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Ein Übergewicht von 14:6 Torschüsse und 60 Minuten Überzahl langte Mainz nicht zu einem Sieg
Ein Übergewicht von 14:6 Torschüsse und 60 Minuten Überzahl langte Mainz nicht zu einem Sieg

Kein Sieg trotz Überzahl

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Mainz - Arno Michels hatte keinen Grund nervös zu sein, schon oft hatte der Assistenztrainer von Mainz 05 seinen Cheftrainer Thomas Tuchel bei der Spielanalyse vertreten. Nicht nur dienstags bei den regelmäßigen Journalistenrunden, auch bei früheren Bundesligaspielen, nachdem Tuchel sich an der Außenlinie heißer geschrien hatte.

Mainz eine Stunde in Überzahl

Nach dem vertrat der Vater von Zwillingen souverän den grippegeschwächten Tuchel, der erst vor dem Spiel in dieser Woche erstmals mit der Mannschaft gesprochen hatte. Am Freitag hatte Tuchel eine halbe Stunde beim Training zugeschaut.



"Wir sind eher enttäuscht über die Art und Weise unseres Spiels und über das Ergebnis. Uns hat heute die Passsicherheit gefehlt und die Bereitschaft, sorgfältig gegen den Ball zu arbeiten", meinte Michels, nachdem die Mainzer es 60 Minuten lang nicht schafften, gegen nur zehn Wolfsburger Feldspieler Druck aufzubauen.

In der 30. Minute hielt der letzte Wolfsburger Abwehrspieler Alexander Madlung den enteilten Mainzer Nicolai Müller am Trikot fest und verhinderte so eine hundertprozentige Torchance. Die Konsequenz: Rote Karte für Madlung. Zwar konnten sich die Mainzer in der restlichen Spielzeit keine Spiel-Vorteile durch die Überzahl verschaffen, aber positiv war der Platzverweis dennoch für sie.

Beim Spiel mit gleicher Feldspielerzahl wäre gestern die Wahrscheinlichkeit gegen einen sehr starken Gegner groß gewesen, das Spiel zu verlieren. So aber müssen sich die Mainzer mit einem Remis begnügen, mit nun 33 Punkten stehen sie auf Rang 8 der Tabelle. Noch immer sind die Chancen gut, einen internationalen Wettbewerb zu erreichen.

Überraschende Führung für Mainz



Die Wolfsburger begannen die Partie mit einem starken Pressing, mit dem die Mainzer nicht zurechtkamen. Schon nach 21 Sekunden hatte Bas Dost die Führung für den VfL auf dem Fuß, Junior Diaz rettete auf der Linie.

Überraschend ging Mainz dann in Führung. Der Wolfsburger Torwart Diego Benaglio schoss den Ball beim Spielaufbau auf den über 90 Minuten glücklosen Mainzer Mittelstürmer Adam Szalai, der die Kugel dann zuerst auf einen Wolfsburger Abwehrspieler drosch, bevor er ihn zu Niki Zimling stolperte, der Benaglio die Kugel durch die Beine schob (5.). Es war das erste Tor des Dänen, der in der Winterpause vom FC Brügge nach Mainz kam.

Doch die Wolfsburger pressten weiter und spielten teilweise überragend Fußball - so wie beim Ausgleich durch Verteidiger Naldo, der den Ball nach einer Kombination über Vierinha, Hasebe und Polak ins Mainzer Tor köpfte (15.). Auch in Unterzahl attackierten die Wolfsburger in der zweiten Halbzeit weiter früh und hielten die Mainzer so fast die gesamte Spielzeit weit von ihrem Tor weg. "Die Wolfsburger haben das gut gemacht, aber es lag heute mehr an unserer fehlenden Passsicherheit, dass wir nicht so gut gespielt haben", meinte Arno Michels.

FSV zu ungefährlich in Halbzeit zwei



Erst in der 87. Minute kombinierten sich die Mainzer erstmals in Halbzeit zwei vors gegnerische Tor, doch Szalai grätschte den Ball nach einem verunglückten Schuss des eingewechselten Ede am Tor vorbei. Knapp 30 Minuten zuvor schoss der Ungar die Kugel nach einer Zufallsaktion aus zehn Metern übers Tor. Gestern war nicht der Tag Szalais und nicht der Tag der Mainzer.

"Die Mannschaft hat auch mal das Recht, nicht so gut zu spielen", meinte Arno Michels souverän und freute sich auf das Pokal-Viertelfinale am kommenden Dienstag gegen den SC Freiburg. Dann soll es auch Thomas Tuchel und dem ebenfalls grippegeschwächten Manager Christian Heidel besser gehen. Heidel verpasste erstmals seit 14 Jahren ein Spiel seines Clubs.

Tobias Schächter