Roberto Firmino (r.) erzielte 16 Tore und legte zwölf weitere Treffer auf
Roberto Firmino (r.) erzielte 16 Tore und legte zwölf weitere Treffer auf

Die Highlights der Saison

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Wichtigster Spieler: Roberto Firmino

Roberto Firmino hat in dieser Saison etwas geschafft, was ihm nach drei Jahren Hoffenheim kaum noch jemand in dieser Art und Weise zugetraut hat: Er zeigte Konstanz auf höchstem Niveau. Mit 16 Toren und zwölf Vorlagen ist er der zweitbeste Scorer der Liga. Dass er sein trickreiches und raffiniertes Spiel fast konstant sehr gut über eine lange Saison beweisen konnte, machte ihn auch für Brasiliens Nationalmannschaft interessant. Mittlerweile agiert der bewegliche Künstler auch nach hinten - nicht immer, aber immer öfter - aufmerksam, und ist auch als erster Balldieb und Konterspieler eine Klasse für sich. Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel fand außerdem das Zusammenspiel zwischen Firmino und Kevin Volland "Champions-League-reif".

Aufsteiger der Saison: Kai Herdling

Kai Herdling ist ein ganz spezieller Newcomer. Der 29 Jahre alte Offensivspieler aus Heidelberg spielt mit Unterbrechungen schon seit 2002 für 1899 Hoffenheim, der große Durchbruch gelang ihm aber eigentlich nie. Und als er 2012 nach Philadelphia in die USA wechselte, schien seine Bundesligakarriere vorbei. Aber sein alter Amateurtrainer Markus Gisdol kannte Herdlings Potenzial und installierte den feinen Techniker nach einer guten Vorbereitung fest in den Erstligakader, wo er sich seither als reife Verstärkung mit viel Frische und Lust am Spiel einen zwar späten, aber richtig guten Namen in der Branche macht.

Tor der Saison: Polanski gegen Mainz

Normalerweise erzielt Hoffenheim ja seine Tore am Ende von wunderschönen Kombinationen. Wenn Eugen Polanski mal ein Tor schießt, dann aber so, dass es kracht: Der defensive Mittelfeldspieler nahm den Ball aus 16 Metern nach einer abgewehrten Ecke direkt mit seinem linken Fuß - und die Kugel schlug unhaltbar mit der Wucht einer Rakete im Tor von Loris Karius ein: So war das mit dem brachialer 1:0-Führungstreffer durch den polnischen Nationalspieler gegen seinen ehemaligen Club 1. FSV Mainz 05, 53 Minuten waren da in diesem Spiel gespielt. Und als Firmino das 2:0 für die hochüberlegenen Hoffenheimer erzielt hatte, schien die Partie gelaufen. Doch dann bekam die TSG drei Gegentore in acht Minuten und verlor am Ende fast noch genau so spektakulär mit 2:4 wie Polanski sein 1:0 erzielt hatte (Video).

Das bleibt hängen: Spektakel hoch 1899

Die TSG spielte in dieser Saison Spektakelfußball, immer zuschauerfreundlich nach vorne. Lieber ein Tor mehr schießen als der Gegner, als vornehmlich Tore zu verhindern, lautete das Motto. Das gefällt den Stürmern -  auf beiden Seiten. Dass die TSG am Ende eine größere Stabilität in die Defensive gebracht hat, freute vor allem den Trainer Markus Gisdol. Das 0:0 gegen Eintracht Frankfurt am 32. Spieltag war die erste und einzige Heimbegegnung ohne Tore. Für Trainer Gisdol war das schlicht "sensationell".

Tops:

    Hoffenheim spielte die zweitbeste Saison seiner Bundesliga-Geschichte - nur gleich im ersten Erstligajahr 2008/09 holte die TSG mehr Punkte (damals 55). Die Rückrunde war mit 26 Punkten sogar die beste der Vereinsgeschichte in der Bundesliga.

    142 Tore fielen in den Hoffenheimer Spielen - so viele waren es in der Bundesliga zuletzt vor 30 Jahren bei Uerdingen und Offenbach.

    Die Verteidiger von Hoffenheim erzielten die meisten Tore ligaweit (13).

    Hoffenheim erzielte die meisten Weitschusstore (18).

    Hoffenheim traf von allen Teams am häufigsten in der Anfangsviertelstunde (14 Mal).

Flops:

    Hoffenheim hat als einziges Team auswärts nie zu null gespielt.

    Nur zwei Mannschaften hatten eine höhere Fehlpassquote als Hoffenheim (28 Prozent).

    Einzig Hamburg kassierte mehr Gegentore (75) als Hoffenheim (70).

    Hoffenheim kassierte die meisten Kopfballgegentore (15).

    Hoffenheim spielte 638 Mal Foul - kein Team öfter.

Tobias Schächter