Keine Panik bei den "Freibeutern"

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Hamburg - Erneut stark gespielt, aber wie schon nach dem 0:2 in Stuttgart stand der FC St. Pauli auch nach dem 1:3 gegen Eintracht Frankfurt mit leeren Händen da. "St. Pauli war uns in den ersten 20 bis 30 Minuten in allen Belangen überlegen - technisch, läuferisch und kämpferisch", gab sogar Gäste-Trainer Michael Skibbe zu.

"Dann sind wir etwas besser ins Spiel gekommen. Knackpunkt war der Feldverweis für Gerald Asamoah. Aber selbst gegen zehn Mann hat uns die 2:1-Führung nicht die nötige Sicherheit gegeben. St. Pauli war jederzeit nah dran am Ausgleich."

Erste Heimniederlage gegen Frankfurt

Aber es hat nicht sollen sein: Im achten Aufeinandertreffen in der Bundesliga am Millerntor gegen den "Lieblingsgegner" verließen die "Braun-Weißen" erstmals als Verlierer das Feld. Der Aufsteiger, gut in die Saison gestartet, muss nach dem Sturz von Rang vier auf 13 langsam Richtung Tabellenende schauen.

Für die "Freibeuter der Liga" kein Grund zur Panik. "Uns war allen klar, dass wir auch mal drei oder mehr Spiele in Folge verlieren können", bleibt Fabian Boll in einem Gespräch mit bundesliga.de gelassen.

Aber auch dem einzigen Teilzeitprofi im im deutschen Profifußball, der nicht nur auf dem Platz, sondern halbtags auch als Oberkommissar der Hamburger Polizei in der Hansestadt für Ordnung sorgt, ist auch klar, dass "die Aufgaben nicht einfacher" werden.

"Hätten den einen oder anderen Punkt mitnehmen müssen"

"Am Samstag geht's nach Schalke, dann kommen Leverkusen und Wolfsburg. Da hätten wir schon den einen oder anderen Punkt mehr mitnehmen müssen", trauert der 31-Jährige vergebenen Chancen nach, ohne seinen Optimismus zu verlieren: "Wir können auch in diesen Spielen punkten."

Aber ausgerechnet bei seinem alten Club Schalke 04 am kommenden Freitag fehlt der gesperrte Asamoah. "Das ist bitter für ihn", bedauert Boll den Ausfall des Ex-Nationalspielers. "Aber er wird uns sicher ein paar Tipps geben können."

bundesliga.de: 1:3 gegen Frankfurt. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Fabian Boll: Wir haben stark begonnen, so wie wir uns das vorgenommen hatten und sind völlig verdient in Führung gegangen. Danach haben wir das Spiel kontrolliert und uns ein wenig zurückgezogen mit der Hoffnung ein paar gefährliche Konter zu fahren und das 2:0 zu machen. Das hat bis kurz vor der Halbzeit prima geklappt. Der Elfmeter war dann natürlich ein Nackenschlag.

bundesliga.de: Und kurz nach der Pause der Feldverweis für Gerald Asamoah...

Boll: Das war natürlich bitter, bestimmt auch mit spielentscheidend. Aber auch danach haben wir nicht viele Chancen zugelassen. Die wenigen Chancen, die Frankfurt hatte, haben sie eiskalt genutzt. Das haben sie clever gemacht.

bundesliga.de: Fehlt diese Abgeklärtheit St. Pauli vor dem Tor?

Boll: So viele Chancen haben wir dann ja auch nicht mehr gehabt, aber es stimmt schon: Bei den Gelegenheiten, die wir hatten, fehlte dann der eine oder andere Zentimeter. Die wenigen Chancen, die man in der Bundesliga hat, muss man nutzen.

bundesliga.de: Von Platz vier zurück auf Rang 13. Gegen Stuttgart und auch zumindest in der ersten Hälfte gegen Frankfurt klar das bessere Team, aber keine Punkte. Wird man da langsam nervös?

Boll: Nein, uns war allen klar, dass wir auch mal drei oder mehr Spiele in Folge verlieren können. Das ist kein Grund zur Panik. Aber die Aufgaben werden natürlich nicht einfacher. Am Samstag geht's nach Schalke, dann kommen Leverkusen und Wolfsburg. Da hätten wir schon den einen oder anderen Punkt mehr mitnehmen müssen. Aber egal: Wir können auch in den Spielen punkten. Wir können mit jedem Team der Liga mithalten.

bundesliga.de: Asamoah fehlt ausgerechnet bei seinem alten Verein Schalke 04...

Boll: "Asa" ist mit seiner Erfahrung in jedem Spiel ein wichtiger Spieler. Dass er gegen Schalke nicht dabei ist, ist sehr bitter für ihn. Aber er wird uns sicher ein paar Tipps geben können.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs