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Für den zum FC Arsenal wechselnden Superstar Lukas Podolski ist es bereits der dritte Abstieg mit dem 1. FC Köln
Für den zum FC Arsenal wechselnden Superstar Lukas Podolski ist es bereits der dritte Abstieg mit dem 1. FC Köln

Köln trauert und übt Selbstkritik

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Köln - Der 1. FC Köln betrauert den fünften Abstieg aus der Bundesliga innerhalb der letzten 15 Jahre. Nach der und dem gleichzeitigen 3:1-Erfolg von Hertha BSC gegen Hoffenheim finden sich die Rheinländer wieder einmal im Tal der Tränen wieder.

"Den Klassenerhalt nicht verdient"

Im negativen Sinn gelang dem Traditionsverein eine Punktlandung. Ausgerechnet am 34. und letzten Spieltag fielen die Kölner erstmals in der Rückrunde auf den direkten Abstiegsrang 17 zurück. Es war die Konsequenz einer beispiellos schlechten und völlig missratenen Rückrunde, in der nur zwei Siege gelangen, unterirdische neun Punkte geholt wurden und sich die Mannschaft in brutaler Regelmäßigkeit abschießen ließ.

Keines der letzten neun Bundeslia-Spiele konnte der FC gewinnen. Nur zwei Unentschieden in diesen entscheidenden Wochen sprangen heraus, dazu gab es sieben Niederlagen, sechs davon mit drei Toren und mehr Differenz. Die Mannschaft fand nie aus der Negativspirale heraus.



"Wir sind nicht gegen die Bayern abgestiegen", analysierte Lukas Podolski nach seinem vorerst letzten Bundesliga-Spiel richtig. "Das ist ein Gesamtwerk von dem, was in den letzten Wochen und Monaten passiert ist. Wenn man so viele Gegentore und Niederlagen kassiert hat wie wir, hat man am Ende den Klassenerhalt auch nicht verdient. Das muss man einfach sagen."

Der zum FC Arsenal wechselnde Topstürmer war der einzige FC-Spieler, der sich in der Stunde nach dem bitteren Abstieg, seinem persönlich bereits dritten im Kölner Trikot, den Medien stellte. "Das ist für mich der bitterste Moment in den letzten Jahren. Wenn man am letzten Spieltag absteigt, nachdem man vorher noch auf dem Relegationsplatz stand, dann ist das bitter", sagte Podolski, der noch vor dem Spiel emotional verabschiedet wurde.

Geschäftsführer Horstmann selbstkritisch



Auch der Trainer Frank Schaefer war nach dem besiegelten Gang in die Zweitklassigkeit bedient. "Das ist ein völlig unnötiger Abstieg", . "Das wir es mit dieser Größe, dieser Power, diesen Fans und diesem Stadion nicht geschafft haben, den Abstieg zu verhindern, ist ganz ganz, bitter. Eine schwarze Stunde."

Der Verein befindet sich nun in einer schwierigen Situation, steht er doch momentan ohne Sportdirektor und Trainer da. "Ich hoffe, dass wir nun mit dem neuen Vorstand, die Lehren, die wir aus dieser Saison ziehen mussten, die beiden wichtigsten Positionen des Clubs leistungsstark, teamorientiert besetzen können", hofft FC-Geschäftsführer Claus Horstmann, der sich zudem selbstkritisch gab.

"Die Rückrunde war abstiegsreif, insbesondere auf dem Platz, aber auch neben dem Platz", sagt Horstmann. "Es ist uns nie gelungen, auf den Positionen des Sportdirektors und Trainers ein absolutes Topteam zu installieren. Insbesondere auf der Trainerpsoition hatten wir viel zu viele Wechsel."

Neuaufbau als "enorme Herausforderung"



Die Suche nach der sportlichen Leitung steht nun ganz oben auf der Agenda des Vorstands, der sich noch am Sonntag mit dem Gesellschafterausschuss beraten wollte. Die Zeit drängt auch etwas mehr, da die kommende Saison der 2. Bundesliga zwei Wochen früher startet als die Bundesliga.

Beim Neuaufbau will der scheidende Trainer Frank Schaefer in anderer Funktion mit anpacken. "Ich sehe meine Aufgabe darin, den kommenden Sportdirektor zu unterstützen", bietet Schaefer seine Hilfe an: "Ich kenne die Jugendabteilung, die Scoutingabteilung, ich kenne die Mannschaft sehr gut. Ich habe vom Jugendbereich bis zur Bundesliga gearbeitet. Ich glaube, dass es jetzt wichtig ist, Personen mit dabei zu haben, die genau diese Informationen haben und die ganze Komplexität dieses Themas 1. FC Köln kennen und auch taktisch klare Vorstellungen davon haben, wie der Kader künftig zusammengesetzt werden muss."

Auf die Verantwortlichen wartet in den kommenden Tagen und Wochen eine ganze Menge Arbeit. "Der Club steht vor enormen Herausforderungen. Wir sind aber nicht als Schönwetterkapitäne an Bord gekommen und haben gewusst, dass wir einen langen Weg und harte Arbeit vor uns haben, um den Verein zu vereinen und sportlich und wirtschaftlich in Ordnung zu bringen.", kündigte der FC-Präsident Werner Spinner an, der erst seit gut zwei Wochen im Amt ist. "Wir werden auf den Nachwuchs setzen, uns professioneller aufstellen, wir werden mit Fans und Mitgliedern kommunizieren." Die Fans hoffen darauf, dass diesen Worten nun auch Taten folgen.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski