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Den Acker umgepflügt - Leverkusens Philipp Wollscheid (unten) im Zweikampf gegen Frankfurts Takashi Inui
Den Acker umgepflügt - Leverkusens Philipp Wollscheid (unten) im Zweikampf gegen Frankfurts Takashi Inui

"Im Eifer zu übereifrig"

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Frankfurt/Main - Das war ja eine dieser Niederlagen, die nicht nötig und der Sieg des Gegners am Ende dennoch nicht unverdient war. Das klingt wie ein Widerspruch, aber die Dramatik dieses Spiels lässt genau dieses Gefühl bei den Mannschaften zurück.

Bayer mit Eifer - Eintracht mit Effizienz

Nach einem Treffer von Stefan Kießling in der 30. Minute, führten die Rheinländer zur Pause mit 1:0. Und hätte Kapitän Simon Rolfes den Ball in der 50. Minute frei vor dem Eintracht-Tor nicht über, sondern zum 2:0 für Bayer ins Tor geschossen, wäre die Partie vielleicht entschieden gewesen. Doch die Frankfurter nutzten am Ende zwei der zahlreichen Chancen, die es auch in der zweiten Halbzeit auf beiden Seiten in großer Menge gab, zu zwei Toren: Stefan Aigner (52.) und der eingewechselte Martin Lanig machten den Sieg für die Eintracht perfekt.



Während die Frankfurter am Ende effizienter waren, kam bei den Leverkusenern entweder der letzte Pass nicht richtig, oder die Spieler des Trainerduos Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski scheiterten im Torabschluss an dem starken Eintracht-Torwart Kevin Trapp beziehungsweise an den eigenen Nerven. Und da auch in der Defensivarbeit die Kompaktheit fehlte, verlor der Champions-League-Aspirant Bayer zum Saisonauftakt beim Aufsteiger. "Wir waren im Eifer zu übereifrig", analysierte Trainer Lewandowski. Sein Spielführer Simon Rolfes war aufgefallen, dass "wir bei eigenem Ballbesitz zu langsam gespielt haben". Wenn seine Mannschaft den Ball erobert habe, so Rolfes, habe sie so unkonkret gespielt. Auch Torschütze Stefan Kießling, der allerdings beim Stand von 1:1 zwei gute Kopfballchancen vergeben hatte, erkannte den wunden Punkt im Leverkusener Spiel in Frankfurt: "Wir haben mit dem Abspiel immer zu lange gewartet, wir müssen viel schneller nach vorne spielen", fordert Kießling für die künftigen Partien.

In der Innenverteidigung spielte in Philipp Wollscheid, der aus Nürnberg gekommen war, der einzige Neuzugang von Beginn an. Er bildete mit Ömer Toprak die Abwehrzentrale. Für Routinier Manuel Friedrich blieb da nur der Platz auf der Ersatzbank. Trainer Lewandowski stellte aber klar, dass Friedrichs Stellenwert sehr gefestigt und die Besetzung der Innenverteidigung eine schwere Entscheidung gewesen sei.

Völler fordert Wiedergutmachung



Insgesamt habe beim Auftritt in Frankfurt die Abgeklärtheit gefehlt, erkannte Trainer Lewandowski. Für viele Beobachter war genau dieser Umstand einigermaßen überraschend. "Wir müssen das alles schnell in den Griff kriegen", meinte Stefan Kießling. Im Heimspiel gegen den SC Freiburg stehen die Leverkusener schon ein wenig unter Siegzwang - denn das folgende Auswärtsspiel findet beim Deutschen Meister Borussia Dortmund statt. Und Bayer-Sportchef Rudi Völler fordert: "Die Mannschaft hat etwas gut zu machen." Bis zum ersten Heimspiel der Saison gegen Freiburg wird auch Kapitän Rolfes wieder fit sein. Er wurde direkt nach dem Spiel in Frankfurt an einer Platzwunde an der Schläfe genäht. Aber der Mann ist ja hart im Nehmen.

Tobias Schächter