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Fassungslos: Bei Mainz-Stürmer Adam Szalai lief nicht viel zusammen
Fassungslos: Bei Mainz-Stürmer Adam Szalai lief nicht viel zusammen

Mainz schärft die Sinne

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Mainz - "Es muss jedem bewusst sein, um was es jetzt geht. Wir brauchen noch sechs bis acht Punkte. Der größte Fehler wäre es, zu denken, wir regeln das schon" - Sportdirektor Christian Heidel schlägt nach der des 1. FSV Mainz 05 gegen Hertha BSC Alarm. Die Erfolgswochen sind endgültig vorbei - jetzt gilt es für den Tabellenzwölften, den Abstiegskampf anzunehmen.

Nach dem letzten Heimauftritt, einem 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg, schienen die Mainzer auf dem Weg in die sicheren Zonen der Tabelle. Doch nach nun zwei Niederlagen gegen Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel (zuvor 1:2 in Augsburg) befinden sich die Nullfünfer nun wieder in jenen Regionen, die den Blick nach hinten erfordern. "Die Realität ist Abstiegskampf. Wir müssen die Sinne schärfen für unser Programm. Ab jetzt gibt es nichts anderes mehr als Mainz 05. Ich werde die Antennen sehr genau ausfahren ", stellt Heidel klar.

"Vielleicht ganz gut, dass es sich nicht gut anfühlt"

Trainer Thomas Tuchel kam nach Spielschluss zu der These, dass es "vielleicht ja ganz gut ist, dass es sich jetzt nicht so gut anfühlt." Und Rechtsverteidiger Marco Caligiuri erzählte, er sei noch nie so niedergeschlagen gewesen wie nach der Niederlage gegen die Berliner. "Es ist bitter und total ernüchternd." Durch die schon sechste Heimniederlage beträgt der Abstand zum Hamburger SV (27 Zähler) auf Relegationsrang 16 nur noch drei Punkte; und die Berliner haben als Vorletzte nun mit 26 Punkten auch wieder Tuchfühlung zum rettenden Ufer aufgenommen. In Fatalismus fallen die Mainzer trotz der deprimierenden Niederlage aber dennoch nicht. Caligiuri meint: "40 Punkte waren unser großes Ziel, das können wir immer noch schaffen."

Noch sieben Spiele sind zu bestreiten und gerade jetzt stehen zwei schwere Auswärtsaufgaben an: am nächsten Wochenende bei Werder Bremen und dann beim VfB Stuttgart. "Irgendwann muss der Knoten auswärts platzen", hofft Caligiuri. Die Rheinhessen holten im bisherigen Saisonverlauf in 13 Spielen auf fremden Plätzen erst neun Punkte. Die gute Ausgangsposition, die sich nach dem Nürnberg-Spiel auftat, ist zwar erst einmal verschenkt, aber genug Selbstvertrauen die Dinge zu meistern, besitzt Mainz trotz des Rückschlags dennoch.

Heidel will Zidan ins Gewissen reden

Doch nicht nur die zuletzt enttäuschenden Stürmer Adam Szalai und Mohamed Zidan müssen sich dazu gewaltig steigern. Vor allem Zidan hatte gegen Berlin einen ganz schwachen Tag. Dem Ägypter, der nach seiner Rückkehr aus Dortmund in der Winterpause in jedem seiner ersten sechs Einsätze getroffen hatte, will Heidel besonders ins Gewissen reden. "Das ist einer, dem muss man kurz sagen, dass die Antennen jetzt ausgefahren werden. Er hatte einen super Auftakt und wir hätten gerne, dass es so weiter geht", fordert der 48-Jährige.

Am besten schon am kommenden Samstag in Bremen muss auch Abwehrtalent Jan Kirchhoff die negativen Erinnerungen an das Berlin-Spiel verarbeitet haben. Mit einem leichtsinnigen Fehler leitete er das 1:3 der Hertha und damit die Entscheidung ein. "Individuelle Fehler passieren nun mal, auch wenn sie entscheidend sind", sagt sein Trainer. U 21- Nationalspieler Kirchhoff war dennoch niedergeschlagen: "Ich dachte, ich wäre über diesen Punkt hinweg, dass mir so was passiert." Irgendwie gilt das für die gesamte Mainzer Mannschaft.

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter