Manager Uli Hoeneß (l.) im Dialog mit Trainer Jürgen Klinsmann
Manager Uli Hoeneß (l.) im Dialog mit Trainer Jürgen Klinsmann

"Junge Spieler kennen den Leistungsdruck nicht"

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Als Willy Sagnol am Montag sein sofortiges Karriereende offiziell bekannt gab, leistete Uli Hoeneß dem Franzosen bei der Pressekonferenz im Mediencenter des FC Bayern Beistand.

Hoeneß bedauerte die Entscheidung von Sagnol, lobte den dienstältesten Bayern-Spieler aber in den höchsten Tönen.

Doch auch zu anderen Personal-Entscheidungen beim FC Bayern bezog der Manager mit deutlichen Worten Stellung.

Hoeneß über...

... den Zeitpunkt des Wechsels von Anatoli Tymoschtschuk:


"Ich gehe mal davon aus, dass wir den Spieler zum 1. Juli hier in München haben. Wir haben eine Einigung mit dem Spieler erzielt, aber noch keine Einigung mit Zenit St. Petersburg bezüglich des Termins. Es gibt noch einige Fragezeichen, ob er im April (in Russland gelten andere Transferperioden, Anm. d. Red.) zu uns kommen kann bzw. muss, oder erst am 1. Juli."

... eine Vertragsverlängerung mit Kapitän Mark van Bommel:

"Ich persönlich glaube nach wie vor, dass es uns gelingen wird, Mark in München zu behalten. Das war immer unser Bestreben und ich habe bisher keine Hinweise, dass das nicht möglich ist. Wir wollen aber nicht, dass er sich unter Druck gesetzt fühlt. Und wenn er sich schlussendlich für Bayern entscheidet, werden wir uns sehr freuen. Wenn er sich entscheidet, wegzugehen, hätten wir dafür Verständnis. Aber unser erstes Ziel ist, ihm das Gefühl zu vermitteln, dass unsere oberste Priorität, sein Verbleiben in München ist."

... ein mögliches Umdenken in der Transferpolitik, nach der Ausleihe von Toni Kroos nach Leverkusen und dem Wechsel im Sommer von Lukas Podolski nach Köln:

"Es gibt kein Umdenken in der Zielsetzung. Aber die jungen Spieler, die zu uns kommen, kennen den Leistungsdruck nicht, der bei den Bayern herrscht. Kroos hätte bei uns ein weiteres halbes Jahr verloren, deswegen haben wir ihn abgegeben. Aber natürlich nicht ohne einen Notausgang. Wenn wir ihn unbedingt brauchen, können wir ihn zurückholen."

... Millionen-Transfers finanzstarker Investoren - vor allem in der englischen Premier League:

"Es gibt verschiedene Wege nach oben. Wir haben in der Champions-League-Saison 2000/2001 Real Madrid und Manchester United an die Wand gespielt, obwohl wir den Namen nach nicht unbedingt eine Weltklasse-Mannschaft hatten. Wir bekommen auch jetzt in der Finanzkrise montags keinen Anruf von den Banken, die uns mitteilen, dass unser Kreditrahmen erschöpft ist. Ich habe am Wochenende Stoke City gegen Manchester City gesehen. Die Millionen, die dort investiert wurden, wurden falsch angelegt."

Zusammengestellt von Michael Reis