Max Eberl ist seit Oktober 2008 Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach
Max Eberl ist seit Oktober 2008 Sportdirektor bei Borussia Mönchengladbach

"Der Borussia-Park ist zurzeit eine richtige Festung“

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach hat einen Spieltag vor dem Hinrundenende eine herausragende Bilanz. Nach sieben Siegen in Folge und dem torlosen Remis in Mainz liegen die Fohlen punktgelich mit dem BVB auf Platz 4. Sportdirektor Max Eberl spricht vor dem Duell gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag über die Heimstärke der Borussia und die kommende Rückrunde.

bundesliga.de:  Herr Eberl, mit der Serie von acht Heimsiegen in Folge ist Ihrem Team ein Kunststück gelungen, das selbst die Meister-Mannschaften der 70er Jahre nicht zustande brachten; macht Sie das ein wenig stolz?

Eberl: Ich muss gestehen, dass mir diese Tatsache zunächst gar nicht bewusst war. Rekorde verbindet man in dieser Saison sicherlich eher mit Bayern München als mit Borussia Mönchengladbach. Trotzdem setzen acht Heimsiege am Stück und gerade auch die Art und Weise, in der diese Siege erzielt wurden, ein klares und deutliches Ausrufezeichen. Der Borussia-Park ist zurzeit eine richtige Festung.

bundesliga.de: Das ausgegebene Saisonziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. Wird dieses Ziel angesichts des momentanen Erfolges korrigiert?

Eberl: Nein. Von unserer Seite aus wird ganz sicher nichts korrigiert. Wir wollen zum dritten Mal in Folge diesen einstelligen Tabellenplatz erreichen. Das wäre etwas, dass der Borussia zuletzt Ende der 80er Jahre gelungen ist. Wir wollen ganz sicher nichts schlecht reden und wissen sehr genau, was wir bisher Großes geleistet haben. Das bedeutet aber auch, dass wir in der öffentlichen Wahrnehmung nun etwas zu verlieren haben. Möglicherweise gehen im Laufe der Rückrunde auch einmal, zwei, drei Tabellenplätze verloren, und vielleicht stöhnen die Leute dann 'Meine Güte, das ist ja eine Katastrophe!'. Genau diese Stimmung darf nicht aufkommen. Wir können das aber nur vermeiden, indem wir den Menschen jederzeit glaubhaft vermitteln, dass wir auf dem Teppich geblieben sind.

bundesliga.de: Befürchten Sie, dass durch eine etwaige Niederlage im letzten Hinrunden-Spiel gegen Wolfsburg der glänzende Eindruck, den Borussia bisher macht, getrübt werden könnte?

Eberl: Wenn es so wäre, fände ich das sehr schade. Ich glaube aber, dass unsere Fans trotz der großen Euphorie die Situation sehr realistisch einschätzen. Vielleicht müssen wir etwa zu Beginn der Rückrunde einmal eine schwierige Phase durchstehen. Das passiert jeder Mannschaft irgendwann im Laufe einer Saison. Wir haben aber in der Hinrunde, als wir in der Defensive viele Verletzte zu beklagen hatten, schon bewiesen, dass wir mit Schwierigkeiten umgehen können. Und genauso werden wir es bewältigen, wenn die Ergebnisse mal nicht so sein sollten, wie wir alle uns das wünschen. Man muss sich immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass die Bundesliga absolut ausgeglichen ist und dass kein Spiel, auch nicht gegen die Teams vom Tabellenende, ein Selbstläufer ist.

Das Gespräch führte Andreas Kötter