Meisterfeier in Frankfurt: Auch am Samstag könnte der Rekordmeister mit einem Sieg bei der Eintracht einen weiteren Rekord einstellen. Brisant: Mario Götze wird dabei erstmals im Kader der "Roten" stehen
Meisterfeier in Frankfurt: Auch am Samstag könnte der Rekordmeister mit einem Sieg bei der Eintracht einen weiteren Rekord einstellen. Brisant: Mario Götze wird dabei erstmals im Kader der "Roten" stehen

Götze an Bord - Gustavo auch

xwhatsappmailcopy-link

München - Der 2. Spieltag der neuen Bundesliga-Spielzeit steht unter dem Zeichen der Neuzugänge. Beim Spiel zwischen der angeschlagenen Frankfurter Eintracht und Triple-Sieger FC Bayern wird die Rekordjagd der Münchner durch das Kader-Debüt von Mario Götze ein wenig in den Hintergrund gerückt. In der Begegnung SV Werder Bremen gegen den FC Augsburg wollen zwei argentinische Stürmer für Furore sorgen, und der "Neue im Wolfsrudel", Luiz Gustavo, könnte in der Partie des VfL Wolfsburg gegen den FC Schalke 04 seinen Einstand geben. Spannung ist garantiert (alle Spiele Samstag ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Am Samstag muss sich zeigen, ob Eintracht Frankfurt den Schock nach der 1:6-Auftaktblamage bei Aufsteiger Hertha BSC schon einigermaßen verdaut hat. Mit dem Triple-Sieger FC Bayern München gastiert die momentan höchste Hausnummer im deutschen Vereinsfußball in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Dabei steht hinter der Leistungsfähigkeit der Eintracht ein dickes Fragezeichen, und statistisch spricht nicht besonders viel für einen Überraschungscoup des aktuell Tabellenletzten. Denn gegen keinen anderen Verein verlor Frankfurt so oft wie gegen die Bayern (43 Mal). Gegen die schnellen Außen des Rekordmeisters muss sich Eintracht-Coach Armin Veh etwas Besonderes ausdenken, wenn er mit seiner Elf im ersten Heimspiel der neuen Saison nicht unter die Räder kommen. Schon vergangene Woche in Berlin zeigten sich die Frankfurter enorm konteranfällig. Ausfallen werden Aykut Özer, Sonny Kittel und Marc Stendera.

Der Rekordmeister aus München kann mit einem Auswärtserfolg den nächsten Vereinsrekord einstellen. Die Bayern sind nun seit 26 Bundesliga-Partien ohne Niederlage und gehen gegen die schwer angeschlagenen Frankfurter als haushoher Favorit in ihr erstes Auswärtsspiel der neuen Saison. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem möglichen Comeback von Neuzugang Mario Götze. "Er wird mit uns kommen. Ja, er ist im Kader", bestätigt Bayern-Coach Pep Guardiola die Personalie. Ob es beim Gastspiel in der Börsen-Metropole schon für einen Einsatz reicht, darauf will sich der Spanier nicht festlegen: "Ich weiß nicht, ich entscheide immer im letzten Moment über die Aufstellung. Ich muss erst seine Augen, seinen Kopf und seine Beine sehen und mit den Physios darüber sprechen." Definitiv fehlen werden Lukas Raeder, der Langzeitverletzte Holger Badstuber, Pierre Höjbjerg und Patrick Weihrauch.

Schiedsrichteransetzung

Die überschaubaren 19 Punkte vor heimischer Kulisse waren für den VfB Stuttgart in der vergangenen Saison die schlechteste Heimbilanz aller Zeiten. Das soll sich aus Sicht der Schwaben in der neuen Spielzeit ändern - mit Bayer Leverkusen wartet zum Heimauftakt jedoch ein dicker Brocken auf den VfB. "Gegen eine Spitzenmannschaft wie Bayer Leverkusen wird es entscheidend sein, dass wir wenige Fehler machen", sagt Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia, der nach den Ausfällen von Serdar Tasci und Georg Niedermeier seine Defensive umbauen muss. "In dieser Konstellation hat unsere Mannschaft noch nie gespielt. Doch wir haben in die Spieler hundertprozentiges Vertrauen." Antonio Rüdiger wird wohl zusammen mit dem Ex-Leverkusener Daniel Schwaab das Innenverteidiger-Duo bilden.

Die Gäste aus Leverkusen wollen mit einem Sieg saisonübergreifend den siebten Dreier in Folge feiern und damit einen Vereinsrekord einstellen. Dabei könnte Stefan Kießling ein besonderes Jubiläum feiern: Der Stürmer steht aktuell bei 99 Toren für Bayer. "Gegen Stuttgart haben wir in den letzten Spielen ganz gut ausgesehen, es waren zudem immer torreiche Spiele", sagt Stefan Reinartz. Trainer Sami Hyypiä kann in Stuttgart mit Ausnahme des verletzten Dominik Kohr auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Sebastian Boenisch meldete sich nach einer Sprunggelenksverletzung rechtzeitig zur Partie fit. Erstmals im Kader der Werkself steht der von den Bayern gekommene Emre Can.

Schiedsrichteransetzung

Der VfL Wolfsburg steht schon am 2. Spieltag der neuen Saison unter Zugzwang. Nach der 0:2-Auftaktpleite im niedersächsischen Duell bei Hannover 96 gilt es für die "Wölfe", den kompletten Fehlstart zu vermeiden. Dazu müssen die Wolfsburger aber ihre eigene Heimschwäche abstellen - in der letzten Saison gewann der VfL nur drei der 17 Heimspiele. Dennoch geht VfL-Coach Dieter Hecking optimistisch in die Partie gegen den FC Schalke 04: "Wir wollen zuhause unbedingt einen positiven Saisonauftakt hinlegen." Das Spiel gegen die "Knappen" soll dabei auch als Prüfstein dienen: "Wir können uns mit einem Gegner messen, der die Champions League ins Visier genommen hat." Fehlen werden die beiden gesperrten Maximilian Arnold und Timm Klose. Auch für Bas Dost kommt ein Einsatz wohl noch zu früh. Dafür könnte der Wolfsburger Königstransfer Luiz Gustavo (zur Meldung) von Beginn an auflaufen.

Die Königsblauen richten nach der Verwirrung um den kommenden Gegner in der Champions-League-Qualifikation den Blick voll auf die Partie beim VfL. "Wir wollen unbedingt drei Punkte aus Wolfsburg mitbringen und lassen uns von anderen Sachen nicht ablenken", erklärt S04-Stürmer Klaas-Jan Huntelaar im Vorfeld der Begegnung. Die "Wölfe" will der Doppeltorschütze beim 3:3-Auftaktremis gegen den Hamburger SV aber nicht auf die leichte Schulter nehmen: "Wolfsburg hat eine gute Mannschaft mit starken Einzelspielern. Deswegen wird es alles andere als einfach für uns." Zuversicht schöpfen könnten die "Knappen" aus dem letzten Gastspiel bei den Niedersachsen - 4:1 gewannen die Schalker am 2. März 2013 in der Volkswagen Arena. Weiterhin fehlen werden Schalke-Coach Jens Keller indes Kyriakos Papadopoulos, Anthony Annan und Chinedu Obasi.

Schiedsrichteransetzung

Nach dem kuriosen 3:3-Auftakt-Remis auf Schalke ist der Optimismus an die Elbe zurückgekehrt. "Es herrscht ein richtig guter Geist in unserer Mannschaft", freut sich HSV-Coach Thorsten Fink über die Entwicklung seiner Elf. Nun haben die Hamburger ihr erstes Heimspiel der neuen Saison vor der Brust: Mit 1899 Hoffenheim gastiert ein unangenehmer Gegner in der Imtech Arena. "Hoffenheim ist richtig gefährlich. Mit Kevin Volland, Modeste und Firmino verfügen sie - gerade im Spiel nach vorne - über starke Spieler. Das ist eine komplett andere Mannschaft als im letzten Jahr", warnt Fink. Zur Heimspiel-Premiere muss der Trainer weiterhin auf Johan Djourou, Zhi Gin Lam, Michael Mancienne, Paul Scharner und Ivo Ilicevic verzichten.

