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Der Brasilianer Marcelo ist ein Fels in der Abwehr von 96 und mit dafür verantwortlich, dass Hannover erst elf Gegentore hinnehmen musste
Der Brasilianer Marcelo ist ein Fels in der Abwehr von 96 und mit dafür verantwortlich, dass Hannover erst elf Gegentore hinnehmen musste

Viertbester der Bundesliga: Hochgefühl bei Hannover 96

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Berlin – Bei Hannover 96 läuft es weiter wie geschmiert: Mit dem 2:0-Sieg bei Hertha BSC setzten sich die Niedersachsen oben fest und stehen nun auf Platz 4. Dabei ist Hannover 96 das einzige Team neben dem Tabellenvorletzten HSV, das erst einstellig traf.

Mit ihren neun Toren holten die Niedersachsen aber bereits 19 Punkte. Sage und schreibe sechs Mal blieb das Team von Tayfun Korkut schon ohne Gegentreffer - so oft, wie in der gesamten letzten Saison. Außer bei den Niederlagen gegen die Topteams Bayern und Gladbach kassierten die 96er nie mehr als zwei Gegentore, nur die drei vor Hannover platzierten Teams kassierten überhaupt weniger Treffer.

Dass Korkut nach dem Abgang der Offensivspezialisten Mame Diouf, Szabolcs Huszti, Didier Ya Konan und Artjoms Rudnevs vor allem auf defensive Stabilität setzten würde, war bereits vor Beginn der Saison zu ahnen. Dass es so gut läuft, dass das mittelfristige Ziel Europapokalplatz schon in dieser Spielzeit realistisch sein könnte, nicht unbedingt. "Mit aller Demut und Bescheidenheit arbeiten wir daran“, sagte 96-Manager Dirk Dufner bei Sky über die internationalen Ambitionen seines Clubs.

Viel Lob für die Abwehr

Vereinschef Martin Kind demonstrierte ganz handfest, wem die Niedersachsen den Erfolg in der Bundeshauptstadt in erster Linie zu verdanken hatten. Erst herzte er in der Mixed Zone den brasilianischen Innenverteidiger Marcelo. Dann wurde auch dessen Nebenmann Christian Schulz umarmt. "Unsere Innenverteidigung wird immer besser“, lobt Kind und fügte an: "Die Abwehr und die ganze Mannschaft hat sich den Sieg verdient.“

Schulz selbst konnte trotz aller Bescheidenheit kaum etwas finden, was am Auftreten seines Teams noch zu verbessern wäre: "Zurzeit geht es nicht besser. Es war ein sehr, sehr gutes Spiel von uns.“ Der Interimskapitän erläuterte: "Wir waren sehr kompakt, haben uns Torchancen herausgespielt und standen hinten gut.“ Doch dann dachte der 31-Jährige an seinen perfektioistischen Coach Tayfun Korkut: "Wahrscheinlich wird der Trainer wieder irgendwas Negatives finden“, sagte Schulz lachend, beharrte aber: "Wir als Spieler sind jetzt erstmal sehr zufrieden.“

Korkut sieht eine "sehr reife" Leistung

Und fand Korkut etwas Negatives? "Wenig, wenn überhaupt.“ Der Deutsch-Türke war offensichtlich milde gestimmt: "Zur Halbzeit mussten wir noch ein paar Kleinigkeiten ansprechen, aber im Großen und Ganzen war das, was die Mannschaft abgeliefert hat, einfach sehr reif.“

Dennoch, der Coach wie auch sein Kapitän waren höchst bemüht, verbal den Ball flach zu halten. "Das ist eine Momentaufnahme“, sagte Schulz mit Blick auf Tabellenplatz 4, der bekanntlich am Ende der Saison zur Champions-League-Qualifikation berechtigen würde. Folglich räumte der Defensiv-Allrounder ein: "Da guckt man natürlich gerne mal hin.“ Der Routinier wusste aber auch: "Im Fußball geht alles so schnell. Jetzt wollen wir bis Weihnachten noch so viele Punkten wie möglich sammeln. Und dann gucken wir mal.“

Drei dicke Brocken warten auf 96

Auch Korkut erinnerte: "Wir hatten schon andere Tage.“ Jetzt gehe es darum, die Stabilität weiter aufrechtzuhalten. Aber müssen die Niedersachsen nicht doch ihr Saisonziel langsam nach oben korrigieren? "Im letzten Jahr waren wir Zehnter. In dieser Saison wollten wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Daran halten wir fest“, betonte Korkut, denn: "In der Bundesliga geht es alles sehr schnell. Wenn du nur zwei, drei Spiele verlierst, geht das alles schon wieder in die andere Richtung.“

Richtungsweisend dürften nun die drei Partien nach der Länderspielpause werden. Leverkusen, Hoffenheim und Wolfsburg heißen die nächsten Gegner - alle drei stehen im oberen Drittel der Tabelle und sind damit aktuell direkte Konkurrenten der 96er. Gut, dass die Partie in Berlin noch zwei weitere gute Nachrichten für alle Hannover-Fans parat hatte: Neuzugang Jimmy Briand kommt immer zurecht, was der Franzose mit seinem ersten Bundesligator unterstrich. Und: Lars Stindl ist zurück. Der etatmäßige Kapitän kam nach langer Verletzungspause erstmals in dieser Saison zu einem Einsatz.

Aus Berlin  berichtet André Anchuelo