Hängende Köpfe: Erst hat Eintracht Frankfurt mit 0:2 gegen den VfB Stuttgart verloren, nun fällt auch noch Stammkeeper Kevin Trapp (l.) lange aus
Hängende Köpfe: Erst hat Eintracht Frankfurt mit 0:2 gegen den VfB Stuttgart verloren, nun fällt auch noch Stammkeeper Kevin Trapp (l.) lange aus

Keine guten Nachrichten

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Frankfurt - Die vielleicht schlechteste Nachricht nach Eintracht Frankfurts bitterer kam mit anderthalbtägiger Verspätung. Am Dienstagmorgen mussten die Hessen den Ausfall ihres Torwarts Kevin Trapp vermelden. Im Rahmen der Vorbereitung auf das Länderspiel der deutschen U-21-Nationalmannschaft in Israel verletzte sich der 22-Jährige im Training.

Hessen ohne Durchschlagskraft

Nach eingehenden Untersuchungen erhärtete sich der erste Verdacht: Trapp hat sich eine Fraktur am Mittelhandknochen sowie einen Basisbruch am Grundglied des Mittelfingers an der linken Hand zugezogen und wird am Freitag in der Mainmetropole operiert. Vorstandschef Heribert Bruchhagen sprach von einem "schweren Rückschlag" und erklärte: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Trapp in dieser Saison noch zum Einsatz kommt, ist sehr gering."

Als sei die Niederlage gegen Stuttgart nicht schlechte Nachricht genug gewesen. Es blieb nämlich eine Randnotiz aus Frankfurter Sicht, dass nach 17 Minuten Spielzeit gegen den VfB die Stunden der Torlosigkeit endlich der Vergangenheit angehörten. Fünf Spiele und 521 Minuten hatte die Eintracht nicht mehr das Gefühl des Torjubels gekannt, doch dann ließ Kapitän Pirmin Schwegler mit einem tollen Pass die Abwehr die Abwehrformation wie eine Kulisse aussehen und Stefan Aigner schob den Ball an Torwart Sven Ulreich zum 1:0 ins Tor.



Es war der achte Saisontreffer des Frankfurter Flügelflitzers. Doch am Ende steigerten sich die Schwaben und gewannen nicht unverdient durch Tore von Vedad Ibisevic (49./FE) und Georg Niedermeier (71.). Seit sechs Spielen wartet die Eintracht nun schon auf einen Sieg - und bleibt kurioserweise ungeachtet des negativen Trends Tabellenvierter.

Aber die fehlende Durchschlagskraft im Angriff macht Sorgen, in der zweiten Halbzeit spielte sich der Aufsteiger keine klare Torchance heraus. Doch wie den Negativtrend stoppen? Hilfreich ist bestimmt, dass Chefcoach Armin Veh nun angekündigt hat, in der Länderspielpause mitzuteilen, ob er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Frankfurt erneut verlängern wird.

Die Diskussionen um die Zukunft des Trainers nehmen seit Wochen zu großen Raum ein. Nun sagte der 52-Jährige: "Das Rumgeeiere ist ja auf Dauer unerträglich. Wir werden uns jetzt in der Länderspielpause zusammensetzen, auch wenn wir diese scheiß 40 Punkte noch nicht haben."

Mehr Stürmer, aber weniger Tore



Bislang galt in Absprache mit Bruchhagen nämlich die Vorgabe, man wolle sich erst nach Erreichen des Saisonziels von 40 Punkten über eine Verlängerung des Ende Juni auslaufenden Vertrages unterhalten. Nun herrscht aber Klärungsbedarf und auch mit 39 Punkten ist das Ziel Klassenerhalt ja ziemlich sicher erreicht.

Wie auch immer: Seit die Eintracht mit einem neuen System spielt, klappt es nicht mehr so gut mit dem Toreschießen. Seit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg lässt Veh mit zwei Spitzen und einer Raute agieren, statt mit zwei defensiven Sechsern und nur einer Spitze.

Vielleicht bekäme die Mannschaft im alten System wieder mehr Wucht in ihre Aktionen. Gegen Stuttgart spielten die beiden etatmäßigen Flügelspieler Takashi Inui und Aigner in der Spitze. Der im Winter vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Torjäger Srdjan Lakic hat nach tollem Start (zwei Treffer zum Debüt beim Hamburger SV) mit Rücken- und Fitnessproblemen zu kämpfen. Vielleicht tut ihm ja die Länderspielpause besonders gut. Am nächsten Spieltag am Ostersonntag braucht Frankfurt beim Tabellenletzten SpVgg Greuther Fürth auf jeden Fall einen Sieg - ob mit einer oder zwei Spitzen im Angriff.

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter