Joachim Löw fordert von seiner Mannschaft gegen Österreich eine Leistungssteigerung
Joachim Löw fordert von seiner Mannschaft gegen Österreich eine Leistungssteigerung

Löw warnt, Dutt fordert den Titel

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Barsinghausen - Konzentration, Killerinstinkt, Kampfgeist: Mit der Rückkehr zu bewährten Tugenden will die deutsche Nationalmannschaft ihren alten Rivalen Österreich in die Knie zwingen. "Wir müssen das Spiel seriöser und konsequenter als gegen die Färöer angehen", forderte Bundestrainer Joachim Löw, dem die Schludrigkeiten beim 3:0 (1:0) zum Start in die WM-Qualifikation am Freitag nicht entgangen waren.

Dutt fordert WM-Titel

Löw warnte daher vor dem Prestigeduell am Dienstag (ab 20:15 Uhr im Live-Ticker) in Wien eindringlich vor den wiedererstarkten Österreichern. "Sie wittern ihre Chance auf die WM 2014, sie sind hochmotiviert", sagte er. Mit Blick auf frühere Begegnungen im auch diesmal ausverkauften Ernst-Happel-Stadion fügte Löw hinzu: "Man spürt in Wien immer, dass sie die Deutschen schlagen wollen. Es wird eine hitzige Atmosphäre."



Mit dem Hexenkessel im Hinterkopf hatte - allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz - wohl nicht jeder Spieler das erste Spiel auf dem Weg nach Brasilien hundertprozentig ernst genommen. "Da ist ein Schalter im Kopf, der ist dann nur sehr schwer einzudrücken", gestand Miroslav Klose nach dem "Trainingsspiel" gegen überforderte Färinger. Auch die einzige Sturmspitze hatte in der einseitigen Partie mehrere gute Torgelegenheiten ausgelassen.

Damit sich ein ähnlicher Schlendrian nicht wiederholt, hat Sportdirektor Robin Dutt am Sonntag energisch an das große Ziel erinnert. Seine Botschaft: Die Generation um Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger soll 2014 endlich ihr Talent vergolden. "Diese Generation hat langsam einen Titel verdient. Sie hat eine Entwicklung gemacht in einem rasenden Tempo, und jeder möchte nun auf dieser Endstufe den Titel haben", sagte Dutt im "Sport1-Doppelpass".

"Müssen besten Fußball spielen"



Doch davor haben die Fußball-Götter die Qualifikation gesetzt: Wien ist angesagt, (noch) nicht Rio de Janeiro. Am Dienstagabend ist vor allem konzentriertere Arbeit im gegnerischen Strafraum vonnöten, will man gegen die Nummer 69 der Weltrangliste keine böse Überraschung erleben. "Wir müssen einen Zahn zulegen. Österreich hat mit Marcel Koller einen Trainer, der eine neue Linie reingebracht hat", sagte Löws Assistent Hansi Flick über den Schweizer Coach mit Bundesliga-Erfahrung.

Klose möchte seine persönlich glänzende Bilanz gegen die Alpenrepublik (vier Spiele, vier Siege, fünf Tore) in seinem 124. Länderspiel fortschreiben: "Wir müssen dann aber unseren besten Fußball spielen, um dort zu bestehen."

Ungeachtet seines reifen Alters für einen Stürmer (34) sieht sich der DFB-Routinier in Diensten von Lazio Rom nicht als Auslaufmodell: "Ich weiß, dass heutzutage Stürmer, die sich mehr defensiv einbinden und zusätzliche Abwehrarbeit leisten, gefragt sind. Aber das sind alles Dinge, die ich schon vor Jahren bei Werder Bremen unter Thomas Schaaf trainiert habe. Und wir waren sehr erfolgreich damit."

Kroos und Schmelzer vor Rückkehr



Zu einem Erfolg gegen Österreich könnte auch Toni Kroos beitragen. Der Mittelfeldspieler vom Rekordmeister Bayern München hat seine Hüftprellung, die einen Einsatz gegen die Färöer verhinderte, auskuriert. Linksverteidiger Marcel Schmelzer vom Deutschen Meister Borussia Dortmund, der vor dieser Partie eine Fußprellung erlitten hatte, sollte am Sonntag schon wieder das komplette Trainingsprogramm mitmachen.

Neun Bundesliga-Profis stehen im Aufgebot der Österreicher, die Gastgeber sind optimistisch, den großen Nachbarn zumindest ins Straucheln bringen zu können. "Man kann den Deutschen weh tun, wenn man einen Tick mehr läuft", erklärte Werder Bremens Stürmer Marko Arnautovic.

Weitere Bremer im Kader sind Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic, zu den Leistungsträgern gehören auch der Schalker Christian Fuchs, Martin Harnik aus Stuttgart und der Wolfsburger Emanuel Pogatetz.