Naldo freut sich über seinen ersten Treffer im Trikot der "Wölfe"
Naldo freut sich über seinen ersten Treffer im Trikot der "Wölfe"

"Ich rechne nicht mit Pfiffen"

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Wolfsburg - Am vergangenen Wochenende packte Naldo mal wieder den Hammer aus - sein fulminanter Freistoßtreffer zum zwischenzeitlichen 3:0 gegen Hoffenheim war sein erstes Tor für die "Wölfe". Im Interview mit bundesliga.de spricht der Brasilianer über seine Stärken am ruhenden Ball, den Aufschwung der Wolfsburger und die Rolle seines Landsmanns Diego.

bundesliga.de: Was hat sich geändert, nachdem Lorenz-Günther Köstner das Amt als Cheftrainer übernommen hat?

Naldo: Der Trainer redet viel mit uns Spielern und hört uns zu. Gerade deshalb, weil nicht immer jeder spielen kann, ist das sehr wichtig. Wir haben einen großen Kader und jeder bringt sich ein. Da ist es wichtig, wenn ein Trainer die richtigen Worte findet. Genau das schafft Lorenz-Günther Köstner. Er hilft der Mannschaft ungemein.

bundesliga.de: Sie kennen Klaus Allofs bereits aus Ihrer Zeit bei Werder. Was erwarten Sie sich von seiner Verpflichtung?

Naldo: Er ist ein sehr guter Manager. Was er für Werder Bremen jahrelang geleistet hat, spricht für sich. Ich bin davon überzeugt, dass er dem VfL mit seiner Erfahrung weiterhelfen wird. Zudem hat er für die Mannschaft immer ein offenes Ohr und ist ganz nah am Geschehen. Dieser Austausch ist ihm sehr wichtig.

bundesliga.de: Inwiefern ist die Partie gegen Ihren Ex-Verein Bremen ein besonderes Spiel für Sie?

Naldo: Es ist nicht nur für mich ein besonderes Spiel, schließlich haben Diego und Klaus Allofs ebenfalls eine Bremer Vergangenheit. Natürlich tauscht man sich deshalb aus. Ich rechne nicht mit Pfiffen der Bremer Fans, denn ich habe in Bremen immer mein Bestes gegeben. Ich hatte sieben tolle Jahre in Bremen und dort noch viele Freunde. Ich habe ich sie auch ins Stadion eingeladen.

bundesliga.de: Mit Simon Kjaer bilden Sie inzwischen das Stammduo in der Innenverteidigung. Wo sehen Sie im Zusammenspiel mit ihm noch Verbesserungspotenzial?

Naldo: Die letzten Spiele hat unser Zusammenspiel schon ganz gut geklappt. Doch es gibt immer etwas, was noch verbessert werden kann. Wir arbeiten als Mannschaft gemeinsam daran, dass wir die Automatismen in unserem Spiel weiter verbessern.

bundesliga.de: Gegen Hoffenheim ist Ihnen Ihr erstes Tor für Wolfsburg gelungen. Sind Ihre Freistöße das Resultat harten Trainings oder ist das schlicht Talent?

Naldo: Talent allein reicht nicht heute im Fußball nicht mehr, deshalb habe ich in meiner Karriere auch immer Standardsituationen trainiert, mit dem Ergebnis, dass ich im Laufe der Jahre ein ziemlich guter Freistoßschütze geworden bin.

bundesliga.de: Was ist ein realistisches Saisonziel für Wolfsburg in dieser Saison?

Naldo: Die Bundesliga ist sehr stark. Man sieht an jedem Wochenende, dass fast jeder in der Lage ist jeden zu schlagen. Der Blick auf die Tabelle verrät, dass alles sehr schnell gehen kann, sowohl nach oben, als auch nach unten. Deshalb sind wir gewarnt. Wir arbeiten hart weiter und beschäftigen uns derzeit nicht mit dem, was am Saisonende sein wird, sondern nur mit den nächsten Aufgaben.

bundesliga.de: Ihr Landsmann Diego trumpft seit dem Trainerwechsel groß auf. Wie wichtig ist er für den VfL und wie erklären Sie sich seine Leistungsexplosion?

Naldo: Seine Fähigkeiten sind unumstritten. Man hat immer wieder gesehen, zu welchen Leistungen Diego im Stande ist. Er ist sehr wertvoll für das Team. Spielerisch bringt er uns weiter voran. Diego kann durch seine Tore und Assists spielentscheidend sein, braucht aber auch eine starke, funktionierende Mannschaft, um sein Potenzial voll abrufen zu können. Deshalb ist es wichtig, dass wir alle weiterhin so gut zusammenspielen wie in den letzten Partien und als Einheit auftreten.

bundesliga.de: Allein in Wolfsburg spielen fünf Brasilianer. Was macht die Bundesliga so attraktiv für Ihre Landsleute?

Naldo: Die Bundesliga ist eine der stärksten Ligen Europas, wenn nicht sogar die Stärkste. Das Niveau und die Qualität sind äußerst hoch. Und für viele Brasilianer ist es ein Traum hier Fuß zu fassen. Die Stadien sind hochmodern und immer gut besucht, da macht es einfach Spaß zu spielen, um sich mit großen Gegnern oder Spielern messen zu können.

Die Fragen stellte Bernard Reeves