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Hoffenheims Manager Andreas Müller ist mit der Leistung der Mannschaft überhaupt nicht einverstanden und bemängelt fehlenden Charakter
Hoffenheims Manager Andreas Müller ist mit der Leistung der Mannschaft überhaupt nicht einverstanden und bemängelt fehlenden Charakter

Hoffenheim liegt am Boden

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Augsburg - Den Eurofighter Andreas Müller schmerzte die in Augsburg besonders. Als Manager der TSG 1899 Hoffenheim versucht der UEFA-Cup-Sieger von 1997 derzeit, seiner Mannschaft den Abstiegskampf beizubringen - bislang ohne Erfolg. Durch die Pleite vom Samstag haben die Kraichgauer den Relegationsplatz an den FC Augsburg verloren und stehen selbst auf Platz 17, der am Saisonende den direkten Abstieg bedeutet.

Müller distanziert sich vom Kader

"Die Mannschaft liegt jetzt am Boden", sagt Müller: "Vielleicht muss das auch so sein, dass es auch der Letzte schnallt." Vor dem "Abstiegs-Endspiel" in Augsburg hatte er gepredigt, die Spieler müssten als Zeichen des Kampfes schon beim Aufwärmen in der SGL arena Schienbeinschützer tragen. Gebracht hat dieser Appell wenig. "Unter dem Strich war das eine ungenügende Leistung. Bei mir stand keine Mannschaft auf dem Feld", urteilte Trainer Marco Kurz und verwies dabei auf FCA-Stürmer Sascha Mölders, der trotz Platzwunde auf der Nase das Siegtor geschossen hatte.



Die Hoffenheimer Mannschaft, die in den Augen des Trainer keine war, tat sich schwer, eine Erklärung für die uninspirierte Leistung zu finden. Innenverteidiger Jannik Vestergaard erkannte: "Das war dumm und fahrlässig, nicht mit der Bereitschaft hereinzugehen, sich zu quälen. Wir kommen von da unten nicht heraus, wenn wir denken, wir sind die Übermannschaft und spielen Tiki-Taka. Wir müssen einfach ganz hart arbeiten."

Manager Müller distanziert sich zunehmends vom aktuellen Kader. Weil die Spieler gut vorbereitet seien, Kurz sie gut trainiere und den Gegner gut analysiere, liege es an den Jungs, wie Müller immer wieder sagt, sich auf den Abstiegskampf einzulassen. "Wo ich echte Zweifel habe, ist der Charakter der Mannschaft. Das bekommt man nicht von einem auf den anderen Tag hin. Wir haben vor der Saison das Ziel Europa ausgegeben. Das war wohl zu ambitioniert", so Müller im "Sport1 Doppelpass".

Die Zusammenstellung der Spieler verantwortet er erst seit September 2012. Da waren die Sommer-Transfers bereits getätigt. Der Kader war für die Europa-League-Qualifikation konzipiert, mit vielen Einzelkönnern, die Spiele im Alleingang entscheiden können. Nun müssen diese Virtuosen aber unerwartet als Einheit im Abstiegskampf bestehen - und drohen daran zu scheitern. Hertha BSC und Eintracht Frankfurt ist es in den vergangenen Jahren ähnlich ergangen. Aus Träumen vom internationalen Geschäft wurde die 2. Bundesliga.

Bayern vor der Brust, Fürth im Sinn



"Die Situation ist unfassbar schwer für sehr viele Spieler, weil sie nicht damit gerechnet haben", erklärt Kapitän Andreas Beck, der das aber nicht als Ausrede gelten lassen will: "Wir müssen andere Tugenden an den Tag legen. Mir müssen mit dem, was da ist, die Situation meistern."

Er selbst wird bei dieser Mission wegen seiner fünften Gelben Karte zunächst fehlen. Für Trainer Marco Kurz kommt der Zeitpunkt der Sperre nicht ganz ungelegen, denn am kommenden Sonntag geht es gegen den unangefochtenen Tabellenführer FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister hat Werder Bremen am Samstag mit 6:1 deklassiert.

Kurz rechnet sich für das Bayern-Spiel ohnehin nicht viel aus. "Besser gegen Bayern als gegen Fürth" verzichte er auf seinen Kapitän und verwies damit auf das nächste Abstiegsduell mit dem Tabellenletzten aus Fürth eine Woche danach. Der Auftritt gegen den deutschen Rekordmeister hingegen sei ein "Bonusspiel" für Hoffenheim, in dem es ihm um andere Werte als Punkte geht. "Auch aus solchen Spielen kann man sich etwas ziehen - unabhänig vom Ergebnis", sagt Kurz: "Wir werden einen Teufel tun, uns zu ergeben."

Tobias Kimmel