Logan Bailly kam in der Winterpause 2008/09 nach Gladbach
Logan Bailly kam in der Winterpause 2008/09 nach Gladbach

Logan Bailly: Mal Clark Kent, mal Superman

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Auf den Rängen des Borussia-Parks sind sie immer wieder zu sehen: Superman-Plakate und T-Shirts mit dem Logoaufdruck des Helden. Doch der Mann, der unter dem roten Cape und dem blauen Anzug steckt, ist in diesem Fall nicht etwa Clark Kent sondern Logan Bailly.

Im Winter 2008, wenige Tage vor Weihnachten, hatte sich Borussia Mönchengladbach mit der Verpflichtung des Belgiers selbst das schönste Geschenk unter den Weihnachtsbaum gelegt. Schön verpackt lag es dort und so richtig wusste damals noch keiner etwas damit anzufangen.

Nicht einmal die Fans der "Fohlen", die nach dem Deal an eine Investition in die Zukunft dachten. Diese sollte aber schon bald beginnen. Am 7. Februar 2009, dem ersten Heimspiel der Borussia nach der Winterpause, startete der Kult um den Keeper.

Kult begann in Genk

Rund 180 Anhänger des belgischen Erstligisten KRC Genk, jenem Verein, von dem Bailly an den Rhein gewechselt war, besuchten den Borussia-Park. Sie brachten den Superman-Boom mit und kamen extra nach Mönchengladbach, um ihren Liebling zu huldigen.

Das blaue T-Shirt des Comic-Helden trägt Bailly ab und an unter seinem Torwartdress. Den Status eines Supermans hat der in Lüttich geboren und aufgewachsene Keeper sich erarbeitet. In Gladbach schon an jenem 19. Spieltag. Auch dank ihm fuhr die Borussia den ersten Punkt seit fast drei Monaten ein. Eine Woche später hatte Bailly im Spiel bei Werder Bremen unglaubliche 62 Ballkontakte und glänzte mit unzähligen Weltklasseparaden.

Gesundes Selbstbewusstsein

"Mann mit den tausend Armen" titelten die Gazetten am nächsten Tag. Plötzlich war Bailly interessant, plötzlich wollte jeder wissen, wer dieser Torhüter ist. Reaktionsschnell ist er, hat überragende Reflexe und das gesunde Selbstbewusstsein eines Oliver Kahn.

"Bailly ist ein Torwart, der das Leben kennt: Ein moderner Typ, der seinen eigenen Kopf hat und sein Ding macht", sagte Belgiens Torhüter-Legende Jean-Marie Pfaff in einem Interview über seinen legitimen Nachfolger. "Er kennt keine Angst und das gibt auch seiner Mannschaft Sicherheit."

Der Beckham Belgiens?

Diesem modernen Typen wurde das Image eines Glamour-Boys, eines belgischen Beckhams, angeheftet. Fotos für eine Unterwäschefirma und der Titel "Sexiest Footballer" Belgiens im Jahr 2007 haben einen großen Anteil daran. Ebenso wie die vielen Tätowierungen, die den Oberkörper des Muskelpakets schmücken.

Doch genau da zeigt sich der wahre Bailly. Destiny - den Namen seiner Tochter - hat er sich auf dem rechten Unterarm in großen Lettern verewigen lassen. In Wahrheit ist der Torwart nämlich ein Familienmensch. "Privat bin ich eher ein ruhiger Typ", sagte er einmal auf sein Image angesprochen.

Die zwei Gesichter des Logan Bailly. Eben doch ein Superman…

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