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Jubelnde Gladbacher: Dank des Sieges gegen Limassol steht die Borussia in der K.o.-Phase
Jubelnde Gladbacher: Dank des Sieges gegen Limassol steht die Borussia in der K.o.-Phase

Jubel nach der "Achterbahnfahrt"

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Mönchengladbach - Große Freude und Erleichterung bei Borussia Mönchengladbach. Trotz einer über weite Strecken wenig überzeugenden Vorstellung gewann die Elf von Trainer Lucien Favre ihr Europa-League-Spiel gegen AEL Limassol mit 2:0 und sicherte sich dadurch vorzeitig das Überwintern im internationalen Wettbewerb.

Manager Eberl angefressen

"Meine Freude ist unbeschreiblich groß. Das war unser großes Ziel", jubelte Patrick Herrmann. "Es ist geil, dass wir das schon am vorletzten Spieltag geschafft haben." Als feststehenden Gruppen-Zweiter könnte die Borussia in der K.-o.-Runde auf einen richtigen Kracher wie etwa Atletico Madrid, Olympique Lyon, Lazio Rom oder einen "Absteiger" aus der Champions League wie eventuell Chelsea, Celtic Glasgow oder erneut auf Dynamo Kiew treffen.



Trotz hartnäckigen Nachfragen wollte sich kein einziger Borusse einen Wunschgegner entlocken lassen. Vielleicht tun sie angesichts des mühsamen Pflichtsieges gegen die überraschend starken Zyprioten auch gut daran, sich lieber auf das Tagesgeschäft Bundesliga zu konzentrieren, denn ein Bewerbungsschreiben für anspruchsvolle internationale Aufgaben war der Erfolg gegen Limassol nicht.

So war Max Eberl auch etwas angefressen über die Vorstellung der "Fohlen". "Mich hat schon sehr geärgert, wie wir gespielt haben", sagte Borussias Sportdirektor. "Es war eine Achterbahnfahrt. Es hat bei die pure Angst mitgespielt und die ist im Fußball immer der schlechteste Begleiter, auch wenn wir in den letzten Heimspielen nur einen Punkt geholt haben. Die Angst vor dem Versagen war größer als irgendwelche positiven Gedanken. Da müssen wir reifer werden."

Gladbachs Matchwinner war Joker Igor de Camargo, dem bei seinem Kurzeinsatz die beiden entscheidenden Tore gelangen. Der Belgier sorgte in den knapp 20 Minuten, die er mitmischen durfte, für mehr Gefahr als die teilweise übernervösen Teamkollegen in den 74 Minuten zuvor. Wieder einmal gelangen de Camargo eminent wichtige Treffer für die Borussia.

De Camargos Werbung in eigener Sache



"Der Kreis schließt sich ein bisschen", meinte Max Eberl in Anspielung darauf, dass de Camargos goldenes Tor vor 18 Monaten in der Relegation gegen Bochum der "Elf vom Niederrhein" überhaupt erst die weitaus erfreulicheren Perspektiven eröffnete, als in der 2. Bundesliga neustarten zu müssen. Verglichen mit damals wird in Mönchengladbach auf äußerst hohem Niveau kritisiert.

Igor de Camargo selbst ist keineswegs zufrieden mit seiner derzeitigen Jokerrolle. Er biss sich auf die Zunge, vermied triumphale Kampfansagen und meinte nur vielsagend: "Natürlich will ich immer spielen, weil ich auf der Bank nicht so viel machen kann." (Hier geht's zum Interview)

Ob er am Sonntag beim Gastspiel der Borussia in Augsburg wieder einmal den Sprung in die Startelf packt, bleibt abzuwarten. Es kann durchaus sein, dass Gladbachs Trainer Lucien Favre denkt wie Patrick Herrmann, der seinen Sturmkollegen mit den Worten lobte: "Es ist gut, wenn man Leute auf der Bank hat, die immer für ein Tor gut sind."

In Augsburg wollen die Borussen ihre in dieser Saison imponierende Serie nach Europacup-Spielen fortsetzen. In den sechs Begegnungen nach den internationalen Partien unter Flutlicht blieb Mönchengladbach unbesiegt und holte dabei 14 seiner 16 Punkte. So kann es aus Borussia-Sicht gerne weitergehen.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski