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Stefan Kießlings Tor reichte nicht für einen Bayer-Sieg gegen Braunschweig
Stefan Kießlings Tor reichte nicht für einen Bayer-Sieg gegen Braunschweig

Bayers Vorsprung schmilzt weiter

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Leverkusen - Jetzt ist es nur noch ein Punkt. Nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden gegen Schlusslicht Eintracht Braunschweig ist der Vorsprung von Bayer Leverkusen auf Platz 5 auf einen mageren Zähler zusammengeschmolzen. Der Sieg in Augsburg unter der Woche war nicht die erhoffte Trendwende. Gegen die Niedersachsen blieb die Werkself fast alles schuldig und kam am Ende zu einem eher schmeichelhaften Remis. Die Qualifikation zur Champions League ist in akuter Gefahr.

"Zu wenig für die Champions League"

Die Zeiten haben sich geändert. Nach dem 15. Spieltag schien es noch so, als könnte Bayer Leverkusen vielleicht sogar dem souveränen Tabellenführer FC Bayern München Paroli bieten. Gerade hatten die Rheinländer mit 1:0 bei Borussia Dortmund gewonnen und den Konkurrenten erst einmal abgehängt. Die Elf von Sami Hyypiä hatte 37 Punkte auf dem Konto, lag sechs Zähler vor Dortmund, elf vor Platz 5 und 13 vor Schalke 04.

Jetzt, nach der 28. Runde, sind Dortmund und Schalke weit enteilt, für Leverkusen geht es nur noch um Platz 4. Die Mannschaft lieferte gegen Braunschweig eine Leistung ab, die viele Betrachter sprachlos zurückließ. "Wir wollen in die Champions League. Aber dafür war das viel zu wenig", gab sich Außenverteidiger Sebastian Boenisch selbstkritisch.

Hyypiä bleibt ruhig

Vier Punkte holte Leverkusen in der englischen Woche aus den Partien gegen Hoffenheim, Augsburg und Braunschweig. "Die Ausbeute ist unbefriedigend für uns bei unserem Kader und unseren Ansprüchen. Da können wir uns eine solche Leistung eigentlich nicht erlauben", gab der polnische Nationalspieler weiter zu Protokoll. "Wir haben nicht zu unserem Tempo gefunden. Es war alles statisch, wir haben uns nicht gut bewegt, die Bälle nicht so gefordert."

Heraus kam schließlich eine Vorstellung, die den Teamchef wieder einmal sehr enttäuschte. "Wir haben viel zu langsam gespielt. Wir hatten kaum Torchancen. Das lag an unserem Spiel und technischen Fehler. Es war vieles sehr schlecht", sagte Hyypiä. "Nach dem Braunschweiger Tor haben wir für eine Periode von sechs Minuten ein bisschen schneller gespielt. Ich kann nicht glauben, dass wir immer ein Gegentor nötig haben, bevor wir ein bisschen schneller spielen. Ich kann nicht verstehen, warum wir nicht so von Anfang spielen können."

Dem Vernehmen nach soll es in der Pause und nach dem Abpfiff etwas lauter in der Leverkusener Kabine geworden sein. Auch ein sonst eher stiller Zeitgenosse wie Lars Bender stapfte nach dem Abpfiff wutschnaubend und laut vor sich hin schimpfend in die Umkleide. Doch noch ist dem Trainer der Kragen nicht geplatzt. Vor der Presse präsentierte sich Hyypiä gefasst.

Stefan Kießling als Vorbild

Dennoch versicherte er: "Ich kann laut werden, wenn es richtig schlimm ist. Ich hoffe, dass sie das dann nicht sehen und das Opfer sind." Offenbar ist der Punkt aber noch nicht erreicht. "Ich mache mit meinem Trainerteam alles, was wir können, um die Kurve zu kriegen. Es dauert länger, als ich gedacht habe. Aber es muss weitergehen", so Hyypiä.

Die Werkskicker sollten sich einen Stefan Kießling zum Vorbild nehmen. Der Mittelstürmer zeigt, wie man sich aus einer sportlichen Misere herausrackern kann. Der Torjäger, den wochenlang Ladehemmung plagte, haut sich wie kaum ein anderer Leverkusener in jeden Zweikampf und gehört neben Keeper Bernd Leno zu den wenigen Spielern, die derzeit Normalform bringen. Kießling traf in jedem der letzten vier Spiele. Das macht Hoffnung.

Am kommenden Freitag gastiert Bayer nun beim Hamburger SV. In den letzten neun Begegnungen mit den Hanseaten blieb Leverkusen unbesiegt. Im Hinspiel gab es einen spektakulären 5:3-Sieg (Video). Lange ist’s her.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski