Alles hört auf mein Kommando: Schalkes neuer Trainer Jens Keller soll die "Königsblauen" wieder auf Kurs bringen. Sein erstes Ziel ist der Einzug ins Pokal-Viertelfinale
Alles hört auf mein Kommando: Schalkes neuer Trainer Jens Keller soll die "Königsblauen" wieder auf Kurs bringen. Sein erstes Ziel ist der Einzug ins Pokal-Viertelfinale

Keller will den ersten Streich, Karlsruhe den dritten

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München - Am Dienstag empfängt der FC Schalke mit Neu-Trainer Jens Keller im DFB-Pokal-Achtelfinale (ab 18:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) den FSV Mainz 05. Zudem kommt es zum Jahresabschluss zum Baden-Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem SC Freiburg. Beide Mannschaften hatten zuletzt in ihren Ligen einen richtig starken Lauf.

Die Gelsenkirchner haben sich nach der von Trainer Huub Stevens getrennt und nun vorerst bis zum Saisonende Jens Keller in die sportliche Verantwortung bei S04 gehoben.

FC Schalke 04 - 1. FSV Mainz 05

Keller wurde von Manager Horst Heldt vom U17-Trainer zum Chef-Coach befördert. Der neue Übungsleiter weiß, dass er von seiner Mannschaft nach nur wenigen Trainingseinheiten keine Wunderdinge verlagen darf. "Das Ideal ist im Moment nicht gefragt", erklärte Keller im Vorfeld des Spiels. Er versuchte in den letzten Tagen vor allem psychische Blockaden zu lösen, die sich durch die Negativerlebnisse der letzten Wochen aufgebaut haben. Nach zwei klaren Siegen in den ersten beiden Runden (5:0 in Saarbrücken und 3:0 gegen Sandhausen) müssen die Schalker im DFB-Pokal nun erstmals gegen einen direkten Ligakonkurrenten ran.

Bei seinem ersten Spiel als Chef-Trainer der "Knappen" muss der 42 Jahre alte Keller definitiv auf Ibrahim Afellay verzichten. Der Niederländer ist nach wie vor noch nicht ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ein kleines Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Marco Höger. Der Mittelfeldspieler zog sich im Training eine Jochbeinfraktur zu und würde mit einer Gesichtsmaske auflaufen müssen. Keller: "Wir müssen im Training schauen, ob Marco mit der Maske tatsächlich keine Probleme hat. Erst dann können wir sagen, ob er dabei ist oder nicht."

Mit einer Menge Selbstvertrauen reisen die Mainzer an. Die Elf von Trainer Thomas Tuchel gewann am vergangenen Wochenende mit und überwintert auf Rang 6 - einen Zähler vor den Schalkern. Im Pokal schaltete der FSV in den ersten beiden Runden den SV Roßbach/Verscheid (4:0) und Erzgebirge Aue (2:0) souverän aus. "Wir haben jetzt die große Chance, hinter eine dick gedruckte Hinrunde ein Ausrufezeichen zu setzen", sagte Tuchel. Bis zum Spiel wird der 05er-Coach seinen Jungs die Möglichkeit zur Regeneration geben. "Die Trainingsintensität wird extrem niedrig sein." Im Tor könnte der in der Bundesliga gesperrte Christian Wetklo sein Comeback geben. In der Liga trafen die Mainzer am 5. Spieltag auf S04 und es gab nichts zu holen: Am Ende sorgten die "Königsblauen" Jefferson Farfan, Lewis Holtby und Teemu Pukki für den 3:0-Erfolg des Ruhrpott-Clubs.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Schalke: Hildebrand - Höger, Höwedes, Metzelder, Fuchs - Jones, Neustädter - Farfan, Holtby, Draxler - Huntelaar

Mainz: Wetklo - Pospech, Svensson, Noveski, Zabavnik - Baumgartliner, Soto - N. Müller, Ivanschitz, Caligiuri - Szalai


Karlsruher SC - SC Freiburg

Zeitgleich zum Spiel auf Schalke empfängt Drittligist Karlsruhe den Lokalrivalen aus Freiburg. Nach durchwachsenem Start fing sich der KSC zuletzt und gewann acht Mal in Folge. Damit steht die Elf von Coach Markus Kauczinski auf dem 2. Rang in der 3. Liga. Im Pokal entpuppten sich Karlsruher als "Favoritenschreck". In der 1. Runde waren die Badener für den HSV eine Nummer zu groß (4:2), danach schied der MSV Duisburg im Wildparkstadion aus. "Alle sehen Freiburg vorne, aber ich glaube an die Sensation", erklärte Karlsruhes Torjäger Koen van der Biezen. Kauczinski, der trotz der Siegesserie in der 3. Liga "nicht zufrieden" ist, warnte allerdings nach umfangreichem Videostudium eindringlich vor dem Erstligisten: "Ich habe ihnen Phasen gezeigt, in denen wir Leerlauf hatten. Wenn so etwas passiert, haben wir gegen Freiburg keine Chance."

Der Sport-Club aus Freiburg könnte am Dienstagabend eine tolle Hinrunde mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals krönen. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich überwintert in der Bundesliga auf dem sensationellen 5. Rang, nachdem die Breisgauer zur Hinrunde der Vorsaison noch Tabellenletzter waren und nur durch eine herausragende Rückrunde den Klasserhalt schafften. Im Pokal setzten sich die Freiburger gegen Victoria Hamburg (2:1) und Eintracht Braunschweig (2:0) durch. Nun kommt es vor dem Jahresende zum innerbadischen Aufeinandertreffen. "Es wird ein heißes Duell, aber wir freuen uns sehr auf das Spiel", sagte Streich. Mit Sebastian Freis und Marco Terrazzino sind auch zwei Ex-Karlsruher im Kader der Freiburger, die aber wegen noch nicht auskurierten Verletzungen ebenso ausfallen wie Mensur Mujdza (Rückenprobleme). Pavel Krmas kann nach muskulären Problemen wieder mitwirken.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Karlsruhe: Orlishausen - Klingmann, Gordon, Mauersberger, Kempe - Calhanoglu, Peitz, Varnhagen, Alibaz - Hennings, van der Biezen

Freiburg: Baumann - Hedenstad, Krmas, Diagne, Sorg - Makiadi, Schuster - Schmid, Caligiuri - Rosenthal, Kruse