Vom Bundesliga-Neuling auf Schalke bis zum Retter in Stuttgart: Klicken Sie sich durch die Karriere von Huub Stevens in der Bundesliga
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Huub Stevens: "Schalke ist extrem"

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Köln - Als Huub Stevens 1996 zum FC Schalke 04 kam, da kannten den niederländischen Trainer hierzulande die Wenigsten. Doch bei den Königsblauen schlug Stevens voll ein, formte eine Spitzenmannschaft und gewann Titel. Noch heute verfolgt er das Geschehen bei seinem Ex-Club intensiv.

"Man steht jeden Augenblick unter Beobachtung"

Im zweiten Teil des großen Interviews mit bundesliga.de spricht der Stevens über seine Zeit auf Schalke, das enge Verhältnis zu Manager Rudi Assauer und die Besonderheiten, mit denen Trainer der Königsblauen zurechtkommen müssen.

bundesliga.de: Herr Stevens, Fans halten ihren jeweiligen Club immer für ganz besonders. Ragt Schalke trotzdem noch einmal heraus?

Stevens: Mit solchen Mutmaßungen sollte man vorsichtig sein, viele Clubs haben ganz tolle Fans. Ich erinnere mich zum Beispiel sehr gerne an die Fans des HSV, die uns während meiner Zeit bei den Hanseaten hervorragend unterstützt haben. Trotzdem haben Sie Recht, Schalke ist extrem.

bundesliga.de: Macht das die Arbeit für einen Trainer auf Schalke extrem schwierig?

Stevens: Ein uneingeschränktes Ja. Ich hatte allerdings einen ganz guten Draht zu den Fans, was mir die Arbeit sehr erleichtert hat. Zudem war damals auch das Interesse der Medien viel geringer. Ich kann mich entsinnen, dass anfangs kaum ein Journalist das Training beobachtet hat. Heute sind bei jedem Training Horden von Journalisten, sodass man jeden Augenblick unter Beobachtung steht.

bundesliga.de: "Einen ganz guten Draht" - das ist arg untertrieben, immerhin haben die Fans Sie 2004 zum Trainer der Schalker Jahrhundertmannschaft gewählt.

Stevens: Ich hatte das große Glück, dass ich mit Rudi (Assauer, Anm. d. Red.) einen Manager hatte, der mir den Rücken gestärkt und mich immer geschützt hat. Man darf nicht vergessen, dass ich ein Nobody war. Ein Trainer, der zuvor nur Roda Kerkrade trainiert hatte, und jetzt in der großen Bundesliga den ruhmreichen FC Schalke 04 übernehmen sollte. Klar, dass ich da anfangs auch den einen oder anderen Fehler gemacht habe. Ich war ein Sturkopf, gerade auch der „Bild-Zeitung“ gegenüber, und Rudi hat mich oft aus dem Wind geholt. Das war super! Ob gegenüber den Medien, gegenüber den Spielern, gegenüber dem Vorstand oder auch gegenüber den Fans - Rudi und ich waren perfekt aufeinander eingespielt. Und dann holten wir gleich im ersten Jahr, 1997, den UEFA-Cup, und die „Eurofighter“ waren geboren. Das war der erste internationale Titel überhaupt für Schalke, Image-Gewinn und finanzieller Nutzen waren enorm.

"Rudi wird immer ein Freund bleiben"