Lars Stindl (l., gegen Matthias Ginter) feierte bei der 1:3-Niederlage in Freiburg sein Comeback für Hannover 96
Lars Stindl (l., gegen Matthias Ginter) feierte bei der 1:3-Niederlage in Freiburg sein Comeback für Hannover 96

Hannover schielt auf Platz 7

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Hannover - Nach der letztlich herrscht bei Hannover 96 Ernüchterung. Die Aussicht auf die Qualifikation für das internationale Geschäft schwindet. Kurioserweise liegen die Hoffnungen nun ausgerechnet auf dem Gegner vom vergangenen Freitag: Wenn der SC Freiburg am Mittwoch das Pokalfinale erreicht, steigert das Hannovers Chancen auf das Erreichen der internationalen Plätze.

Slomka hadert mit Abwehrfehlern

Mirko Slomka war voll des Lobes für den SC Freiburg. Und da auch dessen Trainer Christian Streich bei der Pressekonferenz einige Male seinen Respekt vor der "Qualität im Konterspiel" der Niedersachsen gelobt hatte, war es nicht weiter verwunderlich, dass sich beide Trainer zum Abschied noch einmal herzlich umarmten. Kurz zuvor hatte Slomka den Kollegen allerdings noch einmal um einen Gefallen gebeten. Der SC möge doch das Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart bitte für sich entscheiden: "Wenn ihr gewinnt, reicht ja vielleicht auch der 7. Platz noch für die Europa League."



Ansonsten, da müsse man realistisch sein, seien die Chancen auf Europa durch die Niederlage deutlich kleiner geworden, sagte Hannovers Trainer, der vor allem mit den Abwehrfehlern haderte, die wenigstens zwei der drei Freiburger Treffer vorangingen. "Wir haben mindestens das erste und das dritte Tor hergeschenkt. Beim ersten muss man schon die Flanke verhindern, wenn man die Freiburger Standardvarianten kennt." Doch damit nicht genug: "Wir kommen dann zum Ausgleich in einer Phase, wo wir uns durchgesetzt und verbissen gekämpft haben. Aber dann bekommen wir noch vor der Pause das 2:1, da wurde Max Kruse von uns allein gelassen, obwohl man ja weiß, wie gut er schießen kann."

Zufriedener war Slomka mit dem zweiten Durchgang, in dem seine Mannen tatsächlich nicht aufsteckten, alles in allem aber ohne die nötige Konsequenz zu Werke gingen. "Das 3:1 hat dann gezeigt, dass die Freiburger nicht locker gelassen haben und dran geblieben sind. Sie haben unsere Schwächen ausgenutzt." Allerdings gab es aus Hannoveraner Sicht auch positive Randaspekte des für sie alles in allem unerfreulichen Kicks im Breisgau. Zum Beispiel, dass es Lars Stindl nach auskurierter Verletzung des Syndesmosebandes gleich in die Startelf schaffte. Und dass er dort eine überzeugende Partie zeigte, wie auch Konstantin Rausch, der Schütze des einzigen Hannoveraner Treffers (36.), fand: "Mir war klar, dass Lars wieder in die Stammelf rückt, wenn er einsatzbereit ist. Er hat prima gespielt."

Schulz pessimistisch



Auch der Rückkehrer selbst war zufrieden. "Ich bin sehr froh, dass ich nach der langen Zeit wieder auf dem Platz stehe." Bei aller Enttäuschung sah Stindl immerhin einen Lerneffekt bei seiner Elf. "Wir sind nach dem frühen Rückstand nochmal zurückgekommen, womit wir uns in letzter Zeit immer sehr schwer getan haben."

Pessimistischer äußerte sich Christian Schulz, der sein Team in der 12. Minute mit einem Eigentor ("Super ärgerlich für mich und das Team") in Rückstand gebracht hatte: "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es für uns noch nach Europa geht. Es gibt noch eine kleine rechnerische Möglichkeit, aber das war heute schon ein Big Point, den wir nicht genutzt haben."

Aus Freiburg berichtet Jürgen Blöhs