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Felix Magath (l.) und Horst Hrubesch kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit als Spieler beim HSV
Felix Magath (l.) und Horst Hrubesch kennen sich seit ihrer gemeinsamen Zeit als Spieler beim HSV

Hrubesch: Darum ist Magath so erfolgreich

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Horst Hrubesch galt zu seiner aktiven Zeit als das Kopfballungeheuer der Bundesliga. Gemeinsam mit Felix Magath spielte der heutige Trainer der deutschen U-21-Nationalmannschaft beim Hamburger SV. In jener Zeit gehörten die "Rothosen" zu den dominierenden Teams Europas.

Die enge Bindung der beiden ist geblieben. Deshalb sprach bundesliga.de vor dem Gastspiel der Hanseaten beim FC Schalke 04 mit Hrubesch über dessen ehemaligen Weggefährten Magath und die bisherigen Leistungen der "Königsblauen" und der Hamburger.

bundesliga.de: Überrascht es Sie, den FC Schalke schon zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison so weit oben zu sehen?

Horst Hrubesch: Nein, das überrascht mich absolut nicht. Ich weiß, dass die Schalker vom Körperlichen her topfit sind. Es ist auch eine taktisch gute Mannschaft. Ich habe ja auch einige Schalker Spieler bei mir in der U-21-Nationalmannschaft gehabt, wie Benedikt Höwedes und Manuel Neuer. Da war das gut zu erkennen. Zum anderen kenne ich Felix Magath sehr gut. Also überrascht bin ich nur von der Tatsache, dass er schon so früh so viele junge Spieler in die Mannschaft integriert hat.

bundesliga.de: Gibt es Dinge, die Felix Magath als Spieler ausgezeichnet haben, und die er nun auch als Trainer umsetzt?

Hrubesch: Letztendlich zeichnet ihn seine Disziplin aus - heute wie damals. Er hat immer alles dafür getan, um Top-Leistungen zu bringen. Er hat immer versucht, einhundert Prozent zu geben. Er war laufstark, er war zweikampfstark und konnte jeden Pass spielen. Er konnte ein Spiel lesen und war taktisch sehr stark. Er hatte immer gute körperliche Voraussetzungen. Er war ein kompletter Spieler. Für mich war er einer der besten Mittelfeldspieler, mit denen ich je gespielt habe und einer der besten - wenn nicht sogar der beste - deutschen Fußballspieler, die wir damals hatten.

bundesliga.de: Nun hat Felix Magath schon viele Vereine trainiert. Denken Sie, dass er zum HSV noch immer eine besondere Beziehung hat?

Hrubesch: Ich denke schon, dass die Spiele gegen Hamburg für ihn etwas ganz Besonderes sind. Er war dort als Spieler tätig und hat als Manager und Trainer dort gearbeitet. Zum anderen denke ich, dass solche Partien immer wieder besonders sind, weil man auch gegen wirklich gute Spieler antritt. Das ist nicht anders, wenn man gegen die Bayern spielt.

bundesliga.de: Der HSV steht zwei Punkte vor Schalke, hat aber mit großem Verletzungspech im Angriff zu kämpfen. Können die Hamburger das kompensieren und sich in die Winterpause "retten"?

Hrubesch: Sie haben eine gleichmäßig gut besetzte Mannschaft, die oben mitspielt und auch dauerhaft oben mitspielen kann. Sicherlich tun die Ausfälle im Sturm weh. Zu hundert Prozent werden sie die nicht ersetzen können. Aber sie haben ja auch torgefährliche Mittelfeldspieler und den einen oder anderen Stürmer haben sie im Nachwuchs auch noch. Ich denke schon, dass sie das einigermaßen gut kompensieren werden.

bundesliga.de: Was sagen Sie insgesamt zum Start der Hamburger? Hätten Sie gedacht, dass der HSV mit einem jungen, neuen Trainer so weit oben mitmischen kann?

Hrubesch: Man hat ja im vergangenen Jahr schon gesehen, dass das eine Mannschaft ist, die junge Spieler hat, die erfrischenden Fußball spielen und nach vorne ausgerichtet sind. Und vor allen Dingen sind sie so erfolgreich, weil sie als Mannschaft arbeiten. Da rückt nicht der Einzelne in den Vordergrund, sondern sie kommen als Mannschaft und jeder bringt dann seine individuelle Klasse ein. Deswegen ist es für mich nicht überraschend, dass sie wieder da oben stehen. Im vergangenen Jahr, muss man sagen, haben sie die Champions League leider verschenkt.

bundesliga.de: Was erwarten Sie vom Spiel am Sonntag? Immerhin gab es in den vergangenen sieben Duellen keinen Heimsieg.

Hrubesch: Das kann sich sicherlich ändern, aber ich denke, dieses eine Spiel wird nicht über die Deutsche Meisterschaft entscheiden. Ich habe es als Spieler ja selbst erlebt. Es gibt halt Spiele, in denen man sich schwer tut gegen bestimmte Mannschaften. Ich weiß nicht, ob der HSV jetzt ein Angstgegner ist, aber mit der Klasse die die Hamburger haben, sind sie sicherlich immer in der Lage, Schalke zu schlagen.

bundesliga.de: Schon am Freitag spielt Leverkusen gegen den BVB. Wer wird sich hier durchsetzen?

Hrubesch: Wenn man die Räume vorne eng macht und nicht offen mitspielt, dann hat man eine gute Chance gegen Leverkusen. Das hat man am vergangenen Wochenende gesehen. Ich denke auch, dass Dortmund kompakt spielen wird. Der BVB hat im Moment mit Jakub Blaszczykowski einen Spieler, der jederzeit in der Lage ist, eine Abwehr mal aufzureißen oder einen guten Konter zu fahren. Es ist meiner Meinung nach ein ausgeglichenes Spiel. Dennoch glaube ich, dass die Leverkusener selbstsicherer und sich ihrer Stärke bewusst sind. Zudem spielen sie zuhause. Das gibt ihnen ein leichtes Plus.

Das Gespräch führte Sebastian Stolz