Bayer Leverkusen bleibt nach dem 3:1-Erfolg über Frankfurt der erste Bayern-Verfolger
Bayer Leverkusen bleibt nach dem 3:1-Erfolg über Frankfurt der erste Bayern-Verfolger

Jäger mit Startproblemen

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Leverkusen - Die Aufgabe war anspruchsvoll, doch nach einigen Anlaufschwierigkeiten meisterte sie Bayer 04 letztlich souverän. Mit einem ist Leverkusen in die Rückrunde gestartet und hat sich wie die Konkurrenz aus München und Dortmund keine Blöße gegeben. Damit bleiben die Rheinländer hinter den Bayern auf Platz 2.

Individuelle Klasse ausschlaggebend

Klaus Toppmöller hat sich nicht geirrt. Der ehemalige Trainer von Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt hatte im großen Interview mit bundesliga.de am vergangenen Donnerstag das Endergebnis exakt vorhergesehen. Eine ganz so "eindeutige Angelegenheit" wie Toppmöller prophezeit hatte, wurde es auf dem Rasen zwar nicht. Doch in Sachen Durchschlagskraft war die "Werkself" ihren Gästen aus Hessen diesmal deutlich überlegen.



"Die individuelle Klasse war ausschlaggebend", befand dann auch Bayer-Sportchef Rudi Völler nach dem Spiel, in dem er die "ganz große fußballerische Leistung" etwas vermisste. "Wir haben noch nicht den Rhythmus der Vorrunde. Aber wir freuen uns natürlich über den Sieg."

Nach einer etwas "holprigen Anfangsphase" (Andre Schürrle) sorgten ausgerechnet einige wenige Chaoten aus dem Frankfurter Fanblock für die Wende im Spiel. Sie erzwangen eine gut sieben-minütige Unterbrechung der Partie. Nach der Wiederaufnahme hatte die bis dahin überlegene Eintracht den Faden verloren.

Bayer gelang nach einer halben Stunde binnen etwas mehr als einer Minute ein Doppelschlag durch Sebastian Boenisch und Stefan Kießling zur 2:0-Pausenführung. Nach knapp einer Stunde sorgte Andre Schürrle dann mit dem 3:0 für die Entscheidung. Der Rest war Formsache.

Kießling glänzt vor Löws Augen



Der Auftakt ist gelungen, doch Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht. Denn das Startprogramm ist außergewöhnlich schwierig. Am kommenden Samstag gastiert Leverkusen in Freiburg, danach kommt Borussia Dortmund zum Hit in die BayArena, bevor die Reise zum rheinischen Derby nach Mönchengladbach ansteht. Es sind schon die Wochen der Wahrheit für den Tabellen-Zweiten, der sich gegen Frankfurt wieder einmal auf sein Sturmduo Stefan Kießling/Andre Schürrle und auf seine Heimstärke verlassen konnte.

Vor den Augen des anwesenden Bundestrainers Joachim Löw stellte Kießling seine Treffsicherheit unter Beweis. Mit seinem 13. Saisontreffer und einem Assist glänze der gebürtige Franke, der trotz seiner tollen Quote einen äußerst schweren Stand bei Löw genießt. "Ich wusste nicht, dass der Bundestrainer da ist. Es ist mir aber auch eigentlich egal. Ich möchte meine Leistung immer bringen", betonte Stefan Kießling.

Schürrle will nicht in die Zukunft schauen



Mit 36 Punkten aus 18 Spielen steht Bayer Leverkusen glänzend da. Die Rheinländer fühlen sich wohl in ihrer Rolle als Zweiter. Sechs Punkte Vorsprung haben sie bereits auf Eintracht Frankfurt, sogar acht auf Platz 5, auf dem aktuell Schalke 04 rangiert. Gewinnt Bayer 04 am kommenden Wochenende in Freiburg, könnte Leverkusen in der Woche darauf mit einem Erfolg gegen Dortmund den 2. Platz zementieren und auch den Deutschen Meister fürs Erste abhängen.

Aber das ist noch Zukunftsmusik. Erst einmal muss Bayer die schwere Aufgabe im Breisgau lösen. "Wir sollten nicht allzu weit in die Zukunft schauen, sondern nur nach Freiburg", fordert Andre Schürrle. "Das ist unser wichtigstes Spiel. Das müssen wir gut bestreiten. Klar ist: Wenn wir immer unsere Leistung bringen, können wir in dieser Saison einiges erreichen."

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski