Pep Guardiola feierte mit den Bayern den 16. Bundesligasieg in Folge
Pep Guardiola feierte mit den Bayern den 16. Bundesligasieg in Folge

Kein Kraut gewachsen

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Wolfsburg - Was die Konkurrenz in der Bundesliga auch versucht, gegen die Bayern scheint momentan einfach kein Kraut gewachsen zu sein. Über eine Stunde wehrte sich der VfL Wolfsburg nach Kräften und hielt ein 1:1-Unentschieden in der heimischen VW-Arena. Nach furiosen 17 Minuten stand es dann auf einmal 1:6 und die Bayern hatten die nächsten Rekorde geknackt (Spielbericht).

"Ekliges Pressing“ beeindruckt Bayern

Auch die Länderspieleinsätze konnte die Bayern nicht aus der Fassung bringen, auch wenn dem Tabellenführer zunächst ein wenig der Rhythmus fehlte, wie Arjen Robben zugab: "Nach so einer Länderspielpause muss man gut anfangen, das ist immer wichtig. Zu Beginn waren wir aber noch nicht richtig drin im Spiel.“ Der Holländer hatte wieder einmal maßgeblichen Anteil am Sieg seiner Mannschaft. Nach einem Dreierpack vergangene Woche gegen Schalke bereitete er dieses Mal "nur“ zwei Treffer vor. Robben war damit in 37 Pflichtspielen an 36 Treffern direkt beteiligt (23 Tore/13 Assists).

Doch zu Beginn der Partie deutete noch nicht viel darauf hin, dass die Bayern auch im 49. Bundesliga-Spiel nacheinander ungeschlagen bleiben würden. Die Niedersachsen spielten ein starkes Pressing und zwangen die Bayern zu ungewohnt vielen Fehlpässen. "Die Wolfsburger haben das sehr gut gemacht und uns schon in unserer Hälfte unter Druck gesetzt. Wir konnten uns nur nach und nach davon befreien. Die zweite Halbzeit war dann viel besser“, schmunzelte Robben. Teamkollege Thomas Müller sprach sogar von einem "ekligen Pressing“ der Wolfsburger.

Selbst "Mastermind“ Pep Guardiola sah in der ersten Stunde alles andere als eine Glanzleistung von seinem Team: "Wir waren nicht so dominant wie in den letzten Spielen. Wolfsburg hatte eine super Organisation, war sehr aggressiv. In der ersten Halbzeit hatten wir damit ein Problem, auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit haben sie besser gespielt als wir. Aber am Ende haben wir die Tore geschossen.“

Bayerns Joker stechen 

Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs musste schließlich doch die Dominanz der Bayern anerkennen: "Sie haben dann auch einfach die Qualität und dieses riesige Selbstbewusstsein. Thiago hatte noch keinen einzigen Ballkontakt nach seiner Einwechslung und dann spielt der so einen Pass in die Schnittstelle.“ Ja, der Spanier machte wie schon so oft in den letzten Woche für die Bayern den Unterschied aus. Aber nicht nur bei dem ehemaligen Barcelona-Star bewies Guardiola sein glückliches Händchen.

Nur eine Minute nach der Einwechslung des Spaniers brachte er den Ex-Wolfsburger Mario Mandzukic für den gestern schwach spielenden Kapitän Philipp Lahm. Der Kroate wollte sich gegen die Wölfe von seiner besten Seiten zeigen und war zweimal in Stürmermanier zur Stelle. Er netzte die maßgeschneiderten Flanken von Rafinha und Thomas Müller jeweils ohne Mühe zum 3:1 bzw. 6:1 ein. Damit hat der Kroate zunächst die Führung in der Torjägerliste vor dem Dortmunder Robert Lewandowski (15) übernommen. Mandzukic hat jetzt 16 Treffer, so viel wie noch nie in seiner Bundesliga-Zeit.

Gute Vorbereitung für Arsenal-Spiel

"Wir haben viele schöne Tore geschossen und auch in der letzten halben Stunde das Tempo hochgehalten. Dieses Spiel war wichtig für den kommenden Dienstag (CL-Spiel gegen Arsenal, ab 20:30 Uhr im Live-Ticker, Anm. der Redaktion). Da müssen wir ein gutes Spiel abliefern“, so Robben, der aber auch noch ein Lanze für den unterlegenden Gegner brach. "Am Ende war es doch ein wenig zu hoch. Der Unterschied war nicht so groß, wie es aussieht, aber wir haben halt viele Spieler mit großer Qualität, die immer ein Tor machen können.“

Die fünf erzielten Tore in der zweiten Halbzeit waren übrigens auch eine neue Saison-Bestmarke. Nebenbei haben die Bayern alle fünf Partien gedreht, in denen sie in dieser Spielzeit in Rückstand gerieten und nach 24 Spieltagen hatte ein Team noch nie 72 Tore auf dem Konto. Die Über-Bayern. Die Jagd nach Rekorden geht also weiter.

Aus Wolfsburg berichtet Alexander Barklage