Bei Borussia Mönchengladbach herrscht nach der Winterpause Frust und Ratlosigkeit
Bei Borussia Mönchengladbach herrscht nach der Winterpause Frust und Ratlosigkeit

Gladbach sucht weiter die Form der Hinrunde

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Mönchengladbach - Borussia Mönchengladbach ist die Leichtigkeit des Seins abhanden gekommen. Nach der 0:1-Niederlage gegen Bayer Leverkusen stehen die Fohlen auch nach dem dritten Rückrundenspiel noch ohne Punktgewinn im Jahr 2014 da. Gegen den Angstgegner kamen die Borussen erst in der Schlussphase zu einigen guten Möglichkeiten.

Übermotivation als Manko

Insgesamt aber gewann die reifere Mannschaft aus Leverkusen verdient das Spitzenspiel, weil sie ihre Torchance eiskalt nutzte. 

Nichts Neues aus dem Borussia-Park. Gegen Bayer Leverkusen kann die Elf vom Niederrhein daheim einfach nicht mehr gewinnen. Seit Februar 1989 wartet die Borussia auf einen Heimsieg, sie wird sich weiter gedulden müssen.

Denn an diesem nasskalten Freitagabend im Februar fehlte es den Gastgebern vor allem an Durchschlagskraft in der Offensive und an der nötigen Geduld. Die Fohlen wollten zuviel und standen am Ende mit leeren Händen da.

"Wir sind manchmal etwas übereifrig in einigen Situation und wollen immer den Sieg, auch wenn wir besser mal ein Unentschieden hätten mitnehmen sollen“, ärgerte sich Max Kruse. "Wir müssen lernen, dass uns manchmal auch ein Punkt weiterhilft.“ So waren es am Ende wieder null Punkte, der Rückrundenaufgalopp ist komplett missraten. Schlechter starten die Borussen noch nie in eine Rückserie.

Formkrisen der Stars

Seit inzwischen fünf Bundesliga-Spielen wartet Mönchengladbach auf ein Erfolgserlebnis. Denn Kontakt zum rheinischen Rivalen aus Leverkusen, der nun zehn Punkte enteilt ist, hat die Borussia erst einmal verloren.

Im Offensivspiel hapert es, der finale Pass kommt nicht an, die Abteilung Attacke um Max Kruse, Patrick Herrmann und Raffael hat sich kollektiv eine kleine Formkrise genommen. Für die absoluten Topteams der Bundesliga aus München und Leverkusen reicht es nicht, wie vier Niederlagen in den vier Duellen belegen.

Eberl fordert ruhige Nerven

Jetzt gilt es am Niederrhein die Nerven zu bewahren. „Wir sind gut beraten, jetzt keine negative Stimmung aufkommen zu lassen. Wir haben 33 Punkte, es ist alles gut“, sagt Max Kruse. "Wir sollten jetzt nicht anfangen, irgendwelche Krisenszenarien herbeizureden“, pflichtet ihm Sportdirektor Max Eberl bei.

"Wir hatten schon viel problematischere Situationen. In diesem Jahr haben wir gegen zwei Topklubs zuhause verloren und hier noch kein Tor geschossen, aber wir wissen, dass die Mannschaft genug Qualität hat", sagt Eberl weiter. "Wir werden uns jetzt aus dieser Situation herauskämpfen müssen und mehr investieren, um das Glück wieder auf unsere Seite zu ziehen.“

Kramer fehlen die Prozente

Gegen die Bayern fehlte dieses Glück noch bei zwei Pfostenschüssen. Gegen Leverkusen trafen die Stürmer die falschen Entscheidungen. Statt in aussichtsreicher Position den Abschluss zu suchen kam noch ein Querpass und umgekehrt.

"Die paar Prozentpunkte, die uns in der Hinrunde so stark gemacht haben, fehlen noch“, hat Christoph Kramer erkannt. "Aber es geht nur um Kleinigkeiten, wir machen uns nicht verrückt. Wir haben uns nicht großartig feiern lassen, als wir sechs Spiele in Serie gewonnen haben - genauso verstecken wir uns jetzt nicht nach drei Niederlagen.“

In Bremen den Bock umstoßen

Am kommenden Samstag ist die Borussia in Bremen gefordert. "Dort können wir den Bock umstoßen und für ein positives Erlebnis sorgen. Daran werden wir die Woche alles setzen“, verspricht Max Kruse. Doch Werder gehört nicht gerade zu Gladbachs Lieblingsgegnern.

Im Vorjahr kamen die Fohlen an der Weser mit 0:4 unter die Räder, der letzte Sieg in Bremen liegt schon länger zurück. Einfach wird es nicht.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski