Auch nach der Veranstaltung nahmen sich Ronnie Hellström (l.) und Tobias Sippel (M.) Zeit für die Fans (Foto: fck.de)
Auch nach der Veranstaltung nahmen sich Ronnie Hellström (l.) und Tobias Sippel (M.) Zeit für die Fans (Foto: fck.de)

Legende trifft Zukunft

xwhatsappmailcopy-link

Kaiserslautern - Es gibt in der langen Geschichte der Roten Teufel viele Spieler, die es zu besonderem Ruhm geschafft haben. Allen voran natürlich die Legenden der 50er-Jahre um Fritz Walter. Doch auch nach diesen glorreichen Zeiten gab es Spieler, die bis heute auf dem Betzenberg unvergessen sind. Egal, ob sie Titel gewonnen haben oder nicht.

Hellström ist am Betzenberg immer noch sehr beliebt

Wohl kaum einer steht in dieser Liste so weit oben wie Ronnie Hellström. Der sympathische Schwede hütete von 1974 bis 1984 in 266 Spielen das FCK-Tor. Doch nicht nur durch seine sportlichen Leistungen und seine Treue zum FCK, vor allem auch durch sein Auftreten außerhalb des Platzes hat sich Ronnie Hellström bei den FCK-Fans unsterblich gemacht. Jetzt kam er zum Erzählabend zurück auf den Betzenberg. Unterstützt wurde er dabei vom aktuellen FCK-Keeper Tobias Sippel.



Über 200 Gäste hatten den Weg in die Museumsebene in der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions gefunden und schon vor Beginn der Veranstaltung musste Ronnie Hellström einige Bilder unterschreiben, für zahlreiche Fotos posieren oder den ein oder anderen Plausch halten. Doch der heute 64-Jährige genießt es bei seinen Besuchen sichtlich, über die guten alten Zeiten zu reden und in Erinnerungen zu schwelgen. Nach einer Begrüßung durch die Kuratorin des sich noch im Aufbau befindlichen FCK-Museums, Astrid Wegner, folgten interessante und spannende 120 Minuten. Neben den beiden Protagonisten waren auch viele weitere FCK-Größen wie beispielsweise der ehemalige Präsident Norbert Thines zu Gast.

Als Experte stand mit Hans Walther von der Initiative Leidenschaft zudem ein lebendes Lexikon der FCK-Geschichte bereit. Moderiert wurde der Abend von FCK-Pressereferent Stefan Roßkopf. Dieser ließ den Gast aus Schweden zunächst mit den altbekannten "Rooooonie"-Sprechchören begrüßen. Man fühlte sich zurückversetzt in die Zeiten der Westkurve, als diese auch noch eine richtige Kurve war. Die ersten Lacher, auf dem Podium wie im Publikum, gab es dann auch gleich beim ersten Einspieler. Ronnie Hellström, ausgestattet mit einer Ziehharmonika, singt mit Benny Wendt und Norbert Thines im Fernsehstudio "Die Tramps von der Pfalz". Legendäre Szenen!

Gegenseitiger Respekt der Torhüter



Es folgten Geschichten aus dem Leben der beiden Fußballer, die sich gegenseitig sehr schätzen. "Wenn man beim FCK spielt, dann ist Ronnie Hellström natürlich ein Name, den man kennen muss. Vor allem als Torhüter. Zehn Jahre beim FCK und drei Weltmeisterschaften zu spielen, das ist eine starke Leistung", zeigte Tobias Sippel großen Respekt vor seinem wohl berühmtesten Vorgänger im Kasten der Roten Teufel. Aber auch Ronnie Hellström, der beruflich noch des Öfteren in der Pfalz unterwegs ist, zeigte sich begeistert vom heutigen Keeper im FCK-Tor. "Ich beobachte Tobi schon lange Zeit, er macht seine Sache richtig gut. Er ist reaktionsschnell, hat ein gutes Stellungsspiel und vor allem mit den Füßen ist er stark. Das ist heute wichtiger als früher", erklärte er.

Neben den Unterschieden des Torwartdaseins damals und heute gaben beide auch noch einige interessante Details preis. Wohl nur wenige wussten bis dahin, dass Ronnie Hellström seine Trikots immer hat von seiner Frau waschen lassen, dass bei einem Turnier in Spanien einst die ganze Mannschaft dank einer leckeren aber verdorbenen Paella ausfiel, warum sich der Schwede als Jeansverkäufer versuchte und wie man beim Elfmeter gekonnt den Schützen irritiert. Bei letzterem hat Tobias Sippel natürlich ganz genau zugehört. Dieser wiederum berichtetet von seiner ersten Begegnung mit Lukas Podolski und vom Training mit Gerry Ehrmann.

Geschenke fürs Museum



Weitere Themen, die von Beiden ausführlich diskutiert wurden, waren der Umgang mit Verletzungen, schwedische Spieler beim FCK, die Nationalmannschaft, Rituale und Aberglaube unter Fußballprofis und vieles mehr. Zum Abschied gab es dann noch einen Filmbeitrag mit Szenen aus dem Abschiedsspiel von Ronnie Hellström aus dem Jahr 1984, ehe die Beiden die Fragen aus dem Publikum beantworteten.

Doch nicht nur, dass die beiden Torhüter für rund zweistündige beste Unterhaltung sorgten, sie brachten auch noch Geschenke fürs Museum mit. Von Tobias Sippel gab es die Schiene, die er während seines Armbruchs tragen musste. Und Ronnie Hellström hatte tatsächlich seinen ersten Vertrag mitgebracht, den er beim FCK 1974 unterschrieben hatte. Der wohlgemerkt handschriftliche (!) Original-Vertrag wird künftig in der Fritz-Walter-Museumsebene zu bestaunen sein.

Weitere Legenden-Gespräche sollen folgen



Wer nun Lust bekommen hat auf spannende Geschichten rund um die Roten Teufel, und wer einige der FCK-Legenden persönlich kennen lernen will, dem bietet sich künftig in der Fritz-Walter-Museumsebene die ein oder andere Gelegenheit. In der Reihe "So war‘s sellemols - Legenden im Gespräch" will das Museumsteam durch eine Serie von Besuchen und Vorträgen ehemaliger FCK-Spieler und Verantwortlicher, die Tradition des Vereins bewahren und den Mythos von Generation zu Generation weitergeben.

Eine gute Gelegenheit, um gemeinsam in rot-weißen Erinnerungen zu schwelgen und die Idole von einst das zu fragen, was man schon immer einmal von ihnen wissen wollte. Die genauen Termine der Vortragsreihe werden regelmäßig über die Vereinsmedien des FCK bekannt gegeben.

fck.de