Bester Stimmung: Zuhause läuft es beim 1. FC Köln und Lukas Podolski - auch der FCA wurde mit 3:0 besiegt
Bester Stimmung: Zuhause läuft es beim 1. FC Köln und Lukas Podolski - auch der FCA wurde mit 3:0 besiegt

Konstanz auf Kölsche Art

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Köln - Die Mannschaft des 1. FC Köln bleibt ein Team mit zwei Gesichtern. In schöner Regelmäßigkeit wechseln sich derzeit souveräne Heimsiege mit bitteren Auswärtsniederlagen ab. Gegen den FC Augsburg zeigten sich die "Geißböcke" beim ungefährdeten 3:0-Erfolg wieder von ihrer besseren Seite.

2:0, 0:3, 2:0, 0:5 und 3:0. In den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen der Rheinländer zeichnet sich doch so langsam die von vielen angemahnte Konstanz ab, allerdings etwas anders, als die Kritiker sie einfordern.

Daheim hui, auswärts pfui

Denn während die Elf von Trainer Stale Solbakken die vergangenen drei Aufgaben im heimischen RheinEnergieStadion bei einem Torverhältnis von 7:0 souverän und ohne Gegentor löste, kassierte sie auf fremden Plätzen zwei deftige Klatschen bei 0:8 Treffern.

Nach elf Spieltagen rangiert der FC nun auf Position 11. Nur zwei Punkte trennen die Domstädter von den internationalen Plätzen, satte sieben Zähler beträgt bereits der Vorsprung auf die Abstiegsränge. Mit 16 Punkten auf dem Konto steht der dreimalige Deutsche Meister damit schon einen Punkt besser da als nach der kompletten Vorrunde im Vorjahr.

"Wichtig, dass man zurückkommt"

Entsprechend zufrieden war der Trainer. "Es war ein wichtiges Spiel für uns. Für mich waren die drei Punkte wichtig, die hat die Mannschaft geholt", freute sich der Norweger. "Wir haben sehr schlecht beim 0:5 in Dortmund gespielt. Dann ist es wichtig, dass man zurückkommt. Vor allem, weil wir keine einfache Phase mit all diesen verletzten Spielern durchmachen."

Viele Stammspieler stehen Solbakken derzeit nicht zur Verfügung. Torjäger Milivoje Novakovic ist noch nicht fit, Kapitän und Abwehrchef Pedro Geromel fehlt, Kevin McKenna, Adil Chihi und Andrezinho sind verletzt. Seit Wochen muss der Coach improvisieren. Doch zum Glück ist sein abosluter Topspieler fit und gerade in den Heimspielen hochmotiviert.

Podolski macht den Unterschied

Lukas Podolski machte in den vergangenen drei Heimspielen stets den Unterschied aus. Fünf der sieben Tore erzielte er selbst, aus dem Spiel heraus, per Freistoß oder Elfmeter. Sein Trainer nennt ihn nur noch den "Matchwinner", eine Bezeichnung, die Solbakken übrigens schon vor dem Saisonstart für seinen Superstar ersonnen hatte. Damit wollte der Norweger ihn auf seine neue Rolle vorzubereiten, nachdem er ihn als Mannschaftskapitän entmachtet hatte. Der Plan ging auf.

"Der Gegner hat uns nicht überfordert", meinte Podolski über den biederen Aufsteiger aus Augsburg. "Wir haben vielleicht in der zweiten Halbzeit etwas zu wenig gemacht, aber für uns zählten die drei Punkte. Die waren enorm wichtig."

Lobeshymnen auf die "Lebensversicherung"

Der 26-Jährige bleibt in diesen Tagen so etwas wie die Kölner "Lebensversicherung". Auf acht Saisontore kommt der 93-malige Nationalspieler bereits. So häufig hat Podolski nach einem Drittel der Saison noch nie getroffen. "Lukas schießt viele Tore", freut sich auch Vize-Kapitän Sascha Riether. "Für uns ist er aber nicht nur als Torschütze wichtig, sondern auch, wie er sich als Mensch in die Gruppe einfügt."

Wie schon vor den vergangenen Auswärtsspielen in Berlin und Dortmund, die klar verloren wurden, kann der 1. FC Köln auch nun beruhigt die Reise nach Bremen antreten und dort am kommenden Samstag befreit aufspielen. Doch ohne Druck ging zuletzt einiges ziemlich schief. Und bei Werder wurde die vergangenen fünf Partien allesamt verloren. Eine Niederlage an der Weser käme demnach nicht wirklich überraschend. Aber auf diese Art von "Konstanz" kann der FC gut verzichten.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski