19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Christian Mathenia hält den Punkt gegen Schalkes Klaas-Jan Huntelaar mit einer starken Parade fest - © © gettyimages / Dean Mouhtaropoulos
Christian Mathenia hält den Punkt gegen Schalkes Klaas-Jan Huntelaar mit einer starken Parade fest - © © gettyimages / Dean Mouhtaropoulos

Mathenia: "Können auch auswärts mithalten"

xwhatsappmailcopy-link

Gelsenkirchen - Zu Hause gab es in der letzten Woche den ersten Punkt für den SV Darmstadt 98, jetzt auch einen auswärts: Für Torhüter Christian Mathenia war das 1:1 auf Schalke eine Art Reifeprüfung, die der Aufsteiger erfolgreich bestanden hat. Im Interview spricht der 23-Jährige über Psyche und Unterbewusstsein, Kampf bis zum Krampf und seine ganz spezielle Beziehung zum Hawk-Eye.

"Das ist eine ganz andere Nummer"

bundesliga.de: Christian Mathenia, mit diesem Punkt auf Schalke war vorher nicht unbedingt zu rechnen.

Christian Mathenia: Wir gehen in jedes Spiel mit der Zielsetzung, etwas mitzunehmen. Dass wir auf Schalke etwas defensiver agieren mussten, war klar. Das war unser Plan. Aber man hat gesehen, dass wir auch offensiv einige Chancen hatten. Für uns sind das 1:1 und der Punkt auf Schalke auf jeden Fall zufriedenstellend.

bundesliga.de: Ist dieser Punkt auswärts sogar mehr wert als das Unentschieden zum Auftakt daheim?

Mathenia: Wir haben im ersten Spiel gegen Hannover schon gezeigt, dass wir in der Liga drin sind. Für uns war es jetzt ganz wichtig, das Gefühl mitzunehmen, dass wir auch auswärts mithalten können. Es war die große Aufgabe, auch auswärts einen Gegner zu ärgern. Und dann gleich auf Schalke. Aber es ist super gelaufen. Dieser Punkt ist auch für das Gefühl und für die Psyche ganz wichtig.

bundesliga.de: Es war für Darmstadt etwas Neues, vor so großer Kulisse aufzulaufen. Wie haben Sie die Atmosphäre im Stadion wahrgenommen – haben Sie überhaupt ein Ohr und ein Auge dafür gehabt?

Mathenia: Ja klar. Im Unterbewusstsein nimmt man das alles wahr. Die Fans auf Schalke sind extrem laut. Gerade in der zweiten Halbzeit, als ich vor der Nordkurve stand, war es richtig schwer, Kommandos rauszugeben an die Abwehr. Da muss man sich schon ein bisschen umstellen. Sonst ist man natürlich ganz auf das Spiel und auf den Ball fokussiert und versucht die Kulisse weitgehend auszublenden.

bundesliga.de: War es auch noch einmal ein anderes Tempo und ein anderes Niveau, bei einem Europa-League-Teilnehmer mit diesen Ansprüchen anzutreten?

Mathenia: Das kann man so sagen. Allein, wenn man Johannes Geis und seine brandgefährlichen Standards gesehen hat, dann ist das noch einmal eine ganz andere Nummer. Die individuelle Klasse der Schalker Spieler war noch einmal eine andere Qualität als in der letzten Woche. Umso glücklicher sind wir, dass wir trotzdem einen Punkt geholt haben.

 "Lagen am Ende mit Krämpfen auf dem Boden"

bundesliga.de: In der 81. Minute wäre Schalke fast doch noch zum Siegtreffer gekommen, als Sie einen Kopfball von Neustädter nur ganz knapp vor der Torlinie retten konnten.

Mathenia: Ich wollte den Ball zur Seite wegmachen, aber dann hat er irgendwie ein Eigenleben entwickelt. Er ist dann gegen den Pfosten gegangen, ich bin nochmal hinterher gerutscht. (lacht) Ist ja nochmal alles gut gegangen, wie neulich schon einmal. Mit der neuen Hawk-Eye-Technologie habe ich wohl so mein persönliches Ding.  

bundesliga.de: War diese Partie für Darmstadt eine Art Reifeprüfung, dass man ein Ergebnis auch über die Zeit bringen kann?

Mathenia: Auf jeden Fall! Wir haben im letzten Jahr ein paar Mal gemerkt, dass wir in den letzten Minuten noch Gegentore kassiert haben. Dass wir das Ding jetzt auch in dieser Atmosphäre auswärts über die Zeit gerettet haben, tut uns sicher gut.

bundesliga.de: Die Schalker haben nach diesem Spiel nicht ohne Respekt über Darmstadt als ausgesprochen unangenehmen Gegner gesprochen. Ist das für Sie und Ihre Mannschaft das schönste Kompliment?

Mathenia: Unser Ziel war es, dass die Schalker Fans in der Halbzeitpause vielleicht sogar die Finger im Mund haben und pfeifen. Das ist für uns das größte Kompliment. So unattraktiv es für die Zuschauer vielleicht manchmal auch ausgesehen hat, wir haben richtig gekämpft. Die Jungs lagen am Ende mit Krämpfen auf dem Boden. Genau das ist unser Spiel, so leben wir den Fußball.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte