"Ein guter Platz ist drin", glaubt Jonas Hofmann mit Blick auf die Saison des 1. FSV Mainz 05 - © © imago
"Ein guter Platz ist drin", glaubt Jonas Hofmann mit Blick auf die Saison des 1. FSV Mainz 05 - © © imago

Jonas Hofmann startet mit dem 1. FSV Mainz 05 durch

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Mainz - Als Jonas Hofmann in der 86. Minute ausgewechselt wurde, gab es laute Ovationen des Publikums. Sein Heimdebüt mit dem 1. FSV Mainz 05 hätte für den U21-Nationalspieler nicht besser laufen können: Hofmann überzeugte mit einer couragierten Leistung und gewann mit seiner neuen Mannschaft gegen seine alten Kollegen von Borussia Dortmund mit 2:0.

"Beide Mannschaften haben sich alles abverlangt"

Er gehe gleich noch einmal in die Dortmunder Kabine, erzählte Hofmann den Journalisten kurz nach dem Spiel - er werde den Mund da aber besser nicht zu voll nehmen, scherzte der Badener, der erst kurz vor Transferschluss zum FSV gekommen war und nun schon den zweiten Sieg im zweiten Spiel feiern durfte.

Der 1. FSV Mainz 05 ist nach vier Spieltagen überraschend ganz vorne in der Tabelle mit dabei. Aber auch was die Perspektive der in der Liga noch ungeschlagenen Rheinhessen angeht, will Hofmann lieber keine großen Töne spucken.

Frage: Was war ausschlaggebend, dass Mainz 05 gewonnen hat?

Hofmann: Man hat gesehen, was man als Team erreichen kann, wenn man seinen Plan umsetzt und 90 Minuten diszipliniert auftritt. Und am Ende zählen die Tore und deshalb haben wir 2:0 gewonnen. Der Teamgeist war ausschlaggebend. Wir sind alle sehr viel gelaufen und sind jetzt megaplatt.

Frage: Ab welchem Zeitpunkt haben Sie gemerkt, dass Ihr Team das Spiel gewinnen könnte?

Hofmann: Wir gehen ja nicht in ein Spiel rein, um zu verlieren, wi haben auch vorher gewusst, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Die Hoffnung, der Mut und der Wille ist ja immer da. Dass wir Qualität nach vorne haben, wissen wir. Und wir haben unsere Chancen dann ähnlich wie letzte Woche in Berlin genutzt.

Frage: Ist der Sieg noch mehr wert, weil es gegen die alten Kollegen ging?

Hofmann: Wir haben auch nur drei Punkte geholt. Aber es ist natürlich was Schönes, gegen den alten Verein zu gewinnen. Wir haben jetzt einen überragenden Start hingelegt.

Frage: Was war das für ein Gefühl, die alten Kollegen wiederzusehen?

Hofmann: Ich habe mich riesig gefreut, alle wiederzusehen. Das war ein richtig gutes Bundesligaspiel, beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Man braucht auch ein bisschen Glück, auch beim Elfmeter, den Loris Karius hält - und dann gewinnt man solche Spiele.

Frage: Der Dortmunder Trainer Jürgen Klopp hat gesagt, dass Sie wahrscheinlich wegen der Belastung und der Verletztenmisere in diesem Spiel auch für Dortmund aufgelaufen wären, wenn Sie noch beim BVB wären. Aber Sie standen genau in der richtigen Mannschaft, oder?

Hofmann: Ich denke, es war ein richtiger Schritt nach Mainz zu gehen. Es war auch keiner zurück, wie viele glauben. Ein junger Spieler muss so oft wie es geht auf dem Platz stehen. Deshalb bin ich voll überzeugt, dass Mainz 05 eine Chance für mich ist. Es gibt viele Beispiele von jungen Spielern, wo das Ausleihen funktioniert hat. Ich bin im Moment super glücklich, dass ich viel Spielpraxis bekomme, nur so kann ich mich entwickeln. Ich hoffe, dass es weiter so gut läuft.

"Ein guter Platz ist drin"

Frage: Wie verliefen denn die ersten rund zwei Wochen bei ihrem neuen Verein?

Hofmann: Ich fühle mich jetzt schon super wohl, ich bin super aufgenommen worden. Schon im ersten Training habe ich gemerkt, dass der Teamgeist hier stimmt.

Frage: Mainz ist nach dem Aus in der Europa-League und dem Aus im DFB-Pokal nun plötzlich Zweiter in der Liga. Was ist drin mit dieser Mannschaft?

Hofmann: Ich denke, es ist schwierig für eine Mannschaft wie Mainz 05 ein konkretes Ziel auszugeben. Wir versuchen, das Bestmögliche aus uns herauszuholen. Wohin die Reise dann geht, das steht immer in den Sternen. Es gibt immer Höhen und Tiefen, wir müssen von Spiel zu Spiel schauen und wenn wir unsere Punkte ergattern, dann ist ein guter Platz drin.

Frage: Gab es eigentlich irgendwelche Sticheleien vor dem Spiel mit den alten Kollegen?

Hofmann: Ich habe noch einen regelmäßigen Kontakt zu den Jungs und zu den Trainern, da ist es klar, dass es zu Sticheleien kommt, aber direkt vor dem Spiel jetzt nicht. Ich gehe jetzt noch mal in die Kabine, aber werde den Mund nicht zu voll nehmen.

Frage: Was nehmt ihr euch nun für das Derby am Dienstag bei Eintracht Frankfurt vor?

Hofmann: Alles andere als ein Sieg wäre für die Fans nur schwer zu akzeptieren. Klar, wir gehen nicht in viele Spiele als Favorit. Aber wir setzen wieder an dem an, was wir gegen Dortmund umgesetzt haben. Ich denke, dann ist mit diesem Team alles möglich.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter