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Das hatten sich Mats Hummels und Co. ganz anders vorgestellt: Bei Real Madrid setzte es eine böse 0:3-Pleite (© Imago)
Das hatten sich Mats Hummels und Co. ganz anders vorgestellt: Bei Real Madrid setzte es eine böse 0:3-Pleite (© Imago)

Hinten schläfrig, vorne fahrlässig

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"Haben Madrid zwei Tore aufgelegt"

Madrid - Den meisten Dortmunder Spielern fehlten nach dem Schlusspfiff im Stadion Santiago Bernabeu die Worte. Nur wenige stellten sich nach dem 0:3 den Fragen der Medienvertreter. Zu groß war die Enttäuschung, im Hinspiel gegen Real Madrid fast schon alle Chancen auf den Einzug ins Halbfinale verspielt zu haben. Dabei hatte sich die Borussia gegen die Königlichen wesentlich mehr ausgerechnet.
 
"Wir haben unseren Plan einfach nicht durchgezogen, dass muss man ganz klar sagen. Dabei haben wir uns so viel vorgenommen. Mit dem Gegentor ist aber auch schnell alles gegen uns gelaufen", erklärte Nuri Sahin im Interview mit bundesliga.de.

Schon nach drei Minuten nahm das Unheil seinen Lauf, als die BVB-Defensive in kollektiver Passivität erst den Ex-Leverkusener Daniel Carvajal vorbereiten und dann Gareth Bale vollstrecken ließ. Auch die weiteren Treffer waren weniger der individuellen Klasse der Madrilenen geschuldet als viel mehr dem Ballverlust von Henrikh Mkhitaryan und dem Fehlpass von Lukasz Piszczek (Einzelkritik: Zu wenig Normalform).
 
"Wir haben Madrid zwei Tore aufgelegt und die eigenen Chancen nicht genutzt. Wir waren zu wenig kompakt, hatten viel zu große Räume zwischen unseren Ketten. Mit mangelndem Einsatz oder Willen hat das nichts zu tun, das taktische Verhalten hat gefehlt", ging Trainer Jürgen Klopp mit seinen Kickern ins Gericht.

Zu viele Konterchancen vergeben

Genauso leichtfertig wie in der Defensive agiert wurde, wurden in der Offensive beste Chancen vertan. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Schwarz-Gelben viele, viele Möglichkeiten, aus Kontern Kapital zu schlagen. Doch sowohl Pierre-Emmerick Aubameyang, der den gesperrten Robert Lewandowski als Mittelstürmer vertrat, als auch Marco Reus und Mkhitaryan ließen die letzte Konsequenz am und im Strafraum vermissen (Die Bilder zum Spiel).
 
"Ich bin der Meinung, dass wir in Madrid viel mehr hätten mitnehmen können. Ich kann mich nicht erinnern, wann Real einmal so viele Konterchancen zugelassen hat. Davon hatten wir genügend. Wir müssen in den entscheidenden Momenten einfach einen klaren Kopf bewahren", meinte Sahin.

"Vielleicht schießt Robert vier Tore"

Am kommenden Dienstag im Rückspiel stehen die Dortmunder nun vor einer Mammutaufgabe. Nur gut, dass mit Lewandowski dann wieder der Real-Schreck zur Verfügung steht, der die Spanier in der vergangenen Saison im Halbfinal-Hinspiel im Signal Iduna Park mit seinem Viererpack beim 4:1 im Alleingang abschoss.
 
"Warum sollten wir das Wunder nicht schaffen können? Vielleicht schießt Robert ja wieder vier Tore, genau wie letztes Jahr. Das wäre traumhaft. Es besteht immer noch eine kleine Chance und daran sollten wir ganz fest glauben", erklärte Aubameyang gegenüber bundesliga.de.
 
Trainer Klopp wollte sich ebenfalls noch nicht in das Schicksal des Verlierers begeben, auch wenn er die Chancen realistisch einschätzte. "Nach allem, was ich über Wahrscheinlichkeiten im Fußball weiß, ist Real Madrid schon im Halbfinale. Aber dennoch müssen sie erst noch nach Dortmund kommen und Fußball spielen", so Klopp.
 
Vor dem Rückspiel steht für die Borussia am Wochenende aber erst noch eine Partie gegen Wolfsburg auf dem Programm. Viel Zeit, um über die Pleite im Santiago Bernabeu zu grübeln, bleibt also nicht. "Wir lassen das erst einmal so sacken. Schließlich steht am Samstag schon wieder die Bundesliga an. Und da wollen wir auf jeden Fall Zweiter oder Dritter werden, um auch in der kommenden Saison in der Champions League dabei zu sein", sagte Mittelfeld-Youngster Jonas Hofman.
 
Aus Madrid berichtet Michael Reis