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Die Besucher konnten sich ein Bild von dem Leben in einer Favela und insbesondere der Arbeit der NGO AdoleScER machen
Die Besucher konnten sich ein Bild von dem Leben in einer Favela und insbesondere der Arbeit der NGO AdoleScER machen

Land der harten Kontraste

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Im Fan-Camp genießen die Fans die schönen Seiten Brasiliens. Sie verbringen ihre freie Zeit am Strand, machen Ausflüge in die Umgebung oder genießen das schöne Wetter bei einer Spritztour mit dem Motorboot. Am Dienstag haben einige von ihnen das Gastgeberland der WM 2014 von einer ganz anderen Seite kennengelernt.

Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Kampagne Kinderträume 2014 haben sie heute Kinder und Jugendliche aus einer Favela in Recife getroffen. Caranguejo heißt der Ort. Das bedeutet Krebs und steht für die Haupteinnahmequelle der Bewohner, die hinter ihrem Wohngebiet ein paar verdreckte Becken haben. Hier werden die Tiere gefangen und dann verkauft.

Bei dem Besuch konnten die Fans sich ein Bild von dem Leben in einer Favela und insbesondere der Arbeit der NGO AdoleScER machen. Die Jugendlichen haben viel von ihrem Leben erzählt - für die Fans eine vollkommen andere Welt. Sie berichteten von ihrem Alltag, den schönen Dingen und auch von dem, was alles fehlt. Der Unterricht in der öffentlichen Schule fällt häufig aus, der kleine Gesundheitsposten in der Favela wurde kürzlich geschlossen. Die Straßen sind nicht geteert und fließendes Wasser kam erst Anfang des Jahres nach Caranguejo. Später haben die Jugendlichen die Fans durch ihre Umgebung geführt. "Unfassbar, das ist ein ganz anderes Leben. Unvorstellbar unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben. Die Häuser sind teilweise aus Holz und Pappe, die Gassen sind eng und verdreckt. Trotzdem machen die Leute einen fröhlichen Eindruck", erzählt ein Fan sichtlich beeindruckt nach dem Besuch.

Gesundheit, Bildung und Bürgerrechte - das sind die drei Pfeiler, auf die die NGO AdoleScER baut. Sie errichtete in vier der insgesamt über 600 Favelas der Metropole Recife sogenannte Referenzzentren. Hier findet die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen statt, die einen Beitrag zur Gesundheitsprävention und Gewaltreduktion leistet. Die Jugendlichen kommen jeden Nachmittag nach der Schule und werden zu "Peer Educators" ausgebildet. Das Prinzip beruht darauf, dass die Jugendlichen selbst ihre Freunde aufklären und so Hilfe zur Selbsthilfe leisten. In den Nachmittagsstunden wird den Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren ein umfangreiches Wissen zu Themen wie Bürgerrechten, Gewaltprävention, Drogen, Frühschwangerschaften, Geschlechtskrankheiten und Umweltschutz vermittelt. Das Wissen geben die Jugendlichen dann an ihre Freunde weiter. Das Prinzip funktioniert - die langjährige Erfahrung der NGO hat gezeigt, dass die Lebensqualität und Zukunftsperspektiven der Kinder und Jugendlichen durch die soziale Arbeit stark verbessert wurden.

Im Rahmen der Kampagne "Sonhos de Crianças - Kinderträume 2014" erfährt das Projekt nun Unterstützung durch den deutschen Fußball und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". 50.000 Euro stellten sie für die wertvolle Arbeit mit den Jugendlichen zur Verfügung. Das Kindermissionswerk unterstützt und begleitet das Projekt bereits seit mehreren Jahren: "Das besondere an dieser Arbeit ist der Multiplikationsansatz. Dadurch können viele Jugendliche erreicht werden und die Lebenssituation der Menschen verbessert sich langfristig", sagte Dr. Gotthard Kleine, Geschäftsführer des Hilfswerks.

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