Hoffenheimer Verzweiflung: Der November ist nicht der Monat von Kevin Volland (r.) und Co. - aus drei Spielen setzte es drei Niederlagen
Hoffenheimer Verzweiflung: Der November ist nicht der Monat von Kevin Volland (r.) und Co. - aus drei Spielen setzte es drei Niederlagen

Hoffenheimer Herbst-Horror

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München - Wenn die Blätter von den Bäumen und der erste Schnee vom Himmel fällt, dann fällt auch 1899 - in der Tabelle der Bundesliga. Der November ist nicht der Monat der Hoffenheimer, was auch in dieser Spielzeit nicht anders ist. Als einziger der 18 Bundesligisten ist die Gisdol-Elf im November noch ohne Punktgewinn.

Von Platz 9 auf 14

"So will ich meine Mannschaft nicht mehr sehen", sagte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol. Da hatte die TSG gerade verloren. Zum dritten Mal in Folge eine Niederlage, das gab es noch nie unter Gisdol. Ein ganz neues Gefühl also. Bekannt dürfte den Hoffenheimern aber der Zeitpunkt für die miserable Punktausbeute sein.



Die letzten Zähler holten die Sinsheimer Ende Oktober beim 4:1-Sieg in Hannover. Auf dem sicheren 9. Platz ging es in den Angst-Monat. Mit 13 Punkten hatten Volland und Co. nur drei Zähler Rückstand auf einen Qualifikations-Platz zur Champions League und mit 25 geschossenen Toren gemeinsam mit dem BVB die beste Offensive der Liga. Drei Spiele später sieht die Lage anders aus. Abgerutscht auf Tabellenplatz 14 und nur noch zwei Punkte vor einem Relegationsplatz, sind die Hoffenheimer mal wieder eingeholt worden vom grauen herbstlichen Liga-Alltag.

Am 11. Spieltag entführten die Bayern drei Punkte aus Sinsheim. Hertha siegte ebenfalls in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena und in Augsburg musste sich die TSG zuletzt auch geschlagen geben. Am 30. November kommt Werder Bremen zu Besuch, um möglicherweise noch einmal die November-Schwäche auszunutzen.

Seit 2011 schwach im November



Seit 2011 hat Hoffenheim nur eins von elf Bundesliga-Spielen im November gewonnen. Drei Remis und sieben Niederlagen stehen zu Buche. Die letzten sechs Partien gingen sogar alle verloren. Markus Babbel, der 2012 auf der Trainerbank saß, musste nach dem völlig verkorksten November sogar seinen Platz räumen. Auch Holger Stanislawski schaffte 2011 in drei Spielen keinen einzigen Sieg.

Historisch betrachtet gibt es aber noch schlechtere November-Bilanzen als die der Hoffenheimer. Oberhausen holte zwischen 1969 und 1971 nur zwei Punkte aus zehn Spielen. Dagegen ist man bei der TSG noch gut bedient, holte man aus den letzten drei Novembern immerhin sechs Zähler. Von sieben Mannschaften die mit vier Niederlagen aus dem besagten Monat gingen, stiegen fünf am Ende ab.

Nicht nur der Statistik wegen sollten die Kraichgauer also gegen Bremen den Schalter umlegen und ihren Trainer zufrieden stimmen. Denn der will seine Mannschaft ja "so nicht mehr sehen". Danach ist der November aber dann ohnehin vorbei. Die Blätter fallen nicht mehr und in Sinsheim hofft man, dass auch 1899 den Abwärtstrend stoppt.

Sebastian Blome