Für Shinji Kagawa hätten die zwei Jahre bei Borussia Dortmund kaum erfolgreicher sein können
Für Shinji Kagawa hätten die zwei Jahre bei Borussia Dortmund kaum erfolgreicher sein können

Kagawa sagt Dortmund "sayonara"

xwhatsappmailcopy-link

Dortmund - Borussia Dortmund verliert seinen Spielmacher, Publikumsliebling und Shootingstar, die Fußball-Bundesliga eine Attraktion: Der Japaner Shinji Kagawa sagt dem Double-Gewinner "sayonara" und wird ab der kommenden Saison für den englischen Fußball-Vizemeister Manchester United in der Premier League spielen.

Verlust eines Hauptdarstellers

Am Dienstag hatten sich der BVB und ManUnited endgültig über die Transfermodalitäten geeinigt und den Weg für den Japaner auf die Insel freigemacht.



"Wir danken Shinji für sein Engagement und seinen großen Anteil an zwei außergewöhnlich erfolgreichen Jahren, die in den beiden Deutschen Meisterschaften und dem DFB-Pokalsieg gipfelten", sagte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc.

Ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages und nach 49 Bundesliga-Einsätzen für die Borussen, in denen der kleine Mittelfeldspieler 21 Treffer erzielte, realisiert Kagawa seinen großen Traum, für einen Spitzenclub in England zu spielen. Bei den Dortmundern verursachte sein Lebenswunsch zwiespältige Gefühle: Auf der einen Seite eine immense Rendite, andererseits jedoch der sportliche Verlust.

Drei Titel in zwei Jahren



Schon frühzeitig hatte Zorc angekündigt, zweigleisig zu planen, aber stets betont, dass ein Verkauf des japanischen Fußball-Juwels lediglich aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen werde. Die Lücke könnte unter anderem der Gladbacher Marco Reus schließen. Vor drei Wochen hatte Kagawa schließlich das Angebot des BVB für eine Vertragsverlängerung bis 2016 abgelehnt.

Folglich wurde das Pokalfinale in Berlin am 12. Mai mit dem spektakulären 5:2 über Bayern München zur Abschiedsvorstellung für Japans Ausnahme-Fußballer. Mit seinem frühen Treffer zur 1: 0-Führung legte er den Grundstein zum Gewinn seines dritten Titels nach zwei Meisterschaften im schwarz-gelben Trikot.

Zauber und Kampf



Kagawa selbst hatte bis zum Schluss seine Verbundenheit und Dankbarkeit gegenüber dem BVB dokumentiert, der ihm den Sprung ins Rampenlicht ermöglicht hatte. Mit seinem Talent, seiner Schnelligkeit, unglaublichen Wendigkeit, gekoppelt mit exzellenter Technik und ausgeprägter Spielintelligenz sorgte er schon frühzeitig für Schlagzeilen und offenbar nicht nur in der Bundesliga für Aufsehen.

Kagawa zeigte sich in Dortmund aber auch als Kämpfer. So, als er sich im Januar 2011 beim Asien-Cup einen Mittelfußbruch zuzog und bis auf einen Kurzeinsatz beim Saisonfinale ausgefallen war. Doch schon zu Beginn der vergangenen Meistersaison zeigte sich Kagawa in gewohnter Spiellaune als Antreiber im Mittelfeld.

Ferdinand begrüßt Kagawa



Mit seinem 13. Saison- und damit gleichzeitig letzten Bundesliga-Treffer zum 2:0 am 21. April gegen Borussia Mönchengladbach machte Kagawa die erfolgreiche Titelverteidigung perfekt und sicherte sich einen Platz in der Vereinschronik. "Ich bin so glücklich, dass ich das erleben darf", sagte er nach dem Abpfiff. Nunmehr lebt Kagawa seinen Traum in Manchester - ein Wiedersehen mit der Borussia in der Champions League nicht ausgeschlossen.

Bei den "Red Devils" wird Kagawa mit offenen Armen empfangen. Als die Nachricht über den Wechsel auf der vereinseigenen Internetseite veröffentlich war, reagierte der englische Nationalspieler Rio Ferdinand via "Twitter": "Willkommen Shinji Kagawa! Ich wünsche dir eine gute Zeit bei uns."