TSG-Trainer Markus Gisdol feiert am Samstag seinen 44. Geburtstag. "Wir wollen gegen den HSV wieder so auftreten wie gegen Nürnberg", gibt er die Marschroute gegen die Hamburger vor. "Wenn wir an diese Leistung anknüpfen, wäre das ein schönes Geburtstagsgeschenk." Dass dieses Unterfangen nicht ganz einfach wird, ist Gisdol aber bewusst: "Wir dürfen den HSV nicht in Ruhe sein Aufbauspiel machen lassen. Da gehören sie zu den Besten in der Bundesliga." Und in der Tat müssen die Kraichgauer gegen eine unschöne Serie ankämpfen: 1899 hat beim HSV noch nie gewonnen, brachte von fünf Gastspielen nur einen Punkt nach Hause. Immerhin kann Gisdol personell aus dem Vollen schöpfen. Auch der zuletzt leicht angeschlagene Neuzugang Anthony Modeste ist mit an Bord.

Schiedsrichteransetzung

Zum dritten Mal in Folge empfängt der SC Freiburg den 1. FSV Mainz 05 im ersten Saison-Heimspiel. Ein Duell, das Spannung verspricht: In der vergangenen Saison endeten beide Partien remis, das bislang letzte Aufeinandertreffen im Viertelfinale des DFB-Pokals entschied der SC mit 3:2 n.V. für sich. "Es wird ein schweres Spiel, das wissen wir nicht nur aus den letzten Begegnungen mit Mainz", sagt Co-Trainer Lars Voßler. Die 1:3-Auftaktniederlage in Leverkusen hat bei den neuformierten Breisgauern einige Schwachstellen offenbart. "Wir müssen als Mannschaft Stabilität hinkriegen, so dass wir es Mainz schwer machen", sagt Trainer Christian Streich, der in der Defensive wieder auf Mensur Mujdza zählen kann. Auch Felix Klaus kehrte am Donnerstag ins Mannschaftstraining zurück, für das Spiel gegen die 05er ist er allerdings noch keine Option.

Streichs Trainerkollege Thomas Tuchel geht mit dem Schwung des 3:2-Siegs gegen den VfB Stuttgart ins Spiel und will dabei "unberechenbar, flexibel bleiben". Auf dem Platz sieht er seine eigene Mannschaft "aggressiver, etwas emotionaler, einen Tick geradliniger", während er dem Sport-Club eine ruhigere Spielanlage, mehr Flexibilität und einen "sehr spielerischen Spielansatz mit vielen Positionswechseln" attestierte. Verzichten muss Tuchel beim Gastspiel im Breisgau auf die verletzten Elkin Soto, Julian Koch und Chinedu Ede.

Schiedsrichteransetzung

In Bremen und Augsburg waren in dieser Woche alle Augen auf die neuen Argentinier gerichtet. Werder sicherte sich die Dienste des 24 Jahre alten argentinischen Nationalspielers Franco Di Santo, der FCA holte den Ex-Gladbacher Raul Bobadilla zurück in die Bundesliga.

Ob beide bereits für einen Einsatz infrage kommen, ist allerdings noch offen. "Der Trainer muss entscheiden, ob ich mich Samstag schon bewähren darf", sagte Bremens Di Santo, der am Donnerstag sein erstes Training mit der Mannschaft absolvierte. Clemens Fritz musste die Einheit wegen Oberschenkelproblemen vorzeitig abbrechen, ob er rechtzeitig fit wird, bleibt abzuwarten. Den Gegner aus Augsburg schätzt Werder-Coach Robin Dutt indes als gefährlich ein: "Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Augsburger. Sie sind mental sehr kräftig, äußert zweikampfstark und gut organisiert." Dennoch wäre es für die Bremer "natürlich ein Traum, wenn wir nach der Begegnung am Samstag schon sechs Punkte auf unserem Konto haben."

Die Gäste aus der Fuggerstadt wollen nach der deutlichen 0:4-Niederlage zum Saisonauftakt gegen Borussia Dortmund in Bremen zurück in die Spur finden. Mut macht dabei die Tatsache, dass der FCA in der vergangenen Saison zwei Siege gegen die Grün-Weißen feierte. Augsburg-Coach Markus Weinzierl gibt eine dementsprechend deutliche Marschroute vor: "Wir wollen in Bremen punkten und wenn möglich wieder gewinnen." Verletzt fehlen werden dabei Alex Manninger, Marcel de Jong, Andreas Ottl und Aristide Bance.

Schiedsrichteransetzung