19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Paolo Guerrero hatte den Hamburger SV Mitte der ersten Hälfte in Führung gebracht
Paolo Guerrero hatte den Hamburger SV Mitte der ersten Hälfte in Führung gebracht

HSV wieder ein "echtes Team"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Tomas Rincon konnte es gar nicht abwarten. Mit der Faust hämmerte der Mittelfeldspieler gegen die Innenwand des Spielertunnels, feuerte seine Mitspieler an. Als dann endlich die Einlaufmusik abgespielt wurde, stürmten die Profis des Hamburger SV den Rasen, lautstark gefeiert von ihren Fans. Bis zum Spiel sollte es aber noch gut 40 Minuten dauern, denn es hatte jetzt erst das Warmlaufen begonnen.

Diese Szenen lange vor dem Anpfiff zeigten deutlich: Die Hamburger sind wieder richtig heiß auf Fußball - und vor allem auf Erfolg. Unter dem neuen Trainer Thorsten Fink haben die "Rothosen" sechs Spiele in Folge nicht verloren. Der Lohn: Nach Wochen am Tabellenende haben sie auf Rang 11 wieder Anschluss an das obere Mittelfeld.

Paolo Guerrero, der am Sonntag mit dem Führungstreffer gegen den 1. FC Nürnberg die Zeichen auf Sieg stellte, erklärt das Erfolgsgeheimnis des "Bundesliga-Dinos": "Der Trainer redet viel mit uns. Wir sind wieder ein echtes Team geworden, sind eine verschworene Gemeinschaft."

Verschworene Einheit

Auf dem Platz macht sich dieses neue "Wir-Gefühl" auf allen Positionen bemerkbar. Verschätzt sich Rincon im Mittelfeld beim Kopfball, geht Gojko Kacar den extra langen Weg, um den Fehler auszubügeln. Passiert Heiko Westermann mal ein Stellungsfehler, ist Jeffrey Bruma schon lange zur Stelle, um seinem Kapitän aus der Patsche zu helfen.

Wie viel Spaß den Hanseaten das alles macht, konnte man Brumas Gesicht nach der Partie in den Katakomben der Imtech Arena ansehen. Der Niederländer grinste mit allen um die Wette. Und das, obwohl er zur Halbzeit mit starken Schmerzen in der Schulter raus musste.

Entwarnung bei Bruma

"Es tut zwar tierisch weh, aber nach so einem Sieg macht das nichts. Zu Beginn der Saison hätten wir so ein Spiel verloren. Aber jetzt nicht mehr", sagte der Abwehrspieler. Am Montag gab es für Bruma dann Entwarnung. Er hat sich nur eine Prellung an der Schulter zugezogen und steht beim 1. FSV Mainz 05 wohl wieder zur Verfügung.

Zumindest das dürfte Trainer Fink auch wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. Denn nach dem 2:0 gegen Nürnberg war er mit dem Auftreten seiner Mannschaft so gar nicht einverstanden. "Wir haben verdient gewonnen, weil wir die Tore gemacht haben. Aber mit unserer Leistung bin ich überhaupt nicht zufrieden. Da haben wir in Hannover viel besser gespielt", haderte der 44-Jährige.

"Sollten uns nicht auf dem Sieg ausruhen"

Fink zog aber auch positive Lehren aus der Partie. "Wir haben gezeigt, dass wir Qualität haben. Paolo hat sich das Tor erarbeitet und Gökan (Töre; d. Red.) und Ivo (Ilicevic; d. Red.) haben den zweiten Treffer super vorbereitet. Da waren wir sehr effektiv."

In Mainz sollten die Hamburger aber dennoch eine Schippe drauflegen. Das fordert auch Kapitän Westermann. "Wir sollten uns jetzt nicht auf diesem Sieg ausruhen, denn das haben wir schon während des Spiels zuviel getan. Unser Ziel muss es sein, nun auch in Mainz zu punkten - dafür müssen wir aber eine andere Leistung zeigen, als es in der ersten Hälfte der Fall war." Vielleicht sollten die Anspannung dieses Mal erst nach dem Warmmachen so richtig hochfahren.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis