Jan Hochscheidt (l.) erzielte in Stuttgart das Führungstor für Braunschweig
Jan Hochscheidt (l.) erzielte in Stuttgart das Führungstor für Braunschweig

Vom Sorgenkind zum Hoffnungsträger

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München - Zu Saisonbeginn war er das Sinnbild der Braunschweiger Trostlosigkeit, in der Rückrunde steht er beispielhaft für die Moral der Eintracht im Abstiegskampf. Jan Hochscheidt zog sich am 5. Spieltag einen Muskelbündelriss zu und fiel für den Rest des Jahres aus. In der Winterpause meldete sich der Neuzugang vom FC Erzgebirge Aue zurück - und seither hamstern die Löwen regelmäßig Punkt um Punkt.

Kämpfertyp mit Tordrang

Beim jüngsten 2:2 in Stuttgart erzielte der 26-Jährige die Braunschweiger Führung, Ermin Bicakcic rettete mit seinem Ausgleichstreffer kurz vor Schluss immerhin das Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten. Insgesamt punktete der BTSV in vier von sieben Rückrundenspielen. "Für uns zählt jeder Punkt und wir werden um jeden einzelnen fighten", sagt Bicakcic.

Und Hochscheidt geht dabei mit bestem Beispiel voran. Zwar kommt der gebürtige Trierer aufgrund seiner Verletzung insgesamt nur auf zehn Saisoneinsätze, doch seine 43 direkten Torschussbeteiligungen in all diesen Partien belegen seinen Einsatzwillen.

Dabei begann der offensive Mittelfeldspieler seine Karriere in der Jugend von Hertha 03 Zehlendorf noch als Innenverteidiger. Über Union Berlin und Energie Cottbus landete der 1,79 Meter große Blondschopf 2008 bei Erzgebirge Aue. In der vergangenen Saison hatte er mit 19 Scorer-Punkten großen Anteil am Klassenerhalt der Veilchen.

Lieberknecht: "Wir sind noch bei der Reise dabei"

Mit Braunschweig ist Hochscheidt davon aktuell noch ein Stück entfernt, doch mit nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang und zum rettenden Ufer liegt der Tabellenletzte immer noch in Schlagdistanz zur Konkurrenz. "Wir wissen immer noch nicht, wo die Reise hingeht. Aber zumindest sind wir noch bei der Reise dabei", sagt Trainer Torsten Lieberknecht.

Am kommenden Wochenende bleiben die Niedersachsen erst einmal daheim und empfangen im Nordderby den VfL Wolfsburg. Das Duell weckt positive Erinnerungen: In der Hinrunde gelang der Eintracht mit einem überraschenden 2:0-Erfolg der erste Bundesliga-Sieg nach 10.353 Tagen (zum Video-Spielbericht). Gegen einen erneuten Coup hätten Hochscheidt und Co. sicherlich nichts einzuwenden.

Maximilian Lotz

Heiße Wochen im Keller: die direkten Duelle im Abstiegskampf