Vardy kann kurz vor Schluss Ausgleichen. Sein Teamkollege Dier erzielt in der Nachspielzeit sogar den Siegtreffer für England - © © gettyimages / Mike Hewitt/
Vardy kann kurz vor Schluss Ausgleichen. Sein Teamkollege Dier erzielt in der Nachspielzeit sogar den Siegtreffer für England - © © gettyimages / Mike Hewitt/

Kroos und Gomez treffen, aber England dreht das Spiel

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Köln - Bei Weltmeister Deutschland ist zweieinhalb Monate vor Beginn der EM-Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) noch etwas Sand im Getriebe. Im prestigeträchtigen Spiel gegen England verspielte die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw in Berlin eine 2:0-Führung und startete mit einer 2:3 (1:0)-Niederlage ins EM-Jahr. Für den nächsten Härtetest am Dienstag in München gegen Italien ist eine Steigerung erforderlich.

Nach der falschen Abseitsentscheidung bei einem Treffer des insgesamt überzeugenden Rückkehrers Mario Gomez (27.) brachte Toni Kroos die deutsche Elf in Führung: Zwei Minuten vor der Pause nutzte der Mittelfeldstar von Real Madrid vor 72.000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion einen seltenen Freiraum zu einem Linksschuss aus gut 25 Metern zum schmeichelhaften 1:0. Zwölf Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhte Gomez, der sich über Wochen durch starke Leistungen bei Besiktas Istanbul für sein Comeback in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nachdrücklich empfohlen hatte, per Kopf auf 2:0. Für den 30-Jährigen bedeutete der Treffer das erste Länderspiel-Tor seit seinem Doppelpack im EM-Spiel am 13. Juni 2012 gegen die Niederlande.

Kane, Vardy und Dier drehen das Spiel

England kam allerdings danach durch Harry Kane (61.) schnell ins Spiel zurück und durch das erste Länderspiel-Tor des kurz zuvor eingewechselten Shootingstars Jamie Vardy (74.) auch zum durchaus verdienten Ausgleich. In der Nachspielzeit besiegelte Eric Dier die deutsche Niederlage (90.+1.).

Vor allem in der Defensive des Weltmeisters hakte es 78 Tage vor dem ersten EM-Vorrundenspiel am 12. Juni in Lille gegen die Ukraine. Ohne die verletzten Abwehrspieler Jerome Boateng und Benedikt Höwedes wirkte aber besonders die Viererkette gegen mutig agierenden Engländer nicht besonders sicher. Mit Emre Can auf der rechten Außenbahn und Antonio Rüdiger in der Innenverteidigung fehlte es der Hintermannschaft an Stabilität. Dennoch verhalf Löw dem Leverkusener Jonathan Tah im zweiten Durchgang im Tausch gegen Abwehrchef Mats Hummels zum Länderspiel-Debüt.

Gomez und Kroos sorgen für Gefahr

Die Gäste, die keinen ihrer vorherigen acht Auftritte in der deutschen Hauptstadt gegen die DFB-Auswahl verloren hatten, konnten die immer wieder aufreißenden Lücken aber nicht nutzen. Kane vergab dabei früh die zunächst beste Gelegenheit für den Weltmeister von 1966 (7.).

Im Spiel nach vorne wussten die Platzherren durchaus zu gefallen. Allerdings blieben ganz große Chancen weitgehend aus. Gomez und auch Kroos hatten zwar vereinzelt gute Szenen im Strafraum der Three Lions, unter dem Strich war das Gehäuse von England Ersatztorhüter Jack Butland allerdings abgesehen vom nicht anerkannten Gomez-Treffer bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechselung nach Deutschlands Führungstreffer kaum in ernsthafter Gefahr.

Dier mit der Entscheidung

In der zweiten Hälfte bot sich insbesondere nach Englands Anschlusstreffer das gleiche Bild. Mehrfach geriet Löws Abwehr bei schnellen Angriffen der Gäste in arge Bedrängnis. Nach Vardys Tor mussten die Hausherren in der Nachspielzeit durch Dier dann sogar noch das 2:3 hinnehmen (90.+1).

SID

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