Mit viel Anlauf ins Glück: Arjen Robben startete seinen Sololauf zum 1:0-Siegtreffer schon in der eigenen Hälfte
Mit viel Anlauf ins Glück: Arjen Robben startete seinen Sololauf zum 1:0-Siegtreffer schon in der eigenen Hälfte

"Ich habe mein zweites Leben gefunden"

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Weder 112 Spielminuten noch die schlechten Platzverhältnisse konnten ihn aufhalten. Mit seinem Sololauf und dem goldenen Tor schoss Arjen Robben den FC Bayern zum Pokalfinale nach Berlin.

Nach dem 1:0-Erfolg der Münchner beim FC Schalke 04 stand ein zufriedener Robben Rede und Antwort und dachte dabei auch schon an die nächsten Aufgaben in der Bundesliga und in der Champions League.

Frage: Woher haben Sie in der Verlängerung bei Ihrem Treffer noch die Kraft genommen zu so einem langen Turbospurt über den Platz?

Arjen Robben:(lacht) Vielleicht habe ich irgendwo mein zweites Leben gefunden während der Extrazeit. Alle waren müde. Da habe ich noch einmal alle Kraft zusammengesucht und es versucht. Zum Glück hat s geklappt!

Frage: Hatten Sie keine Lust auf ein Elfmeterschießen?

Robben:(lacht) Ich denke, so war s doch besser! Es war ein verdienter Sieg für uns. Wir haben besser gespielt, mehr Chancen kreiert als Schalke und waren über die gesamte Spielzeit die bessere Mannschaft. Am Ende waren wir auch fitter als Schalke.

Frage: Das war ein Treffer, wie ihn sonst wohl nur Messi schießt. Ist Ihnen zuvor schon einmal so ein Tor gelungen?

Robben: Einmal in Chelsea habe ich schon so ein Tor gemacht. Das sind auch für mich natürlich ganz besondere Treffer. Wenn dann auch noch das Spiel durch so ein Tor entschieden wird, dann ist es noch schöner.

Frage: Das Spiel selbst war nicht so spektakulär wie Ihr Treffer.

Robben: Es war ein Top-Spiel zwischen zwei sehr guten Mannschaften. Und mit zwei sehr guten Trainern auf beiden Seiten, die immer genau wissen, was sie machen müssen. So entsteht dann ein Spiel, das viel von Taktik geprägt ist, das aber auch viel Qualität gezeigt hat. Und beide Mannschaften haben sehr gut gekämpft.

Frage: Sie haben den FC Bayern mit Ihrem Tor ins Pokalfinale nach Berlin geschossen. Wird das auch für Sie eine besondere Partie?

Robben: Ich habe schon viel gehört über die Atmosphäre in Berlin. Ich bin froh, dass ich das jetzt auch einmal erleben werde. In England habe ich schon einmal im FA-Cup-Finale in Wembley gespielt - und auch gewonnen. Das war auch ein echtes Erlebnis. Ich lasse mich gerne überraschen, wie es jetzt in Berlin sein wird.

Frage: Wie sehr wird Ihnen dieses Spiel über 120 Minuten in den Beinen stecken, wenn Sie schon am Samstag in der Liga wieder gegen Stuttgart spielen müssen?

Robben:(lacht) Der Stuttgarter Trainer wird froh sein, dass wir so lange gespielt haben. Natürlich ist es für uns eine Belastung und wir müssen jetzt gut regenerieren. Aber auf der anderen Seite sollten wir froh sein, dass wir so viele Spiele machen dürfen. Es zeigt, dass wir in vielen Wettbewerben dabei sind, dass wir gut drauf sind und gute Leistungen bringen. Aber wir müssen jetzt auch den Pokal erst einmal abhaken und uns voll konzentrieren auf die Liga und die Champions League.

Frage: Gibt Ihnen der Sieg den nötigen Rückenwind für die nächsten Aufgaben?

Robben: Hätten wir gegen Schalke verloren, hätte es die nächsten Aufgaben noch schwieriger gemacht. Aber jetzt haben wir das Selbstvertrauen und müssen das auch weiter auf dem Platz zeigen. Es war ein wichtiger Sieg, aber wir werden uns damit nicht zufrieden geben.

Frage: Sie selbst schießen insgesamt für den FC Bayern so viele Tore wie kaum zuvor in Ihrer Karriere. Was ist das Geheimnis?

Robben: Ich fühle mich einfach wohl beim FC Bayern. Ich wurde vom ersten Tag an gut empfangen in München. Darum ich will gerne eine wichtige Rolle spielen in dieser Mannschaft und Verantwortung übernehmen, auch bei Elfmetern oder Freistößen. Ich bekomme das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft und es macht Spaß, wenn ich dann treffe. Aber wichtig sind nicht meine Tore. Entscheidend ist, dass wir wie gegen Schalke als Mannschaft auftreten.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte