Für Lukas Klünter geht es seit Wochen nur noch bergauf - jetzt fährt er zur U21-EM - © © imago / Team 2
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Kölns Lukas Klünter: Mit Anlauf auf die Überholspur

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Köln - Den Anruf hatte Lukas Klünter erhofft, aber nicht erwartet. U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz meldete sich am anderen Ende der Leitung und teilte dem Rechtsverteidiger des 1. FC Köln mit, er stehe im vorläufigen Aufgebot zur U21-EM in Polen. "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm seinen Urlaub versauen möchte", scherzte der ehemalige Nationalspieler. Ärgerlich war der Kölner Shootingstar aber keinesfalls, seine Planungen für den Sommer umwerfen zu müssen: "Lukas war darüber sehr glücklich."

Video: Klünter erzielt das Tor des 33. Spieltags

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Klünter bringe etwas Frisches mit und habe mit seinen Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Die Nominierung für die U21-Nationalmannschaft ist die Krönung eines unglaublichen Endspurts des 20-Jährigen: Im Nachbarschaftsduell in Leverkusen erzielte er nach einem wunderbaren Solo seinen ersten Bundesliga-Treffer. Gleichzeitig ist es der vorläufige Höhepunkt einer ungewöhnlich rasanten Entwicklung, die so nicht abzusehen war. Lange spielte der pfeilschnelle Außenverteidiger keine Rolle in den Planungen der Geißböcke, hatte schon den Abschied nach Ablauf der Saison im Kopf.

"Es kam alles sehr plötzlich und ging quasi von null auf hundert. Im März hätte ich nicht geglaubt, dass ich in dieser Saison noch mein Startelf-Debüt gebe, mein erstes Profi-Heimspiel mache und gegen Mannschaften wie Gladbach und Dortmund spiele", erklärte Klünter unlängst im Vereinsmagazin "GeißbockEcho". Seinen Durchbruch feierte der gebürtige Euskirchener im Heimspiel Anfang April gegen Eintracht Frankfurt: Erst kurz vor der Partie von Trainer Peter Stöger informiert, kam der Rechtsverteidiger zu seinem Bundesliga-Startelfdebüt und lieferte gegen die Hessen eine blitzsaubere Partie ab.

"Die U21-EM ist ein weiterer Höhepunkt für mich"

Der Weg zur Stammkraft war für Klünter ähnlich verschlungen wie schon zuvor ins Profigeschäft: Beim SSV Weilerswist fußballerisch groß geworden, kickte der Rechtsfuß noch im Alter von 15 Jahren auf Asche. Ohne Ausbildung in einem Nachwuchsleistungszentrum schaffte er über die Stationen Euskirchener TSC und Bonner SC 2014 den Sprung zum 1. FC Köln und dort in die Bundesliga. "Mein Weg ist anders verlaufen, als es heute üblich ist. Heutzutage führt der Weg nach oben fast immer über ein Nachwuchsleistungszentrum. Das war bei mir nicht der Fall", resümiert der Kölner Durchstarter, der sich im Sprinttempo in die Herzen der Fans gespielt hat.

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Aus der Abwehrkette der Geißböcke ist der Blondschopf seit seinem Startelfdebüt nicht mehr wegzudenken – und erkämpft sich mit seinen starken Leistungen eine Zukunft in der Domstadt. Nur kurz nach seinem Durchbruch unterschrieb Klünter einen Dreijahresvertrag beim FC. Bei seinem FC.  "In der Jugend träumt man immer davon, einmal als Profi vor den eigenen Fans spielen zu können. Wenn es dann wirklich passiert, will man es einfach nur genießen", kommentierte der Rheinländer seine Vertragsverlängerung. "Ich war schon immer FC-Fan. Es ist der Verein, mit dem ich von klein an aufgewachsen bin."

- © imago / Sven Simon