Jürgen Klopp hat die Sommerpause genutzt und will mit dem BVB wieder richtig angreifen: "Jetzt sind alle Tanks wieder aufgefüllt sind und wir wieder voll bei der Sache"
Jürgen Klopp hat die Sommerpause genutzt und will mit dem BVB wieder richtig angreifen: "Jetzt sind alle Tanks wieder aufgefüllt sind und wir wieder voll bei der Sache"

Klopp: "Den Titel in Dortmund behalten"

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Dortmund - Am Samstagabend stehen sich Borussia Dortmund und der FC Bayern München im Supercup gegenüber (ab 20 Uhr im Live-Ticker) - und Jürgen Klopp macht im Gespräch mit bundesliga.de keinen Hehl daraus, dass sein BVB diesen ersten Titel der Saison schon gerne einfahren würde.

Der Erfolgscoach spricht über Stress und Revanchegelüste, die Stärke des Rekordmeisters und personelle Weichenstellungen bei den Schwarz-Gelben.

bundesliga.de: Herr Klopp, die vergangene Saison war bis hin zum Champions-League-Finale sehr intensiv. Haben Sie die Sommerpause gebraucht, um den ganzen Stress mal hinter sich zu lassen?

Jürgen Klopp: Das kann man so sagen. Oder besser gesagt: Wir hätten alle eine richtige Pause gebrauchen können. Doch dann haben wir mit Aki Watzke und Michael Zorc intensiv gearbeitet, um die neue Saison zu planen. Aber wenn's dann wieder losgeht, merkt man schnell, dass der Job riesigen Spaß macht und immer wieder eine große Herausforderung im positiven Sinne ist. Jetzt sind alle Tanks wieder aufgefüllt sind und wir wieder voll bei der Sache.

bundesliga.de: Am Samstag geht es im Signal Iduna Park mit dem Spiel um den Supercup auch offiziell wieder los. Welche Bedeutung hat diese Partie für Sie?

Klopp: Der Supercup (alles zum Supercup) ist ohne Zweifel ein wichtiger Wettbewerb, der von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnt. In anderen Ländern hat dieser Vergleich bereits seit längerem einen hohen Stellenwert, und wir sind in Deutschland auf bestem Wege dorthin. Keine Frage, dass wir uns bemühen werden, diesen ersten Titel der Saison auch zu gewinnen. Immerhin stehen wir zum dritten Mal in Folge im Finale, konnten aber in den vergangenen beiden Jahren nicht gewinnen.

bundesliga.de: Leicht wird es auch dieses Mal nicht werden.

Klopp: Richtig, schließlich geht es gegen die Bayern. Sie haben beim Telekom-Cup gegen den Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach direkt wieder gezeigt, wie stark sie sind. Dass sie guten Fußball spielen können, das hatten wir ehrlich gesagt vorher auch schon ein bisschen vermutet. Aber wir spielen im eigenen Stadion, und in einem Spiel ist immer alles möglich.

bundesliga.de: Ist die Partie auch eine kleine Revanche für das verlorene Champions-League-Finale?

Klopp: Wir sind weit davon entfernt, uns mit irgendwelchen Revanchegedanken zu beschäftigen. Wir haben in Wembley ein großartiges Spiel gegen einen klasse Gegner nicht für uns entscheiden können, aber dieses Spiel hat uns trotzdem sehr viel gegeben. Und da ist keiner vom Platz gegangen und hat gesagt: "Beim nächsten Mal zeigen wir es euch aber!" Wir wollen am Samstag einfach wieder guten Fußball spielen und dann nach Möglichkeit diesen ersten Titel in Dortmund behalten.

bundesliga.de: Es zeichnen sich auch beim BVB erste personelle Weichenstellungen ab. Darf man davon ausgehen, dass Kevin Großkreutz am Samstag als Rechtsverteidiger den verletzten Lukasz Piszczek ersetzt - und dies dann auch in der Hinserie der Saison tun wird?

Klopp: Das kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. In der Vorbereitung geht es zunächst mal darum, verschiedene Dinge zu testen und sich einzuspielen. Fakt ist: Kuba, Mkhitaryan und Aubameyang standen uns am letzten Wochenende nicht zur Verfügung. Das ist eine komplette offensive Dreierreihe. Plötzlich fallen alle aus, und schon musst du völlig neu planen. In einem solchen Fall ist Kevin zum Beispiel nach wie vor auch eine Option vorne. Wir müssen von Fall zu Fall sehen, welchen Spieler wir wo brauchen. Und da stellen wir ihn dann auch auf.

bundesliga.de: Deutet das auch schon auf eine verstärkte Rotation in der neuen Spielzeit hin?

Klopp: Der Kader ist in diesem Jahr mehr denn je so zusammengestellt, dass viele Spieler auf unterschiedlichen Positionen spielen können. Die Vorbereitung ist dazu da, möglichst viele Varianten zu testen, dabei aber immer den Saisonbeginn im Auge zu behalten.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte