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Für Pirmin Schwegler und Co. lief die Hinrunde in der Bundesliga alles andere als optimal
Für Pirmin Schwegler und Co. lief die Hinrunde in der Bundesliga alles andere als optimal

Pokalmannschaft im Abstiegskampf

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Frankfurt - Auch zum Abschluss der Hinrunde 2013/14 hat es für Eintracht Frankfurt nicht geklappt: Die Hessen müssen weiter auf den ersten Heimsieg in dieser Bundesliga-Saison warten und stecken nach wie vor im Abstiegskampf. Ganz anders sieht es in dieser Spielzeit für die Eintracht in den Pokalwettbewerben aus.

Das Unentschieden gegen den FC Augsburg war das letzte von insgesamt 28 Pflichtspielen seit Beginn der Saison, in denen die Eintracht zwei Gesichter zeigt: Einerseits eine begeisternde Pokalmannschaft, die ohne Probleme in zwei Wettbewerben überwintert. Andererseits eine Mannschaft, die in der Bundesliga kein Heimspiel gewonnen hat und insgesamt nur drei Siege einfahren konnte. Mit nur 15 Punkten liegen die Adlerträger weiterhin auf dem 15. Platz der Bundesliga (Tabelle).

Schweres Auftaktprogramm

Schon die Veröffentlichung des Spielkalenders vor der Saison hatte bei Eintracht Frankfurt  ein schwieriges Jahr in der Bundesliga erwarten lassen. In den ersten sechs Partien standen zwei Heimspiele gegen Bayern München und Borussia Dortmund und vier Auswärtsspiele auf dem Programm. Mit guten Leistungen gegen die Champions-League Finalisten der Vorsaison und sechs Auswärtspunkten kamen die Hessen dennoch gut in die Spielzeit und machten das 1:6 zum Auftakt gegen Hertha BSC Berlin vergessen. Doch mit dem Spiel gegen den Hamburger SV begann ein Fluch, der die Eintracht lange beschäftigen sollte.

In den folgenden Spielen verloren die Frankfurter immer wieder Punkte durch Gegentore in den letzten Minuten. War es zuerst noch die verflixte 86. Minute, die immer wieder Punkte kostete, erstreckte sich der Fluch bald auf die letzten zehn Minuten, in denen insgesamt zehn Punkte verloren gingen. Dem 2:2 gegen die Hamburger folgten Rückschläge in Form von späten Gegentoren gegen Freiburg, Nürnberg, Wolfsburg, Mainz und Schalke. Insgesamt ergab sich eine Serie von zehn sieglosen Spielen, in denen immer deutlicher wurde, dass die zusätzliche Belastung in Europa ihren Tribut forderte. Es fehlte Kraft und Konzentration in den Ligaspielen.

Viele verletzte Spieler

Neben den demoralisierenden späten Gegentreffern hatte die Eintracht - im Gegensatz zur letzten Saison - zusätzlich mit vielen verletzten Spielern zu kämpfen. So wichtige Stützen wie Pirmin Schwegler, Alex Meier, Sebastian Jung oder Sebastian Rode standen über Wochen nicht zur Verfügung. Dafür wurde unter anderem auch die ungewohnte Mehrfachbelastung mit vielen Reisen und Spielen unter der Woche verantwortlich gemacht. Trainer Armin Veh sagt dazu: "Wir haben in der Bundesliga unter der Dreifachbelastung gelitten, aber wir wollen trotzdem kein einziges Spiel in den Pokalwettbewerben missen. Grundsätzlich bringen uns diese Erfahrungen in der Entwicklung weiter."

Der Tiefpunkt der Leidensphase war dann die Niederlage gegen die TSG Hoffenheim am 15. Spieltag. Die Eintracht zeigte keine bundesligataugliche Leistung und Veh sagte nach der Niederlage: "Wir waren ganz weit weg von dem was wir können und haben einfach schlecht gespielt. Die Mannschaft kann die vielen negativen Erlebnisse einfach nicht wegstecken und hat nach den ganzen sieglosen Spielen eine mentale Blockade." Diese löste sich dann unerwartet im Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten Bayer Leverkusen. Mit dem 1:0 bei dem haushohen Favoriten war der Bann der sieglosen Spiele gebrochen. Es gab kein spätes Gegentor und endlich konnte auch mal wieder in der Bundesliga so gefeiert werden wie das ganze Jahr im Pokal.

Veh: "Wir sind eine Pokalmannschaft"

Dort spielte die Eintracht viel erfolgreicher und konnte alle Heimspiele gewinnen. Sowohl in der Europa League, als auch im DFB-Pokal. Die Eintracht qualifizierte sich als Gruppensieger souverän für die Zwischenrunde. Armin Veh erklärt dazu: "Für mich steht außer Frage, dass wir eine Pokalmannschaft sind. Da sind wir richtig gut." Die bisherigen Auftritte waren Festtage, die häufig mit außergewöhnlichen Choreographien der Fans begleitet wurden. Zum Lohn überwintert die Eintracht das erste Mal nach 34 Jahren wieder in drei Wettbewerben. Damals konnte am Ende der Saison der Sieg im UEFA-Cup gegen Borussia Mönchengladbach gefeiert werden.

Ob für einen ähnlichen Erfolg und den gleichzeitigen Klassenerhalt eine Verstärkung des Kaders in der Winterpause nötig ist, ist in der Führungsetage der Eintracht umstritten. Trainer Veh sagt dazu: "Das alleine ist sicher keine Lösung. Ein großer Kader kann auch Unruhe bringen. Wir brauchen nicht zwei Spieler, die unseren Kader auffüllen. Das wäre kontraproduktiv." Und auch Sportdirektor Bruno Hübner gibt sich zurückhaltend: "Wir schauen was der Markt her gibt. Es wird aber schwer, einen kostengünstigen Kracher zu holen, der uns sofort weiter hilft."

Attraktiver Ausblick

Auf jeden Fall erwartet die Eintracht auch in der Rückrunde viel Arbeit: Mit Borussia Dortmund im DFB-Pokal und dem FC Porto in der Zwischenrunde der Europa League hat Frankfurt schwere, aber attraktive Gegner in der nächsten Runde der Pokalwettbewerbe. "Wir sind voller Vorfreude auf das neue Jahr und die Aufgaben, die auf uns warten", sagte Johannes Flum noch nach dem Spiel gegen Augsburg. Für Trainer Armin Veh ist das jedenfalls ein "Hammerprogramm" und keiner bei der Eintracht wird ihm widersprechen.

Das erste Spiel der Rückrunde in der Bundesliga steht für die Hessen am 25. Januar mit einem Topspiel am Samstag-Abend an. Gegen Hertha BSC haben die Adlerträger die Möglichkeit, sich für die hohe Hinspielniederlage in Berlin zu revanchieren und endlich den ersehnten Heimsieg einzufahren. Es wäre der 400. in der Bundesligageschichte der Eintracht.

Alexander Dionisius

TOPS

    Es war mehr drin: Nur Nürnberg scheiterte häufiger an Latte oder Pfosten (15 Mal) als Frankfurt (elf Mal).

    Viele Ecken: Nur Bayern kam zu mehr Eckbällen (113) als Frankfurt (109).

    Stürmer recht gut im Griff: Frankfurt ließ nur acht Gegentore durch Stürmer zu - hier liegt die Eintracht gleichauf mit Borussia Dortmund.

    Nicht wie ein Abstiegskandidat: Frankfurt hatte immerhin 51 Prozent Ballbesitz und die viertniedrigste Fehlpassquote (22,5 Prozent).

    Immer im Rahmen: Heißsporn Carlos Zambrano sah in dieser Saison immerhin acht Mal Gelb, ist aber nach 82 Bundesliga-Spielen noch immer ohne Platzverweis. 

FLOPS

    Schwach im Abschluss: Nur Braunschweig und Nürnberg haben eine schlechtere Trefferquote als Frankfurt: Durchschnittlich landete nur jeder zwölfte Torschuss im Tor.

    Pech mit Meier: Alexander Meier konnte verletzungsbedingt nur acht Spiele bestreiten (drei Tore) - in der Vorsaison war er mit Abstand der beste Torschütze der Eintracht (16 Treffer).

    Kein Heimsieg: Frankfurt blieb erstmals in der Bundesliga in einer Halbserie ohne Heimsieg.

    Vertikal geht nichts: Frankfurt wartet noch auf den ersten Treffer nach einem Steilpass.

    Formschwache Leistungsträger: Stefan Aigner (neun Mal) und Takashi Inui (sechs Mal) trafen in der Vorsaison zusammen 15 Mal, jetzt erst zwei Mal - Aigner erzielte zwei Tore, Inui blieb torlos.