Frostige Zeiten in Hannover: Die Heimserie ist vorbei, und auswärts ist das Team von Mame Diouf das schlechteste der Liga
Frostige Zeiten in Hannover: Die Heimserie ist vorbei, und auswärts ist das Team von Mame Diouf das schlechteste der Liga

Heimserie gerissen: 96 vor "Wochen der Wahrheit"

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Hannover - "Wir sind Zehnter. Das hat mit Europa überhaupt nichts zu tun." Trainer Mirko Slomka wollte nach dem nicht mehr über das Dauerthema internationales Geschäft reden. Für Hannover 96 war es nach fünf Heimsiegen in Folge der erste Punktverlust vor eigenem Publikum. Das Ziel, den Rückstand auf die Hessen, die mit vier torlosen Partien in Folge in die niedersächsische Landeshauptstadt gekommen warem, zu verkürzen und sich den Europapokalplätzen anzunähern, wurde verpasst.

"Für Europa zu wenig"

Dabei sprach die Statistik eindeutig für die Norddeutschen. Von den vergangenen sieben Spielen gegen die Eintracht hatte Hannover keines verloren (fünf Siege, zwei Remis). Die Serie hielt zwar, aber über den einen Punkt mochte sich kein 96er freuen.



"Der Druck, angesichts unserer Auswärtsschwäche die Heimspiele gewinnen zu müssen, ist natürlich enorm", hatte Christian Schulz gegenüber bundesliga.de bereits vor Wochen zugegeben. "Wir haben kompakt gestanden und zu null gespielt", konnte sich Ron-Robert Zieler zwar über das erst dritte Spiel der Saison, in dem er eine "Weiße Weste" behielt, ein wenig freuen, aber dem Torwart ist klar: "Für Europa ist das zu wenig."

"Wir haben eine Chance liegengelassen", war Andre Hoffmann enttäuscht. "Klar ist, dass wir auswärts mal wieder gewinnen müssen", so der Winter-Neuzungang vom MSV Duisburg.

Das wird nötig sein, denn vor dem Schlusslicht der Auswärtstabelle liegen nun gleich zwei Spiele in der Fremde in Folge. Bei Borussia Mönchengladbach und beim FC Augsburg müssen die "Roten" gewinnen, um die von Präsident Martin Kind vor dem Frankfurt-Spiel geforderten "sieben Punkte aus den kommenden drei Spielen" zu holen.

Zweimal auswärts, dann die Bayern



In Hannover wurde den Spielern in den Tagen vor dem Frankfurt-Spiel die Bedeutung der kommenden Aufgaben drastisch vor Augen geführt indem man die kommenden Aufgaben zu "Wochen der Wahrheit" erklärte, in denen der Anschluss an die internationalen Plätze unbedingt gehalten werden muss, bevor nach den beiden Partien in der Fremde der in dieser Spielzeit auswärts noch ungeschlagene FC Bayern München in der AWD Arena aufspielt.

Schwere Zeiten stehen Slomkas Team, das unbedingt zum dritten Mal in Folge die Europa-League-Qualifikation erreichen will, bevor. Das veranlasste den Coach in die Psycho-Trickkiste zu greifen und dem ersten Punktverlust vor heimischen Publikum seit dem 1:2 gegen Freiburg am 17. November etwas Positives abzugewinnen.

"Unsere Siegesserie im eigenen Stadion wurde heute beendet, jetzt sollte auch die Auswärtsserie beendet werden." Slomka hofft auf den ersten Dreier in der Fremde seit dem 4:2 beim VfB Stuttgart am 11. November. Auch, wenn der 45-Jährige über Europa nicht mehr reden will - abgeschrieben hat er einen erneuten Auftritt auf der internationale Bühne der kommenden Saison noch lange nicht.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs