Zwei Spiele, zwei Niederlagen: Hertha BSC um Per Skjelbred hat den Rückrundenstart versemmelt (© Imago)
Zwei Spiele, zwei Niederlagen: Hertha BSC um Per Skjelbred hat den Rückrundenstart versemmelt (© Imago)

Hertha hadert, bleibt aber selbstkritisch

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Berlin - Durch das 1:3 gegen Nürnberg konnte Hertha BSC auch im zweite Rückrundenspiel nicht punkten. Die Berliner machen eine Ergebniskrise durch, doch die Ziele sind nicht in Gefahr.

Die Herthaner wussten schon unmittelbar nach dem Spiel: Diese Niederlage haben sie sich selbst zuzuschreiben. "An einem guten Tag steht es zur Pause 3:1 oder 4:1 für uns", bemängelte Per Skjelbred die schwache Chancenverwertung seines Teams in der ersten Halbzeit, die am Ende in der 1:3-Heimniederlage resultierte. "Schade für uns", so der Norweger lapidar.

Luft nach oben bei der Chancenverwertung 

Hertha-Sportdirektor Michael Preetz hatte die Versäumnisse ebenfalls in der ersten Halbzeit gesehen: "Da hatten wir einige hochkarätige Torchancen und hätten das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden können." Trainer Jos Luhukay meinte: "Allein Adrian Ramos hatte zwei Hundertprozentige."

In der Tat, so eiskalt wie der Kolumbianer in der 4. Minute sein Team in Führung gebracht und sich selbst an die Spitze der Torjägerliste gesetzt hatte, so kläglich scheiterte er in diesen beiden Situationen. Zwei weitere Großchancen vergaben Marcel Ndjeng und Sami Allagui.

Zweite Niederlage in Folge

Deshalb sah Luhukay die Schuld an der Niederlage vor allem bei den eigenen Spielern: "Das haben wir uns selbst anzukreiden." Unterm Strich stand eine unglückliche, aber nicht unverdiente Niederlage. Das Problem: Es war schon die zweite in Folge, zudem holte die Alte Dame aus den letzten fünf Heimspielen nur vier von 15 möglichen Zählern.

Auffällig dabei: Die beiden jüngsten Pleiten setzte es nicht etwa gegen Topclubs, sondern gegen die Kellerkinder Frankfurt und Nürnberg. Letztlich hat man es bei Hertha aber wohl eher mit einer Ergebniskrise zu tun. Individuelle Fehler in der Defensive, gepaart mit mangelnder Chancenverwertung vorne - nichts, was sich nicht abstellen ließe. Außerdem werden die Stammkräfte Änis Ben-Hatira, Alexander Baumjohann und Tolga Cigerci bald zurückerwartet.

Skjelbred freut sich auf den Ex-Verein

Bei Team und Trainer gilt ohnehin weiter die Devise: Als Aufsteiger ist man erster Abstiegskandidat - folglich geht es nur um den Klassenerhalt. Und auf dem Weg dahin ist Hertha mit 28 Punkten und elf Zählern Vorsprung auf Platz 16 weiterhin bestens aufgestellt. "Wir sind Hertha BSC und nicht Bayern München", betont Per Skjelbred. "Wir kämpfen um jeden Punkt und am Ende der Saison gucken wir, wie viele wir haben."

Nun geht es am kommenden Samstag gleich zum nächsten Verein aus den südlichen Gefilden der Tabelle: Der Hamburger SV verlor seine letzten fünf Partien allesamt und ist nun erstmals in dieser Saison auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Für Skjelbred ein besonderes Spiel: Der Norweger spielte zwei Jahre beim Bundesliga-Dino, ehe er im vergangenen Sommer auf Leihbasis von der Elbe an die Spree wechselte - und dort zur Stammkraft wurde. 

Aus Berlin berichtet Andre Anchuelo