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Filip Daems (l.) gelingt das Siegtor für Gladbach gegen Nürnberg
Filip Daems (l.) gelingt das Siegtor für Gladbach gegen Nürnberg

"Jetzt wollen wir mehr!"

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Mönchengladbach - Auf den Kapitän ist Verlass. Während seine Kollegen reihenweise beste Einschussmöglichkeiten ausließen, sorgte Filip Daems mit seinem Elfmetertor für den 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg.

Der Belgier, der bislang alle seine zehn Bundesliga-Strafstöße verwandelt hat, stand nach der Partie den Fragen der Journalisten Rede und Antwort.

Frage: Herr Daems, sind Sie vor Elfmetern eigentlich noch nervös?

Filip Daems: Nervös bin ich nicht, eine gewisse Anspannung ist aber natürlich da. Trotzdem gehe ich immer sehr selbstbewusst zum Elfmeter, aber man darf sich nie zu sicher sein.

Frage: Haben Sie sich diesmal kurz erschrocken, weil der Torwart noch mit der Hand dran war?

Daems: Ein bisschen schon. Der Elfer war nicht so sauber geschossen wie sonst, aber wichtig ist, dass er drin war und wir erneut drei Punkte mitnehmen konnten. Auch wenn wir erst durch einen Elfer zu einem Tor gekommen sind, war der Sieg absolut verdient, nachdem wir sehr viele klare Chancen hatten und schon ein paar Tore hätten machen müssen.

Frage: Die Kombination, die zum Strafstoß führte, wirkte fast schon eingespielt.

Daems: Das ist die große Stärke von Marco Reus, wie er sich immer wieder durchsetzt und mit Zug in den Strafraum geht. Da ist er nur noch schwer zu stoppen. Was genau passiert ist, konnte ich nicht erkennen, weil ich zu weit weg war.

Frage: Gladbach hat nun zum dritten Mal in Folge 1:0 gewonnen und zuvor am ersten Spieltag die Bayern geschlagen. Was macht Sie momentan so stark?

Daems: Es ist unsere Stärke, dass wir sehr stabil stehen und wenig zulassen. Alle arbeiten zusammen. Die Abwehr genauso wie die Stürmer, die auch gut nach hinten arbeiten. So können wir immer wieder Bälle erobern und unser Offensivspiel aufziehen und so wie gegen Nürnberg viele Chancen herausspielen. Das machen wir momentan richtig gut.

Frage: Höchstens die mangelnde Chancenverwertung könnte man kritisieren.

Daems: Das stimmt, normalerweise müssen wir das Spiel 2:0 oder 3:0 gewinnen. So mussten wir bis zum Ende zittern und weiter konzentriert bleiben, um uns keine Fehler mehr zu erlauben.

Frage: Wie erklären Sie sich, dass Ihre Mannschaft, egal gegen welchen Gegner, momentan kaum klare Torchancen zulässt?

Daems: Wir haben einfach einen guten Lauf, den wir so lange wie möglich beibehalten wollen. Wir spielen jetzt schon seit einigen Monaten sehr gut. Man sieht auch, dass die Mannschaft in jedem Spiel taktisch gut eingestellt ist und jeder für den anderen da ist, das spürt man einfach. Wir sind einfach eingespielt und wenn mal ein, zwei Spieler ausfallen, sind andere da, die ohne Probleme einspringen können. Das spricht für die Stärke unseres Kaders.

Frage: Hatten Sie Bedenken, dass das Tor gegen Nürnberg nicht mehr fallen würde?

Daems: Man versucht natürlich ruhig zu bleiben, aber oft ist es so, dass man am Ende noch bestraft wird, wenn man die Chancen nicht nutzt. Dann bleibt es beim 0:0 oder der Gegner macht noch ein Tor und dann verlierst du so ein Spiel noch. Das ist uns zum Glück nicht passiert. In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass Nürnberg eine gute Mannschaft ist. Trotzdem haben wir es richtig gut gemacht und viele Bälle mit einem Kontakt nach vorne gespielt, um so die Lücken in der kompakten Defensive zu finden.

Frage: Der Trainer hat inzwischen das Träumen erlaubt. Nehmen Sie sich jetzt ein Beispiel an Hannover oder Mainz, die in der letzten Saison überraschend das internationale Geschäft erreicht haben?

Daems: Das ist gefährlich, und ich finde es auch noch zu früh, um über solche Ziele zu sprechen. Ich hätte natürlich nichts dagegen. Wenn wir so weiter machen, wie bisher, wird es sich ergeben. Aber momentan oben mitzuspielen, ist schon ein schönes Gefühl. Das ist eine ganz andere Situation als in der letzten Saison, viel angenehmer. Es ist sehr schön, dass wir nach sieben Spieltagen schon 16 Punkte haben. Jetzt wollen wir natürlich mehr und müssen versuchen diese Form so lange wie möglich beizubehalten.

Aufgezeichnet von Markus Hoffmann