Johannes Flum (l., im Duell mit Olcay Sahan) gewann 51 Prozent seiner Zweikämpfe
Johannes Flum (l., im Duell mit Olcay Sahan) gewann 51 Prozent seiner Zweikämpfe

"Insgesamt zu harmlos"

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Kaiserslautern - Nach dem 0:1 in Kaiserslautern findet sich der SC Freiburg auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga wieder. Fünf der letzten sechs Spiele haben die Südbadener verloren, insgesamt nur sieben Zähler nach zehn Spieltagen gesammelt.

Erstmals - mit Ausnahme der Niederlage gegen den Tabellenführer FC Bayern München - gingen die Freiburger am Ende in Kaiserslautern als verdienter Verlierer vom Platz. Gegen die bissigeren Pfälzer fand die Mannschaft in der zweiten Halbzeit keine Mittel mehr, um selbst Gelegenheiten für einen Siegtreffer herauszuspielen. Besonders nach dem 0:1 durch Itay Shechter (75.) hatten die Freiburger "keine Ideen" mehr, wie Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner bemerkte.

Baumann der beste Mann

Am Ende konnten sich die Breisgauer bei ihrem Torwart Oliver Baumann bedanken, dass die Niederlage so knapp ausfiel. Baumann hielt einen Elfmeter des Lauterer Kapitäns Christian Tiffert (77.). Baumann gab danach zu, kurz vor dem Schuss von Tiffert einen Tipp von Torwarttrainer Andreas Kronenberg bekommen zu haben. Doch dieses kleine persönliche Erfolgserlebnis des Torwarts konnte die Enttäuschung über die Niederlage und den schwachen Auftritt im Freiburger Lager nicht verbergen.

Wieder einmal zeigte sich, dass es in dieser Mannschaft außer Torjäger Papiss Demba Cisse zu wenige torgefährliche Profis gibt. "Wir arbeiten daran, mehr Leute zu entwickeln, die mehr Abschlussqualität haben", sagte Freiburgs Trainer Marcus Sorg. Aber auch im Defensivverhalten müsse man die Fehlerquote minimieren, so Sorg: "Im Moment wird jeder Fehler von uns auch brutal bestraft." Woran es derzeit hapert im Freiburger Spiel und wie man die Abstiegszone wieder verlassen will, erläuterte Mittelfeldspieler Johannes Flum nach dem Spiel im Fritz-Walter-Stadion.

Frage: Woran hat es gegen den FCK gelegen, dass ihr als Verlierer vom Platz gegangen seid?

Johannes Flum: Wir waren insgesamt zu harmlos, haben kaum zweite Bälle gewonnen. Lautern war einfach zwingender, wir waren nicht so präsent. Ich kann mich in der zweiten Halbzeit an keine Torchance von uns erinnern. Ich wüsste nicht, wie wir ein Tor hätten schießen sollen.

Frage: Nach der Niederlage gegen HSV konnte Ihr Team sich noch an der guten Leistung aufbauen, das fällt nach dem Spiel in Lautern schwerer, oder?

Flum: Klar, auf dem Betzenberg war das viel zu wenig. Von so einem Spiel kann man sich nicht aufbauen. Die Woche vorher hatten wir uns für unsere gute Leistung einfach nicht belohnt. Nach dem Spiel in Lautern müssen wir gar nicht rumjammern. Wir haben spielerisch einfach keinen Weg gefunden, den FCK in Verlegenheit zu bringen. Dabei war der FCK ja auch nicht so toll.

Frage: Woran liegt die schwache Ausbeute?

Flum: Wir sind zu harmlos, das fängt hinten an und geht bis vorn. Wir müssen einfach viele Sachen besser machen und uns steigern. Nun müssen wir noch mehr an uns arbeiten, so geht es nicht weiter.

Frage: Woraus ziehen Sie jetzt Zuversicht?

Flum: Wir haben Qualität, die wir ja auch schon oft genug gezeigt haben. Bei aller Enttäuschung, bin ich davon überzeugt, dass wir uns da unten raushauen werden.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter