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Stephan Hain (l.) erzielt gegen Bremen den Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung für den FCA
Stephan Hain (l.) erzielt gegen Bremen den Treffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung für den FCA

Hain stellt die Weichen: "Er hat eine enorme Abschlussquote"

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Augsburg - Im schmucken Augsburger Fußballtempel sind die Gepflogenheiten nicht anders als in anderen Arenen. Bei der Bekanntgabe der Aufstellung nennt der Stadionsprecher Trikotnummer sowie Vornamen und die Fans fügen im Chor den Nachnamen des betreffenden Spielers hinzu.

"Trainingsleistungen waren ausschlaggebend"

Als Rolf Störmann, der Mann am Mikrofon in Augsburg, am Freitag kurz vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Knut Kirchner das Geheimnis der FCA-Formation lüftete, beendete er seine Durchsage mit einer Überraschung: "Und mit der 36 Stephaaaan". Das darauf folgende "Hain", aus mehreren tausend Kehlen geschmettert, schallte wie ein Donnerhall durchs Rund. Der Angreifer hat sich zwar (noch) nicht den Status eines Stammspielers erworben, aber dennoch den eines Publikumslieblings, spätestens seit dem .



Den 24-Jährigen hatte niemand auf dem Zettel. Selbst die Insider unter den Journalisten waren baff erstaunt, dass Hain den an einer Knieprellung laborierenden Torsten Oehrl in der Startelf ersetzte. Und nicht, wie allseits erwartet, Aristide Bance. Der noch torlose Starstürmer musste zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Nach dem Spiel verriet ein sichtlich gelöster Markus Weinzierl, weshalb er dem in Zwiesel geborenen Niederbayern den Vorzug vor dem mit viel Vorschusslorbeeren nach Augsburg gekommenen Mann aus Burkina Faso gegeben hatte. "Die Trainingsleistungen waren ausschlaggebend", sagte der FCA-Trainer. "Stephan hat gezeigt, dass er nur wenige Chancen braucht. Seine Abschlussquote war enorm."

Die Eindrücke, die Hain bei den Übungseinheiten hinterlassen hatte, interpretierte Fußballlehrer Weinzierl zu Recht als Fingerzeig. Denn auch im Spiel demonstrierte der Frontmann beim ersten Saisoneinsatz von Beginn an seine Kaltblütigkeit, wenn es darum geht, das Runde ins Eckige zu befördern. In der 32. Minute tauchte er zum ersten und einzigen Mal frei vor dem Werder-Kasten auf - und schob zur 2:1-Führung ein. Damit waren die Weichen für den so sehnlich erhofften Sieg Nummer eins in der laufenden Runde gestellt.

Baier mit dem Premieren-Treffer



Wichtige Tore zu erzielen, ist das Markenzeichen des Stürmers. In der vergangenen Saison gegen den 1. FC Kaiserslautern markierte er wenige Sekunden nach seiner Einwechslung den 2:2-Ausgleich und setzte damit einen Meilenstein auf dem Weg zum Klassenerhalt. Und 2010/11 wurde er als Aufstiegsheld frenetisch gefeiert. Mit seinem späten 2:1-Siegtor im vorletzten Heimspiel gegen den FSV Frankfurt hatte er den Sprung von Klasse zwei in Liga eins perfekt gemacht.

Dass er bei den Fans so hoch im Kurs steht, verdankt Stephan Hain nur zum Teil seiner Fähigkeit, immer dann zu treffen, wenn's um die Wurst geht. Auch seine Bodenständigkeit und seine Bescheidenheit kommen beim Anhang gut an. "Es war ein wichtiges Tor für die Mannschaft und ein schöner Abend für mich", machte er um sein persönliches Erfolgserlebnis kein großes Tamtam.

Apropos persönliches Erfolgserlebnis: Das hatte auch Daniel Baier. Der 28-jährige Mittelfeldspieler feierte Premiere, ihm glückte im 68. Einsatz der längst überfällige erste Bundesligatreffer. Auch der Dauerläufer stellte seinen per Freistoß geleisteten Beitrag zum Sieg in den Hintergrund. "Wichtig sind die drei Punkte", sagte er. "Alles andere ist eine schöne Nebenerscheinung." Außerdem bedankte er sich artig bei seinem Teamkollegen de Jong. "Von Marcel habe ich den Tipp gekriegt, dass ich ins Torwarteck schießen soll", verriet er. Baier tat's und überwand den überraschten Keeper Sebastian Mielitz zum 3:1-Endstand.

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse