Martin Kree gewann 1997 mit Borussia Dortmund die Champions League - gegen Juventus Turin; heute ist der 50-Jährige auch als Geschäftsmann erfolgreich und leitet ein IT-Schulungsunternehmen in der Nähe des Dortmunder Flughafens
Martin Kree gewann 1997 mit Borussia Dortmund die Champions League - gegen Juventus Turin; heute ist der 50-Jährige auch als Geschäftsmann erfolgreich und leitet ein IT-Schulungsunternehmen in der Nähe des Dortmunder Flughafens

Kree: "Ich glaube, dass die Borussia in Turin gewinnt"

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Dortmund - International ist Borussia Dortmund in dieser Saison auf Kurs. Und auch in der Bundesliga ist der BVB zurück in der Spur. Am Dienstag geht es auf der europäischen Bühne weiter - dann trifft das Team von Jürgen Klopp auf Juventus Turin. Die Neuauflage des Champions League Finales von 1997. Im ersten Teil des Interviews mit bundesliga.de spricht Martin Kree über Dortmunds Chancen gegen Juventus, entscheidende Personalien und die Dortmunder Defensive.

"Ich sehe den BVB personell besser aufgestellt"

bundesliga.de: Juventus gegen den BVB - ist Marco Reus der Spieler, der den Unterschied für die Borussia ausmachen kann?

Kree: Von seinem Potenzial her auf jeden Fall. Marco Reus kann immer ein Tor machen oder einen genialen Pass schlagen wie zuletzt beim Spiel gegen Mainz. Er hat die Fähigkeiten, auch international den Unterschied auszumachen. Ich bin für ihn und die Borussia froh, dass mit seiner Vertragsverlängerung auch sein sportliches Können wieder im Mittelpunkt steht und keine anderen Geschichten mehr. Und es freut mich für den BVB, dass es Spieler gibt, die auch dann zum Verein stehen, wenn man gerade nicht die sportlich erfolgreichste Phase durchmacht.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die Chancen in diesem Achtelfinale ein? Ist es trotz der schwierigen Bundesliga-Saison für den BVB ein Duell auf Augenhöhe?

Kree: Wenn die Saison bei beiden Teams normal verlaufen wäre, hätte ich Dortmund im Vorteil gesehen. Ich sehe den BVB für die Art des modernen Fußballs personell besser aufgestellt. Aber wenn man jetzt auf die Tabellen schaut, spricht das eine andere Sprache. Juventus hat in dieser Saison erst eine von 24 Partien verloren und geht mit entsprechend großem Selbstvertrauen in diese Duelle. Das kann auch einiges anderes ausgleichen. Denn grundsätzlich hat Juventus einen Kader, der mit Leistungsträgern wie Pirlo oder Buffon überaltert ist. Aber das Selbstvertrauen wird beim BVB durch den Abstiegskampf eben nicht so ausgeprägt sein. Daher begegnen sich die Mannschaften wohl eher auf Augenhöhe.

bundesliga.de: Als ehemaliger Verteidiger haben Sie immer noch ein besonderes Auge für die Abwehrleistung einer Mannschaft. Haben Sie den Eindruck, dass die Defensive des BVB – trotz wiederholter Wechsel aufgrund von Verletzungen – inzwischen wieder gefestigt ist?

Kree: Wenn du in der Abwehr ständig zu Wechseln gezwungen bist, funktionieren die Automatismen nicht immer richtig. Und machst du auch nur einen entscheidenden Fehler, verlierst du vielleicht gleich das ganze Spiel mit 0:1. Das hast du als Abwehrspieler auch im Kopf. Aber Defensivarbeit fängt auch schon im Sturm an. Ich denke daher, dass all die vielen Wechsel, zu denen der BVB in dieser Saison gezwungen war, entscheidend mit dazu geführt haben, dass man jetzt dort unten in der Tabelle steht.

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