Die Botschaft vom Trainer ist klar: Pep Guardiola will beim FC Bayern keine Klagen hören (© imago)
Die Botschaft vom Trainer ist klar: Pep Guardiola will beim FC Bayern keine Klagen hören (© imago)

Guardiola will keine Ausreden gelten lassen

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München - Sein Deutsch ist noch immer holprig - doch die Botschaft von Pep Guardiola war unmissverständlich. Trotz aller Probleme beim FC Bayern München nach der Weltmeisterschaft ist Jammern beim Rekordmeister in den kommenden Wochen verboten.

"Werden am Anfang nicht das große Niveau erreichen"

"Ich werde mit den Spielern reden. Ich werde keine Ausreden gelten lassen. Wir müssen uns an die Situation anpassen. Die ist nicht ideal, aber ich will keine Klagen", machte Guardiola am Donnerstag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in dieser Saison deutlich.

Das sei nach Turnieren "eben so", fügte der 43 Jahre alte Spanier gelassen an. Mit Barcelona habe er das nach der WM 2010 "auch gehabt. Da hatten wir nach zwei Tagen Vorbereitung den Supercup und haben dann das erste Spiel in der Liga verloren". Am Saisonende standen Meisterschaft und Champions League mit Barca.

Das soll sich in München wiederholen. Doch zunächst dämpfte Guardiola die Erwartungen. "Wir müssen Schritt für Schritt gehen, wir werden in den ersten zwei Monaten nicht das große Niveau erreichen", meinte er. Ohnehin sei es "eine große Herausforderung, das Niveau zu halten".

Dass künftig sechs Weltmeister in seinem Kader stehen, sieht er bei dieser Aufgabe durchaus als Vorteil. "Das ist doch viel besser für die Spieler", sagte er. Sie seien mit Blick auf ihre Karriere und Zukunft "viel zufriedener".

Er selbst sieht seiner zweiten Saison in Deutschland auch entspannter entgegen: "Ich kenne die Bundesliga, den Verein und meine Spieler besser. Ich bin nicht mehr so nervös."

An seinem Ehrgeiz und seinem Hang zur Perfektion ändert dies aber nichts. Dem ersten ernsthaften Test der Saison misst er dennoch keine allzu große Bedeutung bei. "Wir haben den Telekom-Cup im vergangenen Jahr mit dem ganzen Kader gewonnen. Ich denke, dass wir diesmal nicht gewinnen", sagte Guardiola und fügte an: "Wir haben Probleme und nicht so viele Spieler, da können wir etwas probieren."

Ribery vor Comeback

Immerhin steht Superstar Franck Ribéry nach wochenlanger Verletzungspause vor einem Comeback. "Franck hat einen guten Rhythmus. Er hat zwei, drei Trainingseinheiten. Ich denke, dass er einige Minuten spielen kann", sagte Guardiola. Die Bayern spielen am Samstag (20:45 Uhr) zunächst gegen Borussia Mönchengladbach. Ribéry hatte wegen einer Rückenverletzung sogar die WM absagen müssen.

Neben den sechs deutschen Weltmeistern sowie Arjen Robben und Dante fehlt in Hamburg dagegen weiterhin auch Thiago nach einer Knieverletzung. Er brauche "noch Zeit", äußerte der Bayern-Coach.

Fokus auf Supercup

Besonderen Fokus legte der Spanier auf das kommende Supercup-Duell gegen Borussia Dortmund am 13. August: "Das wird ein richtig wichtiges Spiel. Wir haben die letzten beiden Titel in der Bundesliga gewonnen, sie die beiden Jahre davor."

Trotz der holprigen Vorbereitung sieht Guardiola keinen Bedarf, einen weiteren Feldspieler zu verpflichten. Er brauche aber hinter Manuel Neuer und Tom Starke "einen dritten Torwart", betonte er am Donnerstag.