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Markus Babbels Hertha kassierte gegen Gladbach ihre vierte Saisonniederlage und hat nun nach zwölf Spieltagen eine ausgeglichene Bilanz (vier Siege, vier Remis, vier Niederlagen)
Markus Babbels Hertha kassierte gegen Gladbach ihre vierte Saisonniederlage und hat nun nach zwölf Spieltagen eine ausgeglichene Bilanz (vier Siege, vier Remis, vier Niederlagen)

Heimschwäche als Kopfsache

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Berlin - Mit hängenden Köpfen schlichen die meisten Spieler nach dem 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach in Richtung Umkleidekabine.

Kurz fielen ihre Statements gegenüber den Medien-Vertretern in der Mixed-Zone aus. "Ich bin total enttäuscht. Der Mannschaft fehlt die Konzentration, über 90 Minuten zu überzeugen. Daher haben wir verdient verloren", sagte Andre Mijatovic und ging, ohne Fragen zuzulassen.

"Haben uns um den verdienten Lohn gebracht"

Andreas Ottl konnte zumindest der Anfangsphase der Partie vor über 60.000 Zuschauern etwas Positives abgewinnen. "Endlich haben wir umgesetzt, was wir uns vor jedem Heimspiel vornehmen. Wir haben stark angefangen, den Gegner unter Druck gesetzt und sind verdient in Führung gegangen", sagte der Mittelfeldspieler: "Doch dann haben wir uns selbst um den verdienten Lohn gebracht."

Einige aber hatten es besonders eilig, in die Kabine zu kommen. Enttäuscht und gefrustet sprinteten sie Richtung Kabnine und waren gar nicht erst bereit, etwas zu sagen. So wie Thomas Kraft. "Nach solchen Spielen ist es besser, wenn mir keiner über den Weg läuft und mich anspricht", sagte der Torwart der "BZ" am Sonntag, nachdem er "eine Nacht drüber schlafen konnte. Es ist ärgerlich, gegen so eine Mannschaft zu verlieren. Wir machen zu viele einfache Fehler und kriegen zu viele dumme Tore."

Acht Mal hat Kraft in den vergangenen vier Spielen den Ball aus seinem Netz holen müssen, in den acht Spielen zuvor hatten die Hauptstädter gerade mal neun Treffer kassiert.

Miserable Heimbilanz

Nur acht Punkte konnten die Berliner in sechs Heimspielen sammeln. "Wir haben uns den Schneid abkaufen und drei Punkte leichtfertig liegengelassen", ärgerte sich Verteidiger Christian Lell.

"Bei den Gegentoren der Gladbacher haben wir ihnen die Bälle in die Füße gespielt", schilderte der Ex-Bayer und forderte: "Wir müssen einfach cleverer werden. Die Heimschwäche muss einfach raus aus den Köpfen."

Babbel stellt sich vor die Mannschaft

Sein Trainer Markus Babbel sprach von einem "verdienten Sieg für Gladbach", stellte sich aber vor seine Spieler: "Kein Vorwurf an meine Jungs. Wir haben besser gespielt als hier zuletzt gegen Mainz. Die Mannschaft hat bis zum Schluss alles versucht, lobte der 39-Jährige, für den das Spiel trotz der Niederlage "ein richtiger Schritt nach vorn" gewesen ist.

Entsprechend wollte der Trainer auch nicht über eine Sperre im Kopf bei Spielen im heimischen Olympiastadion reden. Vielmehr sei "den Spielern die Belastung der letzten Wochen mit der Doppelbelastung im Pokal anzumerken. Der letzte, entscheidende Pass kommt einfach nicht genau genug. Da fehlt das letzte nötige Stück Konzentration".

Da kommt Babbel die Länderspielpause gerade recht: "Da können wir regenerieren."

In Freiburg etwas für die Psyche tun

Um zusätzlich Kräfte zu sammeln, wollen die Hauptstädter in zwei Wochen ein Erfolgserlebnis für die Psyche mitnehmen. Nach der Länderspielpause steht für die auswärtsstarken Berliner, die bei Meister Dortmund und Europa-League-Teilnehmer Hannover die Punkte mitnehmen konnten, eine Auswärts-Partie auf dem Programm.

Erst nach dem Spiel in Freiburg muss sich die Hertha wieder den Fans im eigenen Stadion stellen. Dann muss die Hertha gegen Bayer Leverkusen beweisen, dass sie auch in Berlin einen "Großen" ärgern kann - so wie Dortmund und Hannover in deren Stadien. Da würden Kraft und Kollegen mit den Fans gerne einen "Dreier" feiern und endlich mal wieder gut gelaunt in die Katakomben des Olympiastadions gehen.´

Aus Berlin berichtet Jürgen Blöhs