Thorsten Fink (r.) sagt: "Die Eintracht hat einfach alles besser gemacht und absolut verdient gewonnen."
Thorsten Fink (r.) sagt: "Die Eintracht hat einfach alles besser gemacht und absolut verdient gewonnen."

HSV verpasst erneute Chance

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Es sollte wieder einmal der ganz große Sprung nach oben werden. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt hätte der Hamburger SV auf Platz 5 klettern können, der zur direkten Qualifikation für die Europa League berechtigt. Doch wieder einmal haben die "Rothosen" diese Chance verpasst. Mit dem ist Ernüchterung rund um den Volkspark eingekehrt.

"Das ist für mich unverständlich"

Die Analyse von HSV-Trainer Fink fiel für seine Kicker schonungslos aus. "Die Eintracht hat einfach alles besser gemacht und absolut verdient gewonnen. Sie war eindeutig die reifere Mannschaft", erklärte Fink.



Kritik, die bei den Spielern auf fruchtbaren Boden stieß. Denn auch sie waren von der gezeigten Leistung so gar nicht angetan. "Frankfurt hat mehr investiert, war einfach geiler und giftiger", meinte Heiko Westermann. Der Kapitän fand auch drastische Worte in Sachen Europa League: "Momentan gehören wir nicht in den internationalen Wettbewerb."

Dabei war nach dem Erfolg in der Vorwoche gegen den Erzrivalen Werder Bremen die Euphorie groß. Doch auf dem Rasen war davon dann nur noch wenig zu sehen. Nationaltorwart Rene Adler brachte das nach der Pleite gegen Frankfurt in Rage.

"Das ist für mich unverständlich. Gerade mit dem Schwung nach dem Derbysieg und bei diesen Aussichten, auf Platz 5 zu rutschen. Wenn du so eine Chance bekommst, musst du sie auch mit aller Macht ergreifen", haderte Adler mit dem Auftritt seines Teams.

Viel Konkurrenz im oberen Tabellendrittel - jetzt gegen den BVB



Zwar liegen die Hamburger immer noch nur einen Zähler hinter den Plätzen fürs europäische Geschäft zurück, die Konkurrenz wird aber mit jedem Spiel größer. Nur fünf Punkte trennen den Tabellensechsten Schalke und den 1. FC Nürnberg auf Rang 14 (Tabellenrechner).

Und ausgerechnet jetzt muss der HSV nach Dortmund reisen. Der Titelverteidiger hat sich mit einem 3:2 in Leverkusen eindrucksvoll als Bayern-Jäger Nummer eins platziert. Doch an der Alster erinnert man sich gerne an das letzte Duell mit dem BVB. Am 4. Spieltag feierten die Hanseaten mit einem den ersten Saisonsieg. Die Vorzeichen für Samstag haben sich aber dennoch nicht geändert. Favorit bleiben die Hausherren.

"Wir fahren nächste Woche als Außenseiter nach Dortmund und müssen bis dahin die Niederlage gegen Frankfurt analysieren, um die Fehler dort abzuschalten", stellte Westermann fest. Da gibt es auf jeden Fall viel zu tun.

Und Trainer Fink beantwortete die Frage, wann denn der HSV in der Tabelle endlich wieder weiter nach oben springen wird, mit Galgenhumor. "Vielleicht schaffen wir es ja, bis zum Schluss in der Verfolgerrolle zu bleiben und gewinnen zum Ende der Saison mal so ein Spiel wie gegen Frankfurt."

Aus Hamburg berichtet Michael Reis