Matrix-Analyse: "Rote Teufel" mit der Effizienz alter "Bundesliga-Hasen"

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Hamburg - Der 1. FC Kaiserslautern läuft bei immer winterlich werdenden Temperaturen langsam heiß. Der Aufsteiger feierte beim 1. FC Nürnberg den zweiten Sieg in der Fremde in der laufenden Saison und hat von den vergangenen vier Partien nur eine verloren.

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Für den "Club" war es die erste Niederlage vor heimischem Publikum seit dem 2. Spieltag. Die Pfälzer hingegen konnten endlich einmal von Beginn an ihr Leistungsvermögen abrufen. Drei Tore in den ersten 45 Minuten - das gelang dem FCK in dieser Saison noch nie. An den ersten zwölf Spieltagen schossen die Lauterer gerade einmal sechs ihrer bis dato 17 Tore in der ersten Halbzeit.

Wie gegen die Bayern...

Es war zudem erst das zweite Mal in dieser Saison, dass der FCK mehr als ein Mal in der ersten Halbzeit traf. Gegen den FC Bayern lagen die "Roten Teufel" mit 2:0 zur Pause vorn und brachten den Vorsprung sicher über die Zeit.

In Nürnberg machten die Gäste aus der Pfalz von der ersten Minute an Druck. Begünstigt wurde dies auch durch den Komplettausfall der Hintermannschaft der Franken. Linksverteidiger Javier Pinola sitzt eine Vier-Spiele-Sperre ab. Innenverteidiger Per Nilsson fehlte ebenso wie Rechtsverteidiger Juri Judt verletzungsbedingt.

Erster Treffer toll herausgespielt

Diese Ausfälle nutzten vor allem Ivo Ilicevic und Stiven Rivic gnadenlos aus. Die beiden Lauterer Flügelflitzer bereiteten beide einen Treffer vor und waren zudem auch beide als Torschützen erfolgreich.

Rivic nutzte die erste Großchance der Gäste (4.) . Nach einem Schuss von Ilicevic konnte FCN-Keeper Raphael Schäfer den Ball nur vor die Füße des Kroaten abklatschen lassen, der mühelos einnetzte. Der Spielzug begann in der eigenen Hälfte der Pfälzer und ging über zehn Stationen. Dabei kam der Torschütze schon früh an den Ball und der Vorbereiter war gleich mehrfach am Ball.

Rivic auf Ilicevic

Acht Minuten später flankte Rivic nach einem Stellungsfehler von Dario Vidosic unbedrängt auf Ilicevic, . Vorausgegangen war dem Tor ein Ballgewinn mit anschließendem langen Pass von Thanos Petsos im Mittelfeld.

Beim 3:0 durch Srdjan Lakic (33.) war es wiederum Ilicevic, der mit einer Flanke als Vorbereiter glänzte. Auch dieser Spielzug, der mit einem Freistoß von Tobias Sippel am Sechzehner des FCK begann, auf der rechten Seiten. Nach 13 Sekunden hatte der Ball den Weg vom einen Tor ins andere gefunden.

Ilicevic: Eiskalter Vorbereiter und Vollstrecker

Ilicevic hatte auf rechts zwar nur bis zu seiner Auswechslung in der 82. Minute, doch manchmal ist weniger eben mehr. Vier Schüsse brachte der Lauterer an - einer ging ins Tor, ein weiterer diente als Vorbereitung. Dazu kam ein weiterer Assist. Zwar leistete er sich elf Fehlpässe. Doch mit den 15 erfolgreichen Zuspielen setzte er immer wieder gefährliche Nadelstiche.

Sein Gegenüber Rivic trat auch nur . Seine Fehlpassquote war erstaunlich hoch - 16 Zuspiele fanden keinen Abnehmer, nur zehn Pässe gelangen ihm - davon lediglich drei auf links . Dennoch schlug der Kroate sechs Flanken, was verdeutlicht, wie viel Raum er hatte.

Lakic: Grandiose Passquote

Ein weiterer "Störenfried" in der Nürnberger Hälfte war Lakic. Nicht nur, dass er das Spiel mit seinem Treffer zum 3:0 frühzeitig entschied, er wies eine auf. 17 seiner 18 Pässe fanden einen Abnehmer in den eigenen Reihen. Als einzige echte Spitze der Lauterer kam er hingegen nur ein Mal zum Abschluss. Doch ist es nicht das, was einen guten Stürmer auszeichnet? Die wenigen Chancen eiskalt nutzen.

Von jener Kaltschnäuzigkeit hätten sich die Franken am Samstag eine Scheibe abschneiden können. suchte Nürnberg zwar acht Mal den Abschluss, aber nur ein einziger Schuss ging aufs Tor.

"Club" erst in Überzahl abschlussfreudig

Nach dem Treffer durch den eingewechselten Robert Mak (67.) schoss der FCN dann in den letzten 25 Minuten sieben Mal aufs Tor. Vier der Schüsse und Alexander Wolf verschoss noch einen Elfmeter (83.).

Ein Grund für den späten offensiven Aufschwung der Hausherren war sicher auch der Platzverweis gegen Petsos in der 79. Minute. Denn gab der "Club" allein nach dessen Roter Karte ab.

Auf Wolf ist Verlass

Eine der Schwachstellen beim Heimteam war Vidosic. Er hatte in 40 Minuten Einsatzzeit und ließ seinen Gegnern ein ums andere Mal zu viel Raum. Nach seiner Auswechslung rückte .

Dabei brachte er zwölf 16 Pässen an und leistete sich keinen einzigen Fehler in der Rückwärtsbewegung. Zuvor war er bereits in der Innenverteidigung . 43 von 53 Pässe erfolgreich gespielt, neun positive defensive Aktionen und nur 13 Ballverluste sprechen eine deutliche Sprache und sollten dem "Club" Hoffnung auf ein besseres Ergebnis am kommenden Spieltag machen.