Kaum zu glauben: Am Samstag wird Thomas Schaaf sein 750. Bundesligaspiel als Trainer bzw. Spieler absolvieren - © © getty
Kaum zu glauben: Am Samstag wird Thomas Schaaf sein 750. Bundesligaspiel als Trainer bzw. Spieler absolvieren - © © getty

Schaaf: 750. Bundesligaspiel? Das ist ja das Furchtbare!

xwhatsappmailcopy-link

Frankfurt - "Kind der Bundesliga" ist ein Ausdruck, der ohne Wenn und Aber auf Thomas Schaaf zutrifft. Am Samstag steht Schaaf vor seinem 750. Bundesligaspiel - eine Marke, die der Ex-Bremer augenzwinkernd "furchtbar" nennt.

bundesliga.de: Lassen wir das aktuelle Geschehen für einen Moment hinter uns. Sie sind einer der erfahrensten Trainer der Liga. Was Sie dennoch nicht kannten, war ein Vereins- bzw. ein Ortswechsel nach 49 Jahren in Bremen; waren Sie ein wenig nervös, als Ihre Entscheidung für die Eintracht feststand?

Schaaf: Nein. Natürlich weiß man nie genau, was auf einen zukommt. Umso mehr aber haben meine Frau und ich uns gesagt, dass wir alles auf uns zukommen lassen und uns überhaupt keine Gedanken machen wollen, um ganz unvoreingenommen an die neue Stadt und die neue Aufgabe herangehen zu können. So kommt man gar nicht erst in die Gefahr, schon beim ersten Punkt, bei dem vielleicht nicht alles glatt läuft, enttäuscht zu sein. Und ich glaube, dass die Frankfurter mit derselben Haltung an die Sache herangegangen sind und gesagt haben "Lass den Schaaf doch erst mal kommen und anfangen, dann sehen wir weiter“. Warum auch nicht?! Die Grundrichtung war für beide Partien doch ohnehin vorgeben. Und so ist alles ganz entspannt abgelaufen, auf beiden Seiten. Wir fühlen uns auf jeden Fall in Frankfurt sehr wohl und gut aufgenommen.

bundesliga.de: Die Partie am Samstag gegen den VfB Stuttgart und Ihren Vorgänger bei der Eintracht, Armin Veh, ist Ihre 750. als Spieler bzw. Trainer; macht man sich in einem solchen Moment klar, wie lange man schon dabei ist, und dass man nicht mehr ganz jung ist?

Schaaf: Das ist ja das Furchtbare (lacht). Umso schöner ist es, dass ich diesen Job machen darf. Denn es ist tatsächlich so, wie es oft heißt: Die Arbeit mit jungen Leuten hält einen selbst auch jung und fit. Trotzdem spürt man natürlich, dass man nicht mehr ganz mithalten kann. Vom Wissen her ist man den Jungen immer noch weit voraus. Auf dem Rasen aber ist der Spieler mit dem Ball schon fünfzig Meter weit weg, bevor ich mich überhaupt nur einmal bewegt habe. Und seit Ottmar (Hitzfeld; d. Red.) und Jupp (Heynckes; d. Red.) nicht mehr in der Liga sind, gehört man eben zu den älteren Trainer der Liga. Und man spürt, dass man schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

bundesliga.de: Ist diese Partie gegen Armin Veh und sein neues Team nur für die Medien etwas Besonderes oder auch für Sie?

Schaaf: Das Spiel ist für die Eintracht und für die, die hier drei Jahre lang erfolgreich mit Armin gearbeitet haben, sicherlich etwas Besonderes. Für mich allerdings nicht. Ich nehme Armin nicht als meinen Vorgänger wahr, sondern ausschließlich als den Kollegen, der auch in den Jahren zuvor schon immer für mich war.